7. Grünes Fläschchen

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"Draco Lucius Malfoy!", Draco schreckte hoch, hatte er schon wieder die Wand angestarrt? Fragend blickte er zu seinem besten Freund, welcher ihn ungläubig anstarrte. Seit Ende der Mittagspause hatten sie sich wieder vertragen. Sie entschuldigten sich höflich und verbrachten, wenn auch etwas voneinander distanziert, erleichtert den Rest der Pause zusammen.

In diesen Zeiten war es wichtig jede Freundschaft wertzuschätzen und zu schützen. Wer weiß wie dunkel es noch wird und welche Hand einen später retten kann...

"Hörst du mir eigentlich zu?", Blaise klang besorgter als er zugeben würde. Doch Draco bemerkte seinen Unterton anscheinend nicht. "Tut mir leid, ich war in Gedanken abgeschweift. Was meintest du?", seine Stimme klang monoton und kalt als würde jemand anderes für ihn sprechen. Blaise schien zu merken das es nicht des Malfoys bester Tag war und bat ihm an: "Draco, sprich mit mir. Bitte"

"Der erste Schultag war gut, ich werde sicherlich gleich mit den Hausaufgaben beginnen. Dafür muss ich aber nochmals in die Bibliothek." Während der Slytherin sprach versuchte er Zabinis durchbohrenden Augen auszuweichen.
"Das meinte ich nicht", spöttisch sprach sein Gegenüber zu ihm.

Natürlich wusste Draco auf was er hinaus wollte, doch heute hatte er nicht die Nerven eine unangenehme Unterhaltung führen zu müssen. Diese würde ihm eh nichts bringen. Außerdem wollte er Auseinandersetzungen aus dem weg gehen und nicht mehr streiten.

Mit erhobenen Hauptes stand er nun zielstrebig auf, blickte durch den fast leeren Gemeinschaftsraum und ließ die schützende Maske über sein Gesicht wandern welche ihn schon seit Monaten begleitete.

Währenddessen machte sich Blaise nicht einmal die mühe Draco daran zu hindern zu gehen. Während dieser sich langsam erhob, seine Tasche fest umschloss und ihm den Rücken zukehrte, merkte der Zabini nur noch trocken an: "Gleich ist Nachtruhe, Draco Malfoy." ehe er sich stöhnend in seinen Sessel vergrub.



D. L. M.

Harry starrte immer noch auf die drei Buchstaben, während er die hochwertige Feder in der Hand hielt. Klein, filigran, zierlich und elegant stechen die Zeichen aus dem schönen Silber heraus. Zu erst kam ihm der Gedanke, dass die Feder Malfoy gehören könnte. Doch Harry wusste nichts mit dem mysteriösen L in der Mitte anzufangen.

Nach dem er jedoch länger nachdachte sprachen deutlich mehr Punkte dafür, dass Malfoy sie vergessen hatte, als dagegen. Der Slytherin war wahrscheinlich so schnell aus dem Raum gestürmt, dass er sie hatte liegen lassen. Harry grinste belustigt während er den leichten Kiel vorsichtig auf seinem Tisch ablegte. Sollte er sie ihm zurückgeben? Ja, dachte er überzeugt.

Angestrengt suchte Harry in seinem immer noch nicht ausgepackten Koffer nach der Karte der Rumtreiber. Immer wieder überraschte es ihn wie viel unnötiger Krimskrams noch in diesem Koffer zu finden war. Nach dem er sich an einem Potter stinkt Anstecker schmerzlich gestochen und einer alte Schachtel Bertie Botts Bohnen vergriffen hatte, fand er die alte wunderwirkende Karte.

Etwas schmerzte in ihm, als er sie langsam entschlüsselte. 'Ich schwöre Feierlich das ich ein Tunichtgut bin', flüsterte der Braunhaarige leise. Sein Vater hatte mit seinen Freunden diese Karte vor langem erschaffen. Jetzt war er Tot und Sirius auch, Pettigrew war ein Verräter und Remus allein. Seine Brust zog sich eng zusammen, während er nach Malfoys Name suchte und dabei an die glückliche Schulzeit des Regelbrechers James Potter dachte. Die schöne Zeit als Rumtreiber...

Harry fand den Namen des Slytherins erst nach längerem bemühen. Versteckt war er klein in einem Bad aus dem ersten Stock zu sehen. Der Potter sprang förmlich aus seinem Stuhl packte die Feder, den Tarnumhang und seinen Zauberstab.

What if we can? - Drarry (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt