Kapitel 1: Regentropfen und Erinnerungen

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Der Regen prasselte auf die Dächer von Tokio, und das stetige Tropfen erzeugte ein rhythmisches Echo in den Gassen. Trotz des Wetters schlenderten zwei junge Männer durch die Straßen – Taho und Yonji.

Taho, mit einem schwarzen Kapuzenmantel bekleidet, schritt mit einem mürrischen Ausdruck voran. Seine Augen schienen stets nachdenklich, als würden sie in die Vergangenheit blicken und sich an Zeiten erinnern, die längst vergangen waren. Yonji hingegen, mit einem breiten Lächeln, das selbst der stärkste Regen nicht auslöschen konnte, sprang von Pfütze zu Pfütze, sein Lachen hallte in der ganzen Gasse breiter.

„Wirst du jemals ernst werden, Yonji?", rief Taho, ein leichtes Grinsen konnte er sich nicht verkneifen.

„Das Leben ist zu kurz, um immer so ernst zu sein!", antwortete Yonji und spritzte Taho von einer Pfütze Wasser ab.

Trotz ihrer Unterschiede verband die beiden eine tiefe Freundschaft, die in den Jahren des Zusammenwachsens in dieser pulsierenden Metropole entstand. Sie waren durch Dick und Dünn gegangen, hatten gemeinsame Herausforderungen gemeistert und sich gegenseitig in den dunkelsten Stunden getröstet.

Während sie durch die Gassen schlenderten, teilten sie Erinnerungen aus ihrer Kindheit, planten ihre Zukunft und träumten von Abenteuern jenseits der Stadtgrenzen.

„Ich habe gehört, es gibt einen alten Schrein in der Nähe des Mount Fuji, wo man sich Wünsche erfüllen lassen kann", sagte Yonji mit funkelnden Augen.

„Wünsche? Du glaubst an so was?", entgegnete Taho spöttisch.

„Warum nicht? Vielleicht wünsche ich mir, dass du für einmal fröhlich bist!", lachte Yonji.

Bevor Taho antworten konnte, bemerkten sie einen seltsamen, roten Vortex, der sich am Ende der Gasse öffnete. Er pulsierte und zog alles in seiner Nähe an.

„Was zum Teufel...?", begann Taho.

Bevor sie reagieren konnten, wurden beide von dem Vortex erfasst. Ihre Umgebung verschwamm, und die vertrauten Geräusche von Tokio verschwanden. Die beiden Freunde wurden in eine unbekannte Dunkelheit gezogen, ihre Hände versuchten sich festzuhalten, aber die Kraft des Vortexes war zu stark.

Als die Dunkelheit sie vollständig verschluckte, waren Taho und Yonji von der Welt, die sie kannten, getrennt.

Blood Tears Vol.1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt