Ich war so vertieft in mein Klavierspiel, dass ich gar nicht realisierte, wie die Tür auf ging und jemand das Zimmer betrat. Meine Finger flogen nur so über die Tasten, und die Klänge erfüllten den Raum. Aber ich wurde immer müder, mein Kopf benebelter, meine Hände begannen zu schmerzen und immer seltener war die Melodie fehlerfrei. Irgendwann zwang ich mich dazu aufzuhören und wollte mich wieder aufs Sofa setzen. Doch ich erschrak, Bill sass dort, wie lange wusste ich nicht, doch sicher lang genug um mitbekommen zu haben wie ich krampfhaft versucht hatte mich an die Musik zu klammern und versagt hatte. Etwas unsicher setzte ich mich neben ihn und starrte ein Bild an der Wand an: Seerosen in einem Teich, von Claude Monet keine Ahnung wer nun dass wieder war. „Du hast schön gespielt," riss mich plötzlich Bill aus meinem betrachten des Gemäldes. Ich sah ihn prüfend an, doch fand keinerlei Ironie in seinen Gesichtszügen. „Danke" lächelte ich, „aber wenn ich wieder nüchtern bin, mach ich's besser." „Also ehrgeizig bist du auch gar nicht oder?" Auch wenn ich wusste, dass die Frage mehr ein Scherz als eine ernst gemeinte Frage war, antwortete ich: „Also bitte, dass was ich gerade gemacht habe, war noch nichtmal richtiges Klavierspielen, das war bloss Geklimper." Bill verdrehte die Augen, „also für nur ein bisschen Geklimper," er machte Gänsefüsschen in der Luft, „fand ich's ziemlich gut. Aber wie du willst, dass nächste Mal wenn wir uns sehen und nüchtern sind, spielst di mir was vor." „Okay Deal." Scheiss wieso muss ich immer so schnell solchen Sachen zustimmen?
Wir plauderten noch ein bisschen, gingen dann aber nach ner Zeit runter um uns auf die Suche nach Longpapes zu machen. Als wir dann an dem Raum vorbei kamen, indem ich Tom und das Mädchen gesehen hatte, musste ich lachen, zu komisch ist die Situation gewesen. „Was ist?" Bill sah mich fragend an. „Als ich vorhin hochgegangen bin, um bisschen meine Ruhe zu haben, bin ich zuerst darein," ich deutete auf das Zimmer, „und ja wie soll ich sagen, ich habe Tom beim Sex erwischt." Entsetzt schlug sich Bill die Hand vor den Mund. „Du hast was?" Hakte er kreischend nochmal nach. „Du hast dich leider nicht verhört." „Ihhh," er verzog den Mund, „dass muss traumatisierend sein." „Ja deswegen suchen wir mal schnell die Papes damit wir smoken können und ich hoffentlich diese Bilder vergesse."
Nun sassen wir wieder draussen mit meinem zweiten Joint an diesem Abend in der Hand. Einige Leute hatten sich zu uns gesetzt um ein bisschen mit zu smoken. Die Stimmung war gut und wir führten viele Gespräche. Irgendwann kam Tom ohne Begleitung dazu. „Na wie war's?" Fragte ich ihn direkt, als er sich neben mich gesetzt hatte. „Wie war, warte woher weisst du?" Sprach er wirr. Ich unterbrach ihn, „hab aus Versehen die falsche Tür aufgemacht." Ich sah wie Toms Wangen sich leicht rosa färbten und musste lachen. „Keine Angst, ich bin direkt wieder raus." „Dass ist ja beruhigend," die Ironie war kaum zu überhören, „Bill, gib mal den Joint rüber." „Nein ich und Nova brauchen den jetzt dringender, nach der Sache vorhin." „Boa für mich ist es doch genauso unangenehm jetzt stell dich mal nicht so an, du hast es ja sowieso nicht gesehen," meckerte Tom und riss ihn Bill aus der Hand. „Die Vorstellung daran, ist auch schlimm genug," antwortete Bill. Ich musste nur lachen, ich fand es zu lustig, wie die beiden sich immer stritten, aber wenn man sich einmischte, beide gegen einen waren.
Es war nun schon zehn nach drei und wir wollten uns zu dritt, schon langsam auf den Weg nach Hause machen, nachdem wir uns von den meisten verabschiedet hatten.Wir hatten noch ordentlich gesoffen und Bill musste mich etwas stützen, damit ich noch geradeaus gehen konnte, da kam plötzlich der Typ, der mit mir am Anfang des Abends einen Joint gesmokt hatte, um die Ecke. „Schlampe," rief er und schwankte etwas, man sah ihm seinen Alkoholkonsum deutlich an. „Von einer Schwuchtel, lässt du dich aber durchnehmen, oder wie?" Bill sah mich verstört an, „fick dich einfach," rief ich zurück und zeigte ihm den Mittelfinger. „Also bis jetzt dachte ich, dass Noah ganz nett ist," kam es von Bill. „Ja dachte ich auch, bis er dann plötzlich nur noch sex haben wollte." „Dass tut mir voll leid, Entschuldigung dass wir dich alleine mit ihm gelassen haben." Ich merkte, wie er sich Vorwürfe machte, aber er konnte ja nun nichts dafür. „Ey Bill, mach dir bitte darüber wirklich keinen Kopf, es ist nichts schlimmes passiert," ich sah ihn an und wartete, bis er auch mich ansah. Auf einmal kamen mir seine Augen unglaublich schön vor, und ich musste mich zusammenreissen und meinen Blick von ihm wenden.
Wir kamen bei unseren Fahrrädern an und mussten diese erstmal vom Boden aufheben, weil vermutlich irgendwer betrunken dagegen gelaufen war. „Ey Tom kriegst du's noch hin?" Fragte ich ihn lachend, weil ihm sein Fahrrad zum dritten mal wieder umflog." „Jaja halt doch die Fresse," bekam ich nur eine patzige Antwort von ihm. „Willst du vielleicht lieber bei mir mitfahren?" Bill lachte nun auch und sah mich erwartungsvoll an. „Ja ist bestimmt sicherer." Mit einem Seitenblick zu Tom, der es mittlerweile geschafft hatte sein Fahrrad aufzuheben, stieg ich bei Bill auf den Gepäckträger und schlang meine Arme um ihn. Ich war müde und musste mich wirklich zusammenreissen nicht einzuschlafen. Mein Kopf fiel immer wider gegen Bills Rücken und irgendwann gab ich es auf und liess ihn dort. Ich genoss seine wärme und Nähe, bis wir ins Schwanken gerieten. Automatisch klammerte ich mich noch mehr an Bill und riss erschrocken meine Augen auf. Tom fuhr irgendwie Schlangenlinien und kam uns dabei immerwider gefährlich nahe. Bill versuchte ihm auszuweichen doch plötzlich fuhr Tom so weit auf und sein Rad rutschte auf dem Kiesweg weg. Er kippte samt Fahrrad gegen uns und wir fanden uns wenige Sekunden später alle auf dem Boden wieder. Das Ganze ging so schnell, dass ich keine Zeit hatte zu Reagieren und doch kam es mir Zeit gleich auch wie in Zeitlupe vor. Bill war als erstes wieder auf den Beinen und schüttelte sich Steinchen und Staub von seiner Hose. „Komm steh auf." Er reichte mir seine Hand, die ich dann auch nahm und zog mich hoch. „Danke," ich lächelte ihn an und für einen kurzen Moment vergassen wir, dass Tom ja auch noch auf dem Boden lag und über ihm sein Fahrrad. Wir halfen ihm auf und ohne weitere Zwischenfälle, kamen wir bei den Zwillingen zuhause todmüde an. Wir schleppten uns die Treppe hoch, was in unserem nicht wirklich nüchternen Zustand und der Müdigkeit, nicht ganz einfach war. Oben angekommen, liessen wir uns sofort in Toms Bett fallen und schliefen alle auf der Stelle, in unseren Klamotten ein.
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Im Schatten des Erfolges ☆ Bill Kaulitz ff ☆
FanfictionWegen der Scheidung ihrer Eltern, zog Nova mit ihrem Vater und ihrer Schwester nach Magdeburg. In der Schule lernte sie dann Tom kennen und plötzlich veränderte sich ihr Leben, wie sie es nie zu Träumen gewagt hätte. Doch auch wenn der Ruhm und d...