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                                      SILVIO

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SILVIO

„Wie viele haben wir denn jetzt eigentlich?", fragte ich.

„Ungefähr 20. Dürfte für den Club doch erstmal reichen oder?", stellte mir Casimiro eine Gegenfrage.

Manchmal hatte ich sogar Mitleid mit den Frauen, welche wir mitnahmen, doch andererseits würde es ihnen bei anderen Männern vermutlich noch viel schlechter gehen, weswegen es irgendwie eine Ehre war in unserem Club zu arbeiten, denn es gab eine ziemlich großzügige Bezahlung sowie die Frauen selbst entscheiden konnten, welche Berührungen sie zuließen.

Normalerweise kümmerte ich mich eher darum, dass die Drogen und das ganze drum herum schnell vertickt wurden, sodass wir daraus sofort einen Gewinn ziehen konnten, doch nun mussten wir Drei zusammenarbeiten und Bayardos Aufgaben mit erfüllen.
Mich überströmte eine ungewohnte Leere, als ich nach Lucero den Club, welchen Bay vor ein paar Jahren gegründet hatte betrat und dachte an unseren Freund, welcher jetzt mit Asche begraben auf einem Friedhof lag.
Es war sogar schon zum Ritual geworden, dass ich ihn jeden Abend mit Dalia besuchen fuhr und jeder von uns ein paar Minuten alleine an seinem Grab hatte.

„Was wollt ihr von uns?", fragte die eine Frau ängstlich.

Sie saßen wie Gefangene angekettet am Boden, einfach weil wir noch keine Zeit gehabt hatten, die Damen aus den Fesseln zu befreien und wir vom Frauenmarkt direkt hier her gefahren sind.
Es war fast schon gruselig, dass einen so viele Augenpaare auf einmal ängstlich anblickten und ich so etwas wie Mitleid empfand.
Normalerweise würde ich bei diesen Aktionen auch gar nicht dabei sein, da mein eigenes Moral dies nicht wirklich gerne sah und ertragen wollte.

„Alles wird gut. Keine Angst", versuchte Lucero sie zu beruhigen.

„Ihr könnt eigentlich von Glück reden, dass wir euch da raus geholt haben, denn bei anderen Männern würdet ihr jetzt schon zwangsverheiratet sein und schon mehrfach Schwänze gelutscht haben", fügte Casimiro hinzu.

Ich verdrehte meine Augen und es war noch nie seine Stärke seine Direktheit auch nur für einen winzigen Moment abzulegen, denn er war vom Typ her einfach so, wie er gerade ist.
Eine der Damen umfasste meinen Knöcheln und blickte mich wimmernd an, so als könnte man mir vertrauen, während die anderen vor hatten sie umzulegen.
Ein Schmunzeln legte sich auf meine Lippen, denn ich war vermutlich nicht weniger ein Psychopath als einer der anderen beiden.

„Chiara! Komm her und erklär unseren neuen die Aufgaben", brummte ich genervt.

Es kostete mich kaum Mühe mein Bein wieder frei zu bekommen, wobei ich im Anschluss eine Zigarette anzündete, was nach langem mal wieder ein sehr berauschendes Gefühl war.

Das einzige was mich gerade immer noch ärgerte war eigentlich, dass Nikolaj es seit Tagen oder fast schon Wochen nicht für nötig hielt sich bei uns zu melden und so langsam schaltete sich meine innere Alarmanlage an, die mir sagen wollte, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war.
Mein Gefühl sagte mir, dass ihm etwas zugestoßen sein musste, denn es war schon ungewöhnlich wie lange er sich einfach nicht mehr bei uns gemeldet hatte und dies ließ mich seufzen.

Die anderen waren allerdings der Meinung, dass er einfach keine Lust mehr auf uns hatte oder einfach zu traurig war, da auch Niko einen guten Freund verloren hatte.
Meine Freunden sahen seine Abwesenheit fast schon als Verrat an, wobei ich mir ganz sicher war, er fehlte nicht absichtlich und würde uns nicht einfach so hängen lassen, zumal dies einfach auch nicht seine Art war.
Vielleicht würde ich es schaffen sie von meiner Meinung zu überzeugen und wir könnten etwas genauer nachforschen.

Bevor ich weitere Gedanken dazu sammeln und in meinem Kopf die einzelnen Möglichkeiten durchzugehen konnte, riss mich der Klingelton meines Handys vollkommen raus.
Als Dalias Name auf dem Display erschien, hob ich natürlich sofort ab, während mein Herz um einiges schneller schlug wie zuvor, da ich mir einfach rund um die Uhr Sorgen um meine Schwester machte.

„Alles in Ordnung?", sagte ich zart in den Hörer.

„Ich-ich brauche dich", schluchzte sie verzweifelt.

Danach herrschte nur noch Stille und ich konnte alle Male mit einer Panikattacke ihrerseits rechnen, denn diese hatte sie seit dem Tod ihres Mannes öfters.
Ich hatte meiner Halbschwester sogar angeboten sie zu einer Therapie zu begleiten, doch dies war ihr zu viel und vielleicht war es auch noch zu früh damit anzufangen.
Dennoch war ich felsenfest davon überzeugt, dass Dalia seinen Tod nicht so einfach verkraften könnte und es egal war, wie sehr sie sich bemühte, da es seine Zeit dauern würde.

„Ich bin gleich bei dir", raunte ich ins Telefon.

Mit eiligen Schritten lief ich durch den Club, wobei ich die fragenden Blicke von Lucero und Casimiro auf mir spürte und eine einzige Geste ausreichte, damit sie sofort verstanden was los war.

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Ich klingelte mehrmals an der Haustür und als sich diese nicht nach wenigen Minuten öffnete, kramte ich meinen Schlüssel hervor.
Ein lautes Schluchzen hallte durch das gesamte Haus, was dafür sorgte, dass ich die Treppe noch einen Schritt schneller nach oben rannte und Dalia am auf den Fliesen des Badezimmers vorfand.
Ihre Haare waren vors Gesicht gefallen, während sie dieses in ihren Händen vergrub und die Tränen auf dem Boden vor ihr mittlerweile schon eine Pfütze gebildet hatten.
Weitere Schluchzer ließen ihren zierlichen Körper erzittern, wobei sie kaum Luft bekam und sofort nach meinem Arm griff.

„Ich-ich kann nicht mehr", japste Dalia.

„Wir schafften das gemeinsam. Ich bin hier. Bei dir und ich lasse dich nicht alleine. Ich weiß, wie schwierig es für dich ist, aber es wird immer jemanden geben, der jederzeit an deiner Seite steht", murmelte ich.

Ich strich ihr die Haare aus dem Gesicht, während meine Finger die Tränen aufgingen und ich meine Halbschwester ganz fest an mich drückte, sodass mein Körper ihr die Geborgenheit ausstrahlte, welche sie gerade nötig hatte.
Dies würde eine schwierige Zeit für uns alle werden, doch gemeinsam können wir es überstehen und ich war mir nun im Klaren, dass es ein Fehler war Dalia alleine zu lassen und damit der Einsamkeit auszusetzen.

„In Zukunft wird immer einer von uns bei dir bleiben. Das verspreche ich dir. Gib nicht auf. Lass deine Trauer nicht gewinnen, du bist so eine starke Frau", erklärte ich und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.

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Dalia tut mir so leid😢

Schön, dass ihr wieder mit dabei seid (=

Freue mich über Feedback *-*

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