Louis wachte von einem warmen Atem, der regelmäßig gegen seinen Hals gehaucht wurde, auf. Starke, lange Arme waren um seinen Bauch geschlungen, seine Brust berührte bei jedem einatmen seinen Rücken. Seine Augen flatterten blinzelnd auf, er gähnte, rieb sich verschlafen die Augen und versuchte sich zu strecken, was jedoch nicht wirklich möglich war. Denn kaum dass er sich bewegte, schlangen die starken Arme sich fester um ihn. Und in dem Moment sickerte Louis etwas in sein Bewusstsein, denn er blickte geradewegs auf seinen Schreibtisch. Seinen Schreibtisch. In seinem Zimmer. Er lag auf seinem Bett. In dem eigentlich Harry schlief. Seine Augen wurden groß, sein Blick wanderte zu den Armen um seinen Bauch. Er schluckte, drehte seinen Kopf nach hinten. Verschlafene, grüne Augen blickten ihn müde an, ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen. „Morgen." Er murmelt müde, hielt sich eine Hand vor den Mund, als er gähnte. Louis' Atem ging etwas schwerer, er sah ihn vollkommen verwirrt und durch den Wind an. „W- wie bin ich hier her gekommen?" Er murmelte, leise, unsicher. „Ich hab dich hoch geholt. Das Sofa schien mir das Gegenteil deiner Matratze zu sein und du solltest dir nicht auch noch den Rücken kaputt machen." Harry murmelte, seine Stimme noch rau und verschlafen. Louis nickte, setzte sich dann ruckartig auf. „Warte. Du hast mich geholt? Das heißt, du bist hier raus.. aber.. wie? Ich... hab ich vergessen zuzumachen?" Harry nickte schmunzelnd, streckte sich. „Ja, hast du. Hattest es wohl ziemlich eilig gestern, hm?" Er zwinkerte ihm zu, Louis jedoch seufzte als Antwort und ließ seinen Blick zur Uhr wandern. Fluchend sprang er vom Bett, fiel dabei fast hin. Harry beobachtete verwirrt, wie er sich frische Klamotten aus seinem Schrank zog und dann fluchend die Treppe nach unten rannte, wieder einmal ohne die Tür zu schließen. Er schnappte sich sein Handy, bemerkte die eingegangenen Anrufe, wählte die Nummer und ließ sich zusammen stauchen. Seinen Job war er auch los. Soviel war mal klar. Frustriert ließ er sich auf das Sofa fallen, fuhr sich durch die Haare. Was sollte er jetzt nur tun? „Hey, was ist?" Harry ließ sich neben ihn fallen, musterte ihn besorgt. Louis schluckte. „Ich hab meinen Job verloren." Er murmelte, sah vor sich auf den Boden. „Ich hab meinen Wecker nicht gehört, da mein Handy hier unten war." Er schluckte, schloss verzweifelt die Augen. Es war einer der Jobs gewesen, die am besten bezahlt waren. Was sollte er nur tun? Harry sah ihn entschuldigend an. „Tut mir Leid, ich hätte dein Handy mitnehmen sollen..." Er murmelte in seinen nicht vorhandenen Bart, sah auf seine Finger. „Nein, nein um Gottes Willen. Du meintest es doch nur gut. Warum bist du eigentlich noch hier?" Verwirrt sah Louis auf, zu dem jungen Model neben sich. Harry lächelte ihn schief an, zuckte mit den Schultern. „Ich... weiß es nicht. Ich glaube, weil ich... ich mag dich, irgendwie. Du faszinierst mich." Er murmelte mit roten Wangen, spielte mit seinen Fingern. Louis sah ihn ungläubig an. „Du magst mich?! Mich? Deinen... deinen Entführer?!" Louis blinzelte, sah ihn vollkommen überrumpelt an. Wie konnte er ihn mögen? Er hatte ihn entführt. Harry grinste, zuckte mit den Schultern. „But my Stockholm syndrome is in your room." Er sang es leise, lächelte Louis schüchtern an, verlor sich in diesen blauen Augen, die ihn mit etwas, das wie Hoffnung und Unglauben aussah, ansahen. Louis leckte sich über die Lippen, sah auf Harry's und lehnte sich leicht zu ihm. Der Lockenkopf vor ihm verdrehte ihm komplett den Kopf, soviel war klar. Harry legte eine Hand zögerlich an Louis' Wange, strich sanft über die Haut und zog ihn ein wenig näher zu sich und legte seine Lippen sanft auf die des Kleineren, ohne sie zu bewegen. Sie verweilten kurz so, bis sie anfingen ihre Lippen zu bewegen und sich sanft küssten. Es blieb ein langsamer, unschuldiger und süßer Kuss, bis sie sich irgendwann aufgrund Luftmangels lösten. Unsicher sahen sie sich gegenseitig in die Augen, eine angespannte Stille lag auf beiden, bis Harry sie brach.
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Stockholm syndrome // L. S. Short story
أدب الهواةArm, verwaist, keine richtige Ausbildung. All das trifft auf Louis zu. Und nebenbei muss er sich noch um seine Schwestern kümmern, muss sie irgendwie ernähren und ähnliches. Und dann das Gegenteil von ihm. Reich, gut aussehend, fester Job. Harry St...