Doch plötzlich ändert sich ALLES...

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"Ich bin keine Frau, sondern ein Mann." sagte ich leise. Diese lange stille zerdrückt mich förmlich. Rods Augen weiteten sich überrascht und ich spürte, wie ich rot wurde. "Oh", sagte er schließlich, seine Stimme klang überrascht, aber nicht abweisend. "Ich wusste nicht, dass du transgender bist."

Ich schüttelte mit dem Kopf "Ich bin kein Transgender, ich bin nur von geburt an sehr weiblich. Aber ich dachte, du solltest es wissen, bevor ich irgendwem meine Gefühle gestehe."

Er lächelte sanft. "Danke, dass du mir das gesagt hast. Aber egal, wer du bist, oder wer du sein möchtest, deine Gefühle sind genauso wertvoll wie die von jedem anderen. Ich denke, du solltest es Bela sagen."

Ich blickte zu ihm auf, unsicher was ich von seinen Worten halten sollte. "Meinst du?"

Er nickte. "Ja. Du musst ihm sagen, was in deinem Herzen vorgeht. Wenn er dich mag, wird es ihm nichts ausmachen, wer du bist. Wenn er es nicht tut, dann ist er es nicht wert."

Ich lächelte dankbar und spürte, wie sich eine Last von meinen Schultern löste. "Danke, Rod. Ich werde es ihm sagen."

Er legte mir eine Hand auf die Schulter. "Ich bin immer für dich da, egal was passiert."

Ich lächelte wieder, dankbar für seine Freundschaft, und wusste, dass ich mit seiner Unterstützung alles schaffen würde. Ich würde Bela meine Gefühle gestehen und hoffen, dass er sie erwiderte, denn ich wusste, dass ich es verdiente, glücklich zu sein - egal wer ich war.

Die Sonne ist bereits untergegangen, wir saßen noch eine weile da und es begann zu regnen.

Wir zogen uns enger zusammen, um dem Regen zu entkommen und suchten Schutz unter einem nahestehenden Baum. Der Prasselnden Geräusch des Regens war beruhigend und ließ uns in Schweigen versinken. Wir schauten einfach auf die aufleuchtende Stadt, die durch die Regentropfen wie Sterne schimmerte.

Ich konnte spüren, wie der Regen auf meine Haut traf und es kalt wurde. Plötzlich zitterte ich vor Kälte und fragte mich, ob wir nicht doch besser zum Bus gehen sollten.

Aber er schaute nur zu mir, merkte, dass ich fror und zog mich fester an sich. Ich fühlte mich beschützt und geborgen, während ich seinen Puls an meinem Hals spürte. Es war eine Erinnerung, die ich für immer behalten würde, das Gefühl von geborgenheit und Freundschaft.

Als der Regen ein bisschen nachließ, standen wir auf und gingen Arm in Arm zum Bus. Als wir am Bus ankamen waren wir durchnässt und lächelten beide einfach nur. Wir betraten den Bus und ich lächelte Rod weiter an.

"Rodrigo, das war wahrscheinlich der beste Abend seit einer sehr langen Zeit." seine Augen funkelten und er lächelte mich gefühlvoll an. Er schien immer näher zu kommen bis uns ein husten unterbrach, wir zuckten beide zusammen.

Da stand Bela und schaute uns grimmig an. "Es tut mir ja leid euch stören zu müssen. Rodrigo und ich schauten überrascht zu Bela, während sich eine unangenehme Stille in den Raum legte. Bela räusperte sich und sein Blick verfinsterte sich weiter. "Scheint so, als ob ich euch in einem sehr intimen Moment erwischt habe", sagte Bela mit einem spöttischen Unterton.

Rodrigo und ich tauschten einen verwirrten Blick aus, da Bela nicht gerade für seinen freundlichen und lustigen Charakter bekannt war. "Was willst du, Bela?" fragte Rod schließlich vorsichtig.

Bela zwinkerte ihm zynisch zu und trat dann näher heran. "Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir über unsere kleine Vereinbarung sprechen", sagte er und strich sich dabei gedankenverloren über sein Kinn.

Was Bela da sagte, ließ mein Herz schneller schlagen. Die beiden hatten eine Vereinbarung?! Rodrigo legte beschützend seine Hand auf meine Schulter.

Bela lachte auf und seine grimmige Miene verwandelte sich in ein gefährliches Grinsen. "Ich habe noch so einige Geheimnisse in petto, die du lieber nicht enthüllt sehen möchtest, nicht wahr, mein Freund?"

Männer und FrauenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt