Kim Taehyung: 다쳤어?

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Ich aß die Suppe auf und trottete ins Badezimmer um mich soweit fertig zu machen. Die Kälte des Winters zog in jedem unser Räume, denn wir konnten uns seit einer ziemlich langen Weile keine Heizung mehr leisten. Trotz des Frierens zog ich mich schnell aus und stellte mich unter die ebenfalls nicht besonders warme Dusche. Ich hatte oft das Gefühl all den Dreck abwaschen zu müssen. Mit frischen Sachen hockte ich mich ins Wohnzimmer und schaute meine Serie weiter, die ich eigentlich meistens schaute, wenn ich alleine war, also so gut wie jeden Tag.

Umso überraschter war ich, als der Hausschlüssel im Schloss gedreht wurde und Jeongguk eintrat. "Hey.", murmelte er und setzte sich neben mich. Er schaute auf den Fernseher und ich starrte ihn ganz unverhohlen an. Wir beide waren sichtbar nervös. Es fiel mir zwar nicht zum ersten Mal auf, aber diesmal so richtig. Wir waren uns die letzten Wochen, Monate, wenn nicht sogar bereits über ein Jahr aus dem Weg gegangen, hatten nur nachts zusammen im Club abgehangen. Ich traf erst lange nach seinem nüchternen Pegel ein oder kam bereits angetrunken dort an. Wir vernachlässigten unsere Beziehung. Hatten sie ignoriert am Tage und missbraucht im Mondlicht.

Unsicher strich ich über den roten Bezug des Sofas und achtete nicht auf die Handlung der Folge. Ich hätte, auch wenn ich nicht auf jede Einzelheit von Jeongguk geachtet hätte, sein Seufzen nicht überhören können. Es war angespannt. Selbstverständlicherweise erwartete ich, dass er mich küssen würde, mich zu sich ziehen würde oder eben gleich ausziehen, doch stattdessen legte er so viel Lieblichkeit in seinen Blick, die er offenbar über die Zeit doch nicht verloren hatte und drehte sich mit langsamen Bewegungen zu mir um, fast als hätte er Angst mich zu verschrecken.

"Ich muss dir etwas sagen, Taeh-", Jeongguk brach ab, als hätte er sich spontan entschieden meinen Namen zu verniedlichen. Ich nickte. "Ja, Jeongguk?", leider musste ich zugeben, dass es klang als würde ich deutlich machen wollen, dass ich seinen vollen Namen aussprach, aber ich nannte ihn, nur wenn ich mit Alkohol und Drogen zugedröhnt war und wenn Jeongguk mich toppte, Ggukie. "Ich habe doch viel zu oft betrogen.", seine Stimme klang nicht besonders reuevoll, aber soetwas kannte unsere Beziehung nicht. Ich nickte, ich wusste es doch. Wie als Beruhigung gedacht sagte ich meine nächsten Worte: "Ich wurde doch genauso oft von anderen durchgenommen." Jeongguk senkte seinen Blick.

Es war normal für uns. "Ich wusste gar nicht, dass du kochen kannst", warf ich nach einer genau dreieinhalb Minuten stillen Pause ein. Er lachte freudlos auf und kurz hatte ich Sorge etwas falsches gesagt zu haben. Doch er wirkte nicht aufgebracht, verwirrt oder ähnliches, sondern einfach glücklich und das wiederum stiftete eine Menge Verwirrung in meinem drogensüchtigen Kopf. "Bist du...glücklich?", hauchte und Jeongguk verschluckte sich an irgendetwas unsichtbaren. "Denke schon", presste er zwischen seinem Hustanfall hervor, "Freut mich...das es dir geschmeckt hat." Ich nickte zögerlich, rutschte kaum merklich näher an ihn heran.

"Tut es sehr weh." Diesmal musste ich lachen, wirklich lachen, nicht lange aber es war laut, dass es von den dünnen Wänden hallte. Ich überlegte kurz, dann legte ich meinen Kopf auf seine Schulter. Tatsächlich entspannte mein Freund sich, während ich mich gegen Jeongguk lehnte. Seine Arme legten sich um meine Hüfte kurz zuckte ich zusammen. "Tut mir leid.", murmelte er gegen meinen Hals, während er mich auf seinen Schoß zog. Erschöpft nickte ich und krallte mich in sein Oberteil. Ich weinte nie vor ihm, nie bis jetzt. Er weinte nie vor mir, nie bis jetzt. Wir hätten es nie bis jetzt gedacht. Ich krallte mich weiterhin in ihn und wahrscheinlich Licht schlief ich genau in dieser Position irgendwann ein. Das letzte was ich mitbekam war, dass er mir ab und zu kleine Küsschen auf die Haare zauberte. Ich fühlte mich sicher in seinen Armen.

Love Between Drugs | TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt