Tahos Sinne klärten sich langsam, während er die Umgebung wahrnahm. Über ihm erstreckte sich ein weiter Himmel, der in sanften Rosa- und Orangetönen leuchtete. Er lag in einem Feld, und in der Ferne konnte er die Umrisse einer Farm und ein paar kleine Holzhütten erkennen.
Er setzte sich auf und versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Wie war er hierher gekommen? Er erinnerte sich an Tokio, den Regen, Yonji... und dann nur Dunkelheit. Er zog sein Handy aus der Tasche, hoffend, Yonji anrufen zu können. Doch ein Blick auf den Bildschirm zeigte kein Netzwerk. Kein Empfang. Eine leichte Panik breitete sich in ihm aus.
Tahos Magen knurrte und erinnerte ihn daran, dass er seit Stunden nichts gegessen hatte. Er beschloss, sich der Farm zu nähern und nach Hilfe oder zumindest nach etwas zu essen zu fragen. Doch während er sich näherte, sah er einen Hühnerstall, und die Versuchung war zu groß. Ein paar Eier könnten ihm die nötige Energie geben, um weiterzumachen.
Nachdem er sicher war, dass niemand in der Nähe war, schlich er sich an den Stall heran und stahl rasch ein paar Eier. Er fand einen abgelegenen Platz, um sie zu essen, und hoffte, bald einen Weg zu finden, um Yonji zu erreichen.
Doch gerade als er das letzte Ei verzehrte, hörte er ein Geräusch. Er drehte sich um und sah zwei Kinder, die ihn mit großen Augen anstarrten. "Was machst du da?", fragte das jüngere Mädchen, ihre blauen Augen weit aufgerissen.
"Ich... ich hatte Hunger", stotterte Taho, die Eierschalen noch in der Hand.
Der ältere Junge runzelte die Stirn. "Das sind unsere Hühner. Du kannst nicht einfach nehmen, was dir gefällt."
Taho senkte den Kopf in Scham. "Es tut mir leid. Ich bin verloren und wusste nicht, was ich tun sollte."
Das Mädchen, das Mitleid in den Augen hatte, sagte: "Komm, wir bringen dich zu unserem Vater. Vielleicht kann er dir helfen."
Taho zögerte einen Moment, dann nickte er. "Danke."
Während sie zur Farm zurückkehrten, konnte Taho nicht anders, als an Yonji und die seltsame, neue Welt zu denken, in die sie beide geworfen worden waren.
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Blood Tears Vol.1
FantasyIn den dunklen Gassen von Tokio, wo jedes Neonlicht eine Schattengeschichte erzählte, waren Taho und Yonji mehr als nur Freunde - sie waren Brüder im Geiste. Doch trotz Tahos düsterem Wesen und Yonjis unerschütterlichem Lächeln, gab es einen gemeins...