Mithilfe von Leos Flugmaschine konnten wir zwar in den Palast des Dogen eindringen, kamen aber zu spät. Der Doge wurde vor unseren Augen ermordet. Und die Wachen denken, wir waren es. Wir, die es verhindern wollten.
In Venedig ist es nicht mehr sicher für uns. Die Diebe können sich verstecken, aber ich scheine aufzufallen wie ein bunter Hund, und auch Leo ist in Gefahr. Sein Fluggerät wurde gesehen, und es wird nicht lange dauern, bis sie herausgefunden haben, wer es entwickelt hat.
Die Morgendämmerung steht kurz bevor, und leise klettere ich an Leos Haus hinab. Ich möchte ihn mit zu meiner Familie nehmen, dort kann ich auf ihn aufpassen. Auf mein Klopfen hin wird die Tür geöffnet, doch es steht mir nur ein Diener gegenüber. Er berichtet mir, dass Leo bereits vor einer halben Stunde abgereist ist.
Woher sollte er auch von meinen Plänen wissen...
Hastig verabschiede ich mich und laufe zu meiner Unterkunft. Ich muss ihn einholen, sonst... Ich will mir gar nicht ausmalen, was passiert, wenn sie Leo vor mir finden...
Doch als ich die Tür meiner Unterkunft erblicke, steht bereits jemand davor. Es ist vermutlich ein Mann, ist jedoch nicht sicher zu erkennen, da die Person einen weiten Mantel mit Kapuze trägt. Wer kann das sein? Die Diebe würden anders Kontakt zu mir aufnehmen.
Unauffällig, um von den übrigen Passanten keine Aufmerksamkeit zu erhalten, nähere ich mich der Person in der Kapuze. Mit einer flinken Bewegung stehe ich hinter ihr und greife mit der rechten Hand die Flanke der Person. Das Messer ist meiner linken Hand ist gezückt und bereit, zuzustechen.
"Wenn du auch nur einen Mucks machst, steckt diese Klinge bis zum Anschlag in deinem Bauch."
Mein Gesicht ist direkt neben der Person mit der Kapuze, und ich nehme einen vertrauten Geruch war. Noch bevor die Person spricht, weiß ich, um wen es sich handelt.
"Du kannst einem echt eine Scheißangst einjagen, Ezio." Leos Worte klingen mutig, seine Stimme zittert jedoch.
Ich ziehe in schnell in meine Unterkunft, lasse ihn jedoch kaum zu Wort kommen. Hastig berichte ich von meinen Plänen, ihn mit zu meiner Familie zu nehmen, und wiederwillig stimmt er zu. Jedenfalls lässt er sich auf die gemeinsame Kutschfahrt ein, die uns aus der Stadt herausführt.
Die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen, gehen wir schnellen Schrittes durch die Gassen. Als wir das Stadttor sehen, verlangsamen wir unser Tempo. Hier wimmelt es nur so von Wachen. Doch zu unserem Glück scheinen sie vorallem die Leute, die in die Stadt hineinwollen, im Auge zu haben, und nicht uns.
Ich sehe bereits die Kutsche. Die Diebe haben sie uns bereitgestellt. Zwei braue Pferde sind eingespannt und ziehen einen kleinen Wagen, der nicht überdacht ist. Leo steuert ebenfalls darauf zu und und ich möchte gerade neben ihn setzen, als sich Schritte von hinten nähern.
"Halt."
Ich drehe mich um und erblicke eine einzelne Wache, die sich vom Trupp vor dem Tor gelöst haben muss.
Ohne mein Gesicht zu zeigen, erwidere ich:"Wie kann ich Ihnen helfen?" Ich darf kein Aufsehen erregen.
"Wer seid ihr und wieso verlasst ihr die Stadt?" Die Wache kommt noch einen Schritt näher. Da er einen Kopf kleiner ist als ich, kann er mir problemlos unter die Kapuze blicken, egal wie tief ich sie ziehe. Ich setze gerade an, mir eine Ausrede einfallen zu lassen, als mir auffällt, dass mir die Wache bekannt vorkommt. Und er erkennt mich in diesem Moment wohl auch.
"Ezio. Wusste ichs doch." Mir fällt sein Name nicht sofort ein, aber er ist eine der zwei Wachen in Venedig, mit denen ich bereits die Bekanntschaft hatte. Wenn ihr versteht.
"Es ist nicht so, wie es aussieht." Seufzend schüttle ich den Kopf. Das sagt man nur, wenn es genauso aussieht.
"Du musst mir glauben. Wir haben nichts mit den Mord an dem Dogen zu tun, wir wollten ihn verhindern. Du musst uns gehen lassen, wir sind hier in Gefahr." Meine Augen schweift zu Leo, und die Wache folgt meinem Blick.
"Ezio, du weißt dass ich nicht einfach so tun kann, als hätte ich dich nicht gesehen."
"Doch kannst du." Von oben blicke ich direkt in seine Augen, und so sehr ich es hasse, mit den Gefühlen anderer zu spielen, hier ist es notwendig.
"Mir zuliebe."
Die Wache zögert einen Moment, doch dann wird sein Blick weich und er stößt ein Seufzen aus. "Falls wir uns jemals wieder sehen, ich habe etwas gut bei dir."
Da sich in diesem Moment eine weitere Wache nähert, beende ich das Gespräch mit einem kurzen "So sei es" und steige auf die Kutsche. Meine Bekanntschaft dreht sich ebenfalls um und gibt dem zweiten Mann Bescheid, dass dessen Hilfe hier nicht mehr benötigt wird.
Schweigend nehme ich die Zügel in die Hand und beeile mich, Venedig endlich hinter uns zu lassen.
Wir fahren bereits eine Stunde und Leo hat immer noch kein Wort gesagt. Nicht, dass ich ein Problem damit hätte, aber für ihn ist das sehr ungewöhnlich. Ich blicke zu ihm herüber, doch er sieht stur gerade aus und wirkt nicht so, als wolle er mit mir reden. Und deshalb schweige ich weiter.
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Ezio x Leonardo | An Assassin's Creed Story
FanfictionDer Titel sagt alles? Es gibt einfach zu wenige Geschichten über die beiden 😍 __________________________________ Bzgl. Copyright: Die Worte hier sind von mir geschrieben, jedoch stammen Figuren und große Teile der Handlung von Ubisoft.