Jeon Jeongguk: 그때에

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Ich brummte und schlug hastig meine Augen auf. Ich konnte nichts gegen den Blick zu Taehyung tun. Nicht besonders friedlich lag er dort auf seiner Bettseite und schlief. Mir tat alles weh und dabei lag ich nicht mal unten. "Tut mir leid.", hauchte ich, im Wissen, dass er unheimlich schmerzvolle Qualen erleiden musste. Ich stand auf, begab mich in die Küche, wo ich ihm als kleine Entschädigung eine Suppe kochte. Seufzend betrachtete ich das unruhige Treiben außerhalb dieser vier Wände. Menschen liefen, rannten hier und da hin und unterhielten sich, schrien sich an oder blieben stumm.


Trotz der kalten Temperaturen waren die Straßen überfüllt. Ich stellte die warme Schüssel auf den normalerweise ungenutzten Esstisch und lief in unseren Flur. Kurz danach polterte es im Wohnzimmer und erfreut lächelte ich über das fluchen, welches Taehyung ausstieß. Ich wusste, dass unsere Beziehung mehr als ungesund ablief. Erst vergewaltigte ich ihn, dann Zwang er mich zum Sex. Nicht selten rutschte einem seine Hand aus und dennoch sprachen wir es nie an. Ich wusste was für ein Arschloch ich oft war. Taehyung wusste was für ein Idiot er manchmal war. Taehyung betrat gerade die Küche, nahm die Suppe wahr und runzelte die Stirn.

Auch wenn ich in der Tür stand bemerkte er mich überhaupt gar nicht. Es lag höchstwahrscheinlich daran, dass ich normalerweise nie da war, wenn er aufwachte. Ich war nämlich ein ziemlicher Feigling und ging lieber peinlichen Gesprächen am Morgen aus dem Weg, anstatt auf meinen festen Freund zu achten. In seinen Boxershorts setzte er sich auf den Stuhl und nahm den bereitgestellten Löffel vorsichtig in die Hand. Er hatte Recht, ich würde ihm eigentlich keine Suppe als Entschuldigung machen, doch meine Entscheidung bereute ich nicht. Ich schmunzelte und konnte mir mein leises Lachen nicht verkneifen als er sich fluchend den Hintern rieb.

Ehe er mich bemerken konnte, huschte ich leise durch die Tür, atmete erleichtert auf, als ich mehrere Blöcke hinter mich gebracht hatte. Wütend über mich raufte ich mir meine Haare. Wenn ich doch nur mit ihm sprechen könnte. Doch alles sträubte sich dagegen. Oft viel mir auf, dass er mich nicht selten aus dem Weg ging. Mit einem weiteren Seufzen ließ ich mich auf eine der Bänke fallen, die hier standen. Ich fragte mich ob nicht eigentlich ich eher schlimmer wahr. Aber das konnte ich nicht sagen, denn ich trank so viel, dass ich wirklich gar nichts mehr wusste. Er erinnerte sich dran, dass wusste ich, auch wenn er es nicht zu gab.

Zögernd schob ich meinen Ärmel hoch, rieb über die kleinen Narben, die er mir damals verpasst hatte. Meine Hand glitt über die Abdrücke der Zigaretten, damals war es schlimmer. Früher hatten wir es mit richtiger, körperlicher Gewalt gelöst, jedes unserer Probleme. Ggukie hat die Waschmaschine nicht angemacht, dann schlug ich ihn zusammen, er hatte vergessen das Bett zu machen, das bedeutete ich probierte mein neues Messer an ihm aus. Zu viel getrunken? Der Aschenbecher ist sowieso voll.
Taehyung hat mit jemand anderem geflirtet? Ein blaues Auge sah doch ganz hübsch aus. Er wollte lieber schlafen, als einen Film schauen, dann ramme ich eben meine Zähne in seine Haut, konnte er doch schlafen. Das Essen dauerte zu lange, ich würge ihn bis zur Ohnmacht.

Ich starrte in die bereits viel zu helle Sonne und wusste dass es nicht besser geworden war. Nichts war besser, aber es war auch nicht schlechter. Wir lebten num schon lange so. Wir kannten es so. Es war nicht mehr so schlimm. Jeden Tag lief es so ab. Ich vermisste seine Augen, seine funkelnden Augen, die mich so fröhlich gemustert hatten. Seine weichen, sanften Hände die mich vorsichtig berührt hatten. Ich vermisste unsere unerfahrene Beziehung, unser erstes Mal.

Ich vermisste generell viel. Aber ich war ein Arschloch. Schnell zog ich meinen Ärmel zurück an seine Stelle, stand auf und lief zurück nach Hause. Ich wollte eigentlich nicht mehr weglaufen. Ich wollte ihm nicht mehr weh tun. Und egal wie oft er mir etwas tun würde in nächster Zeit, ich wünschte ich würde ihm nichts mehr tum. Ich betete, dass ich ihm keine Schmerzen mehr bereiten würde.

Love Between Drugs | TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt