Kapitel 7: Realisierung

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Elena sah zu ihm und stand von der Bank auf. ,,Ein Ei? Darf ich mal sehen?" sprach sie sanft und lief auf ihren Sohn zu.

Lux legte ihr vorsichtig das Ei in die Hände "habe ich im Wald gefunden"

"Wie schön-"

Ein lautes Brüllen ertönte. Der Geruch von Rauch und verbranntem Fleisch lag in der Luft.

Elena schnappte nach Luft und gab das Ei mit zittrigen Händen zurück. Hielt sich erschrocken die Stirn und taumelt leicht zurück. Ihr Gesicht war kreideweiß und Schweiß hatte sich kurz gebildet.

,,Elena?" Vesemir stand sofort bei ihr und stützte sie leicht. ,,Was ist los? Noch eine Vision? Du solltest dich setzen, du siehst gar nicht gut aus"

,,Nein...nein, es geht schon". Sie nahm die Hand von ihrer Stirn. Die Farbe des Gesichtes aber, blieb unverändert. ,,Ich weiß es nicht...Aber ich glaube schon! Es war so echt...so echt!" Sie starrte zum Ei. ,,Das Ei eines Drachen. Feuer. Rauch. Dorf. Jetzt ergibt es einen Sinn." Ihr verstörter Blick wanderte zu dem verwunderten Blick von Vesemir. ,,Wir müssen es zerstören! Das Ei! Es wird ein Dorf zerstören. Und-". Ihre hysterische Stimme brach ab. Sie schluckte die Worte herunter, als Sie realisierte, wer der Reiter des Drachen in ihrem Traum war.

,,Wir töten keine wehrlosen Drachen" mischte sich Eskel nun ein ,,Schon keinen, der nicht einmal geschlüpft ist. Hexer töten nur gefährliche Monster"

,,ABER ER IST EIN MONSTER" schrie sie panisch und gefesselt von ihrer fürchterlichen Vision. ,,Und zum Glück bin ich keine Hexerin". Sie riss ihrem Sohn das Ei aus der Hand und lief damit zum Tor der Festung.

,,Mutter. Soetwas darfst du nicht tun" sagte der blauhaarige mit fester und monotoner Stimme und lief seiner Mutter nach.

,,Und doch tue ich soetwas. Du wirst ein solches Ungeheuer nicht hüten. Alles nur zu deinem Besten" rief die Blondhaarige und wirbelte herum, um ihm in die Augen zu sehen.

,,Elena, Liebes"

Die Frau blickte hinter Lux zu Vesemir und den anderen Hexern rüber.

,,Du wurdest von deinen Visionen geprägt, doch das ist keine Entschuldigung für deine Handlung. Leg das Ei nieder. Vorsichtig. Sonst Stufe ich dich als Gefahr ein". Der alte Hexer zog langsam sein Stahlschwert heraus.

Lenas Augen verfinsterten sich. Sie drehte sich um und rannte hinaus.

,,Mutter!" Er rannte ihr schnell nach "Gib mir mein Ei"

"Auf keinen Fall. Das Ding ist eine Bedrohung für alle!". Sie blieb auf der zerstörten Brücke stehen und sah hinunter. Es ging mehrere Meter tief hinunter. Der Wind wehte stark herum und wirbelte ihr Blondes Haar auf. Sie streckte die Arme über das Geländer und starrte mit hysterischem Blick auf das Ei "Damit du ja auch keinen Ärger machst"

Man hörte einen dumpfen Knall auf den Boden.

Geralt hatte der Blondhaarigen mit der Faust gegen die Schläfe geschlagen und ihr das Ei aus der Hand genommen. ,,Sie macht nun erstmal keine Probleme mehr" sprach der Weißhaarige Hexer und gab Lux das Ei wieder. Danach hob er sein "Opfer" in die Arme.

,,Danke Geralt" sprach der Jüngere und nahm das Ei entgegen.

Geralt nickte.

Es dauerte einige Stunden bis Elena wieder wach wurde.

Verschwommen sah sie sich um. Sie lag in einem der Zimmer im Schein der angezündeten Kerze.

Sie war alleine.

Vor Schmerz hielt sie sich die Schläfe, auf welcher Geralt ihr eine Platzwunde verpasst hatte. Behandelt wurde sie schon.

Nach und Nach kamen die Erinnerungen zurück. Ein Gefühl des Schams überkam sie.

//Wie konnte ich bloß nur so reagieren!? Ich habe die Kontrolle verloren. Mich von meinen Gefühlen leiten gelassen. Und dabei ist das doch das Schicksal von Lux. Ich darf mich nicht einmischen.//

Sie strich sich seufzend über das Gesicht und blickte zum Spiegel.

,,Ich muss mich entschuldigen" sprach sie leise zu sich selbst und stand auf. Blickte dabei weiter in den Spiegel und strich ihr Haar hinter das Ohr.

,,Aufpassen muss ich auch. Ich und auch meinen Sohn. Durch meine Dummheit bringe ich ihn in Gefahr!"

The Young Wolf (The Witcher FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt