Kapitel 6

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Harmonies Sicht:

Schreiend krallte ich mich an den Bettlagen fest. »Bitte hör auf«, flehte ich unter Tränen. Das Mädchen seufzte und setzt sich auf das Bett neben mir. »Ich weiß, dass es weh tut. Nur muss ich die Bindung, zwischen dir und Carlisle unterbrechen.«

Ihre roten Locken lagen ihr wirr auf dem Kopf. Sie sah aus wie eine richtige Hexe. Ihr Gift grünen Augen waren so klar wie sauberes Wasser. Im Großen und Ganzen scheint sie eine nette Person zu sein. »Wer bist du? Und warum willst du meine Seele von ihm trennen.« So viele Fragen schwirren mir im Kopf herum, dass ich mich fast beim Reden überschlug.

»Ich bin Kiki Damera. Eine Oberhexe aus dem Filix Clan. Coul hat mich damals vor Vampiren gerettet, die meinen gesamten Clan ausgelöscht haben. Nun bin ich so zu sagen die Krankenschwester für seine Leute und ihm. Ich möchte dich vor Carlisle trennen, da diese Bindung unvollkommen ist. Er ist noch nicht einmal bei dir.«

Ich blicke an die Decke. Der Gedanke daran, dass er mich einfach so weg geschickt hat, tut immer noch sehr weh. »Aber ich liebe ihn doch.« Kiki sah mich besorgt an, »genau dasselbe hat Coul bei Esme gesagt und er wehre mir beinahe weggestorben.«

Nach einigen Stunden Gespräch mit Kiki, fühlte ich mich bereit für die seelische Trennung. Es fühlte sich an, als würde man heiße Lava trinken. Mein gesamter Körper, schrie um Hilfe, aber ich konnte nichts tun, um mir zu helfen. Gefühlte Ewigkeit könnte ich kurz durchatmen, bevor es wieder von vorne anfing.

»Ich kann nicht mehr«, stammelte ich leise. Schweiß lief mir über meinen gesamten Körper und meiner Haut war rot wie Feuer. »Es tut mir leid«, sprach Kiki bevor sie weiter machte. Schreiend krümmte ich meinen Körper in allen Richtungen, bevor meine Sicht verschwamm.

Kalte Fingerspitzen gleiten über meiner Schweiß nassen Haut. Erschöpft öffnete ich meine Augen, um mich zu vergewissern, wer mich anfasste.

»Sie reagiert«, könnte ich Kikis aufgeregte Stimme hören. Ich blicke in zwei weinrote Augen und war heilfroh. »Carlisle«, hauchte ich leise. Schon fing er an, zu lächeln.

»Du hast uns allen Angst gemacht«, meinte er. »Du warst eine Woche lang weggetreten«, sprach Kiki und atmete erleichtert auf, als ich mich aufsetze. »Ich bin auf einmal eingeschlafen«, nuschelte ich überlegt.

Kiki erklärte mir dann, dass ich auf nichts mehr reagiert habe. Coul hatte Carlisle angerufen und er ist gleich hier her gefahrenen. Die Seelentrennung ist nicht geglückt, eher ist sie schiefgelaufen.

»Eure Bindung ist doch zu stark«, meinte Kiki und ließ uns dann alleine zurück. Erst jetzt merke ich das Carlisle ganz in Dunkel gekleidet war. Ganz anders als sonst. Sachte strich er über mein Haar, bevor er sich neben mich setzte.

»Man kann dich nicht alleine lassen«, fing er an. Ich wischte mir mein schweiß von meiner Stirn und brummte nur, »alles nur deinetwegen.«

Immer wenn er bei mir ist, fühle ich mich wohl und mein Körper scheint sich von alleine zu regenerieren. Doch sind wir getrennt, ist alles anders. Ich habe meistens das Gefühl, die Kontrolle über mich selbst zu verlieren. Oder es passiert etwas anderes. Aber war bringt es auf jemanden getrimmt zu sein, wenn die Person nicht dasselbe empfindet. Langsam Frage ich mich, ob ich nicht einfach meinen Eigenen weggehen sollte.

»Wo rüber denkst du nach?« Er riss mich völlig aus meinen Gedanken. Für ein kurzes Moment hatte ich alles um mich herum ausgeblendet. »Ich denke darüber nach, ob ich gehen sollte. Von dir weg, von hier weg. Einfach irgendwo hin.«

Carlisle strich mir über mein Handrücken. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass ich vor Erschöpfung anfing zu zittern. Mein gesamter Körper rief immer noch um Hilfe, bis Carlisle mir sein Arm hinstreckte. Erlösung, dachte ich gleich und biss zu. Dieser eine Biss reichte aber nicht, den nächsten Biss setzte ich an sein Hals. Dieser war aber so fest, dass man es Knacken hörte.

Carlisle zog mich von sich weg, denn hätte ich weiter gemacht, hätte ich ihn wahrscheinlich umgebracht. Ich ließ mich wieder auf das Bett sinken und blicke ihn an, »danke.« Er sah mich ernst an, »Harmonie. Ich ...« Carlisle könnte sein Satz nicht beenden, da Coul die Tür aufriss.

»Wie geht es dir, Harmonie?« Coul sah mich besorgt an. Ich gehe davon aus, dass er auch Angst um mich hatte. So wie er mich ansah, war er, krank vorsorge. »Mir geht es wieder gut«, lächelte ich ihn an.
»Kannst du Aufstehen? Ich habe jemanden da, der dich unbedingt sehen möchte.«

Coul lächelte mich an und reicht mir seine Hand.
Jemand möchte mich unbedingt sehen, aber wer nur? Als ich seine Hand annahm, war Carlisle nicht erfreut darüber. Was ich anhand seines Blickes sehen konnte.

Als ich Aufstand, liefen wir durch den langen, dunklen Flur, bis zu großen pompösen Eingangshalle. Coul ließ meine Hand los und schob mich richtig Eingang.

»Diesen Weg musst du alleine gehen«, sagte er. Carlisle nickte leicht, um mich zu beruhigen. Es war also sicher, alleine zu gehen. Ich atmete nochmal tief durch und ging nach draußen.

Als die Eingangstür ins Schloss fiel, sah ich mich um. Ein Mann, mit langen schwarzem Haar, gebräunter Haut und Muskellösen Körper, drehte sich zu mir um. Meine Augen weiteten sich, als sich unsere Blicke trafen.
Dieselbe Augenfarbe wie ich, dieselben Gesichtszüge wie ich. Meine Gefühle überschlugen sich. Von traurig, zu wütend, bis hin zur Erleichterung.

Ich könnte mich keinen Zentimeter rühren, bis er mich in einer Umarmung zog.
»Papa«, hauchte ich leise. Schon tanzten mir Tränen der Wange entlang. »Meine kleine«, sagt nun auch er. Bei seiner tiefen Stimme vibrierte mein ganzer Körper. Ich krallte mich an ihn fest und begann bitterlich zu weinen.

»Wie konntest du mich nur alleine lassen!« Fing ich an zu merken. Ich hatte solche Angst, alleine im Krankenhaus. Keiner hatte mich besucht und ich wusste nicht warum.
»Ich habe gedacht, du willst mich nie wieder sehen«, schluchzte ich leise.
Er aber hielt mich nur fest, strich mir über mein Rücken, bis er sagte, »Es tut mir so schrecklich leid.«

Inzwischen sind schon etliche Wochen vergangen. Mein Vater hat erfahren, dass Carlisle mich verwandelt hat. Warum, wollte er selbst meinem Vater nicht sagen.
Ich wurde von jetzt an, von meinem Vater trainiert. Durch ihn verstehe ich mich selbst viel schneller und könnte schon seit kurzer Zeit mein Feuer kontrollieren. Ich wurde stärker körperlich. Doch die seelische stärke, muss ich noch Trainieren.

Vater meinte, ich solle dann bald mit ihm mit gehen. Weg von den ganzen Vampiren, um mehr von der Welt zu lernen.
Ich wollte aber eine ganz bestimmte Person nicht verlassen. Als ich mich an den Teich setzte, um denn Fischen beim Schwimmen zuzusehen, entfloh mir ein tiefer Seufzer.

»Willst du dich etwas abkühlen?«
Hörte ich Carlisle sagen, der sich neben mich setzte.
»Nach dem ganzen Training, dann noch schwimmen gehen?«
Carlisle lächelte mich lieblich an. Sein Lächeln steckte mich sofort an. Ich war froh, dass er derzeit in meiner Nähe blieb.

»Ich muss morgen wieder fahren«, begann er und mein Lächeln verschwand aus meinem Gesicht.
»Aber ...« Die Worte blieben mir im Halse stecken. Es war verschwendete Energie in anzuflehen, bei mir zu bleiben.

Carlisle stupste mich leicht an und stand auf. Mit einem Mal zog er sein Oberteil aus und seine Schuhe gleich hinterher. Sein blasser Oberkörper zeichnete Perfektion. Man erwartet auch nichts anderes von einem Vampir, doch als er sich mit dem Rücken zu mir drehte, könnte ich große Narben entdecken.

Grinsend sprang er in den großen Teich. Er war echt eine Schönheit, durch und durch. Als er wieder auftauchte, lag sein Haar, nass über sein Gesicht. Ich konnte nicht anders, als hinterher zu springen. Samt meiner Kleidung.

»Na komm«, lachte er und schwamm davon.
»Warte doch«, lache nun auch ich. Er machte mir zu Zeit nur gute Laune. Immer munterte er mich auf oder verarztet mich, wenn ich von Training verletzt wieder kam.

Bei ihm angekommen, hielt ich mich an ihn fest. Er lächelte mich an und legt mir sein Arm um meiner Hüfte, damit ich nicht davon trieb. Meine warmen Hände lagen auf seinen eiskalten Schultern.
»Du bist ja immer noch so warm«, meinte er.

So nahe war ich ihn noch nie. Ich hatte ihn niemals halb nackt gesehen, seinen wunderschönen Körper könnte ich auch nicht betrachten und seine Haare waren immer gestylt. Jetzt lagen sie durcheinander auf sein Kopf.

Bis(s) ich mich Verliebe (Carlisle Cullen FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt