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                                    DALIA

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                                    DALIA

Zerknirscht blickte ich Corrado an und obwohl ich nichts von diesem hielt, tat er mir auf eine gewisse Art und Weise leid, denn scheinbar machte dieser dasselbe durch, was mich seit Wochen begleitete.
Diesen Schmerz sowie die Trauer und purer Hass auf die Männer meines Vaters prägten mich seitdem, wobei ich manchmal nicht mehr weiter wusste.
Ich war in ein tiefes Loch gefallen und wollte seinen Tod weder akzeptieren noch verkraften, denn nun würde ich meine Kinder ohne Bayardo großziehen müssen, was mir einen Schmerz in den Brustkorb versetzte.

„Es tut mir leid", flüsterte ich aufrichtig.

„Du urteilst schnell, über Menschen die du nicht kennst, Dalia. Du bist viel zu verbissen, um jemanden kennenzulernen", erklärte Corrado mir.

„Wer sagt, das ich jemanden kennenlernen möchte? Wer sagt, das es in meinem Interesse liegt einen anderen Mann an meiner Seite zu haben. Niemand, wirklich niemand wird es schaffen, Bayardo zu ersetzten", stieß ich aus.

Ich stieg viel zu hektisch aus seinem Wagen aus, nur um dann die Tür hinter mir zuzuknallen und vor dem großzügigen Haus zum stehen zu kommen.
Es fröstelte mich leicht, als der kühle Wind durch meine Haare blies und ich stur geradeaus starrte.
Er trat hinter mich, denn ich konnte deutlich seine Anwesenheit spüren und legte seine Hand auf meine Schulter.
Kurzzeitig war ich der Überlegung nahe, mich von ihm wegzureißen, doch diese Berührung hatte auch etwas beruhigendes an sich.

„Du machst es dir schwerer, als es eigentlich ist, Püppchen", murmelte Corrado.

„Hör auf mich so zu nennen!", verlangte ich von ihm.

„Dann fang endlich an deinen Kopf einzuschalten und denk nach. Wir könnten so gut zusammenarbeiten, wenn du es nur zulassen würdest!", machte er mich an.

„Achja? Wie stellst du dir das vor? Mit welcher Absicht bedenkst du dir, ich würde mit dir zusammenarbeiten wollen?", zischte ich feindselig.

„Wir gaukeln ihnen alles vor. Nichts von dem muss echt sein! Jeder von uns lebt sein eigenes Leben und nur vor den ganzen Menschen stehen wir als Paar da. Wie klingt das für dich?", fragte Corrado mich.

„Lass mich die Geschäfte alleine führen. Halt dich einfach raus aus der ganzen Sache, denn ich werde allen beweisen, das selbst eine Frau dies hinbekommt."

„Du kannst es gerne versuchen, aber ich denke nicht, das es den Obersten gefällt, wenn sie Wind davon bekommen", meinte er.

„Es wird eben keiner erfahren. Du kannst ja gerne mitkommen, aber ich regle die ganzen Sachen. Ich verstehe sowieso nicht, weshalb wir Frauen immer als die Schwächeren angesehen werden. Ich schaffe genauso viel wie Bayardo", hielt ich dagegen.

Corrado umfasste mein Gesicht, um dann sanft über meine Wange zu streichen und mich ein stückweit nach vorne zu schieben. 
Obwohl ich diesen Mann verabscheute, glaubte ich ihm, er würde mir die Chance geben es zu versuchen.
Deswegen betrat ich so selbstbewusst wie möglich das Haus und blickte mich erst einmal um, wobei mich sein Wohnzimmer an einen halben botanischen Garten erinnerte, denn es standen überall Pflanzen herum und man musste sich einen Weg bis zur Couch erkämpfen.
Die Küche war großzügig von der Fläche her und durch die weißen Möbel farblich sehr freundlich, was das gesamte Haus ein wenig heller erscheinen ließ und ich schaffte es gar nicht bis nach oben, um mir die anderen Räume genauer anzusehen, denn meine eigene Erschöpfung sorgte dafür, dass ich mich auf seiner Couch niederließ.

Mal wieder dachte ich an meinen Ehemann, welchen meine Kinder und ich noch immer schmerzlichst vermissten, wobei mir sein Tod noch immer surreal vorkam.
Erneuert Hass kam in mir auf, den ich gegenüber meinem Vater verspürte und irgendwann würde ich die nötige Kraft besitzen, um diesen den Dolch in den Rücken zu stecken, denn das Einzige was mich befrieden würde, wäre sein Tod.

„Wie stehst du eigentlich zu Kindern?", hakte ich bei Corrado nach, denn würde er mit meinen Kleinen nicht klar kommen, wüsste ich schon gleich, das ich sie vor ihm zu beschützen hatte.

„Ich mag Kinder, warum fragst du das? Glaubst du, ich würde deinen etwas antun?", wollte er etwas verblüfft wissen.

„Man weiß nie. Jeder böse Mensch war auch mal ein Guter."

„Du brauchst keine Angst haben. Ich werde auf euch drei gut aufpassen", versprach er mir.

Obwohl ich der festen Überzeugung war, auf mich selbst aufpassen zu können, gaben mir seine Worte Sicherheit und an manchen Tagen hasste ich mich dafür, dass selbst mein Bruder es schaffte mehr für meine Kinder da zu sein, als ich es jemals wieder würde.
Seit Bayardo nicht mehr da war, fiel es mir an manchen Tagen schon schwer überhaupt in die süßen Kinderaugen zu sehen, denn diese erinnern mich so schmerzlich an meinen Mann und ich verabscheute mich, das ich dies nicht konnte.
Sie waren meine Kinder und ich vermutlich die schlimmste Mutter auf Erden.

„Du denkst zu viel. Du machst dir zu viele Sorgen um alles und deine eigenen Gedanken werden dir irgendwann zur Last, wenn du nicht versuchst auch einmal abzuschalten."

Seine Worte spielten sich wie in Dauerschleife in meinem Kopf ab und ich würde keinen klaren Gedanken fassen können, bevor meine Last nicht weniger sein würde, denn ich war am Ende.
Diese Feststellung tat verdammt weh und dennoch würde ich endlich aufwachen müssen aus meinen Traumvorstellungen sowie meinen Erinnerungen.
Ich musste aus dieser Trauer und diesem sich gehen lassen herauskommen, um wieder stark zu sein und mich selbst zu finden.

Ich wollte so nicht weitermachen und ich würde es so auf die Dauer auch nicht hinbekommen, deswegen würde ich mein Leben ab heute genießen und keinen Tag mehr damit vergeuden Trauer zu blasen.
Ich musste endlich damit abschließen, da es mich sonst zerbrechen würde.

„Kannst du mir helfen? Ich meine kannst du mir dabei helfen, wieder mehr zu leben statt mich nur auf diese eine Sache zu fokussieren, denn es fällt mir verdammt schwer loszulassen. Ich würde gerne wissen, wie du es damals geschafft hast, damit zurecht zu kommen", murmelte ich.

„Sowas dauert sehr viel Zeit und auch die nötige Geduld. Du wirst es nicht innerhalb weniger Tage schaffen, aber wenn du es unbedingt möchtest, werde ich mich bemühe dir dabei zu helfen, solange du das nötige Interesse weiterhin daran zeigst."

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Dieses Kapitel hat mir meine ganze Kraft und Nerven gekostet, wobei ich überhaupt nicht zufrieden bin sowie sich eine Schreibblockade anbahnt, da es einfach noch dauern wird, bis es wieder spannender wird :(

Freue mich dennoch über Feedback ❤️

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