4 - Leonardo

9 0 0
                                    

Ich erkenne bereits am Klopfen, wer es ist. Ezio. Als er näher kommt, staune ich nicht schlecht. Er hat eine neue Rüstung.
Guck hoch, Leonardo, das fällt doch auf.

Mit Mühe sehe ich endlich hoch in seine Augen. "Ezio, schön dich zu sehen. Was hast du diesmal für mich?"

Als er mir erzählte, dass er nicht nur wegen der lockeren Klinge hier war, macht mein dummes kleines Herz einen Satz. Er ist tatsächlich gekommen, um mir seine neue Rüstung zu zeigen. Ich nutze die Gelegenheit sofort, um ihn wieder zu begutachten. Diese Chance bekomme ich schließlich nicht immer.

Ich kann mich an der neuen Rüstung und Montur nicht sattsehen. Die Farben sind dunkler, aber der weite Stoff ist an seinen Hüften wie gewohnt eng gebunden. Er sieht unfassbar gut aus darin. Ich hätte nicht gedacht, dass es etwas gibt, das ihm noch besser steht als die alte Montur.

Als er schließlich fragt, ob mir sein Gewandt gefällt, schaue ich schnell hoch. Wie lange haben ich ihn angesehen? Und... Er hat mich etwas gefragt. Nein, das was ich gedacht habe, kann ich ihm nicht sagen.

"Sie ist... Wunderschön", antworte ich schließlich. Klasse, Leonardo. Du kannst ihm auch gleich sagen, dass du in ihn verknallt bist. Ich spüre, wie mir die Hitze in die Wangen schießt. Betreten sehe ich zu Boden. 

Auf einmal kommt Ezio einen Schritt auf mich zu. Perplex will ich zurückweichen, doch im Rücken spüre ich bereits das Bücherregal.
Was hat er vor? In der Hoffnung, aus seinem Gesicht endlich auch nur den Hauch einer Emotion zu lesen, blicke ich auf. Doch wie immer sehe ich nur seine karamellfarben Augen.

"Zeig sie mir... Deine Klinge." Irgendwie muss ich die Situation retten. Doch ohne einen Schritt von mir zu weichen, legt mir Ezio seine Hand in meine. Natürlich nur, damit ich die Klinge an seinem Handgelenk betrachten kann. Seine Hände fühlen sich warm an, und allein wegen dieser Berührung kann ich mich kaum konzentrieren. Außerdem spüre ich seinen intensiven Blick auf mir.

Ich will ihn erst ignorieren, doch umso mehr interessiert es mich, was genau er so intensiv betrachtet. Als ich mich schließlich zu ihm drehe, setzt mein Herz einen Schlag aus. Ezios Augen sind dunkler als sonst, und  mit verhangenem Blick starrt er auf meine Lippen. Mein Blick wandert tiefer, und bleibt an seiner Narbe hängen, die sich über seine Lippen zieht. Ich habe ihn nie gefragt, woher er sie hat.
Plötzlich greift er die Hand, mit der ich sein Handgelenk gehalten habe, und drückt sie gegen das Regal hinter mir. Ein Keuchen entfährt mir. Bevor ich weiß, wie es um mich geschieht, spüre ich Ezios weiche Lippen auf meinen. Passiert das gerade wirklich?
So schnell wie er gekommen ist, spüre ich, wie sich Ezio wieder zurückziehen will. Bleib, bitte. Ich nehme all meinen Mit zusammen und fahre mit meiner freien Hand in seine Haare. So fest meine Künstlerhände es vermögen, ziehe ich ihn an mich und Ezio entfährt ein leises Stöhnen.

Ezio x Leonardo | An Assassin's Creed StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt