Hot & glamorous | Bis du mein bist

2.

                               CASIMIRO

„Warum wollt ihr das alle verdammt nochmal nicht verstehen? Wollen wir sie jetzt für immer in Watte einpacken und uns selbst belügen, wenn wir sagen, dass die Regeln nicht genau dies besagen würde? Ist es euch wirklich so viel wichtiger als gegen die Gesetze zu verstoßen?", stieß ich wütend aus.

Ich konnte durchaus verstehen, sie wollten ihr dies nicht antun so kurz nach seinem Tod, aber dennoch gab es auch Pflichten und als jetzige Anführerin an seiner Stelle würde Dalia auch so handeln müssen.
Sie steckte mittlerweile mittendrin und wir würden sie auch nicht so einfach wieder aus dem Verkehr ziehen können so mal durchaus auch andere Geschäftsmänner Interesse daran hatten mit ihr Bekanntschaft zu machen, was uns wiederum irgendwann noch zu Gute kommen könnte.

„Ich werde nicht zulassen, dass sich ein verdammter Wichser an meiner Schwester vergreift!", brüllte Silvio mich an und die Wut spiegelte sich in seinen Augen wieder.

Ich schluckte einmal tief, denn es war mehr als nur ungewöhnlich das wir uns so in den Haaren hatten, aber dennoch nicht unvermeidbar, vor allem da wir in manchen Bereichen andere Meinungen hatten.
Wir beide blickten zu Lucero, welcher sich bisher noch enthalten hatte und ich versuchte zu verstehen auf wessen Seite er wohl stehen würde.
Es ärgerte mich tierisch, dass Silvio so einen Hehl draus machte, denn es lief sowieso darauf hinaus und wir würden nur die Zeit dafür haben Dalia ausreichend auf darauf vorzubereiten.

„Casi hat Recht. Sil, wir können nicht gegen irgendwelche Regeln verstoßen. Das macht uns mehr Probleme als eine beschissene Hochzeit", murmelte Lucero.

„Wir können sie aber auch nicht einfach heiraten lassen. Nicht jetzt. Es ist zu früh, vor allem was meine Schwester gerade durchmacht. Ihre ständigen Panikattacken. Das geht nicht", brummte Silvio.

„Wir haben keine andere Wahl. Es sei denn einer von uns heiratet sie. Allerdings kann ich nicht derjenige sein. Ihr wisst wem mich Vorfahren versprochen haben und wenn ich nicht dem folge, was sie von mir wollen, verliere ich alles schneller als ich schauen kann", meinte Lucero.

„Ich bin ihre Schwester. Verdammt. Casimiro, du bist der einzige, welcher dafür in Frage kommen würde", seufzte Silvio.

„Auf gar keinen Fall!"

„Ich werde Dalia nicht heiraten!", setzte ich nach.

Mein scharfer Unterton und dessen Worte hallten durch den Raum, wobei ich mir sicher war, Silvio würde es so aufgreifen als wäre es mein Ziel ihm in den Rücken zufallen, dabei hatte ich meine ganz speziellen Gründe, weswegen dies auf keinen Fall machbar wäre.

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Wir saßen noch eine ganze Weile im Poolhaus von Bayardos Anwesen und überlegten nach Möglichkeiten, welche möglichst schonend für Dalia sein würden, wobei mir nicht wirklich ein geringeres Übel einfiel als die Hochzeit mit einem wildfremden Mann.
Silvio zerbrach sich wegen der Sache fast förmlich den Kopf, was mir furchtbar leid tat und ich seine ganzen Sorgen in gewisser Weise auch verstehen konnte.
Dennoch war es schwierig eine andere Lösung zu finden.

„Dalia? Wir müssen mal mit dir sprechen."

Lucero erhob sich als er ihre hellen Haare im Sonnenlicht schillern sah, welche durch die Luft flatterten und es so ziemlich das erste Mal seit langem war, dass sie sich wieder nach außen wagte.
Kurz überlegte ich meinen Freund mit einer Handbewegungen zu stoppen, um ihm klar zu machen, es wäre vielleicht gerade nicht der Beste Zeitpunkt ihr davon zu erzählen.

„Was ist denn los? Ist etwas passiert?", fragte sie uns.

Ihr herzlicher Blick lag auf uns Dreien, wobei mir ganz anders wurde, da Dalia es irgendwie hinbekam trotz allem fröhlich durch die Welt zu laufen.
Ich tauschte einen Blick mit Silvio aus, welcher noch immer nicht begeistert davon war und es wirkte fast schon so als würde er mir die Schuld dafür geben.

„Es ist so Dalia. Da du jetzt an Bayardos Stelle den Clan anführst, wirst auch du dich an die Regeln sowie Vorschriften halten müssen. Von dem her werden sie von dir Verlagen erneut zu heiraten, da eine Frau niemals alleine die ganzen Geschäfte leiten sollte", erklärte Lucero ihr ruhig.

Ich fragte mich, wieso er es sich überhaupt zur Aufgabe gemacht hatte, derjenige sein zu müssen, welcher sie damit konfrontiert und als Dalia sich sofort versteifte sowie ihre Kinnladen mit einem Mal nach unten gingen.
Daran erkannte man schon wie ihre Haltung zu diesem Thema war und es würde schwierig werden sie davon zu überzeugen, dass dies wirklich komplett notwendig war.

„Das kann nicht euer Ernst sein! Ich fass es nicht! Das ihr genau mit diesem Thema bei mir ankommt, obwohl ihr wisst wie schwer das alles zur Zeit für mich ist!", machte Dalia und wütend an.

Ich konnte ihre Reaktion durchaus verstehen, doch es würde nichts an der Tatsache ändern, dass es sein musste.
Es war nicht schön mit anzusehen, wie fertig sie jeden Tag aufs Neue war und welch große Überwindung es für sie war sich immer wieder aufzurappeln, um für ihre Kinder zu leben.
Vielleicht war es auch zu egoistisch von uns so etwas von ihr zu erwarten, da wir dabei nur an unsere eigene Existenz dachten.

„Dalia. Wie stellst du es dir sonst vor? Möchtest du, dass wir alles verlieren und irgendwann auf der Straße landen, weil wir uns das Haus nicht mehr leisten können? Wie willst du deine Kinder ernähren und vor allem dich selbst?", mischte sich Silvio ein.

Es war merkwürdig ihn auf einmal auf meiner Seite zu wissen und ich strich ihr behutsam über den Rücken, in der Hoffnung meine Geste würde Dalia beruhigen können, wobei ich allerdings das Gegenteil bewirkte und es ihre Wut nur noch mehr steigerte.

„Was glaubt ihr eigentlich, wer ihr seid?!", schrie Dalia uns an.

„Bitte beruhige dich doch, Hermosa", murmelte ich und hatte keine Lust mit ihr zu streiten, da dies die Sache nur noch komplizierter machen würde.

„Ich mich beruhigen? Ich glaube ihr habt einen Knall und ich werde keinen fremden Wichser heiraten, der nur darauf aus ist sich aus der Ehe etwas versprechen zu können. Entweder sie akzeptieren alle, das ich den Clan als Frau auch ganz gut alleine anführen kann oder sie verschwinden einfach! Es wird sowieso Zeit, dass sich diese beschissenen Regeln ändern", sagte Silvios Halbschwester geladen.

„Glaubst du nicht auch es wäre eher ein Nachteil diese Menschen als Feinde zu haben?", hakte Lucero vorsichtig nach.

„Ich glaube ich bin der größere Feind", knurrte Dalia entschlossen und es wirkte fast schon so als hätte sie nichts mehr zu verlieren...

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Ob Dalia sich überschätzt?🙈

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