Mit tränenverschmierten Gesicht hatte er sie vorhin im Flur gefunden. Sie wollte sich nicht helfen lassen. Wollte nicht verraten, weshalb sie so zugerichtet war. Wollte alleine sein und sich in ihrem Selbstmitleid ertränken.
Doch Regulus ließ sie nicht. Er wusste genau, dass Eronita zwar sagte, sie wolle alleine sein, sich aber tief in ihrem kleinen Herzen nach Nähe verzehrte.Deswegen nahm er sie mit in seinen Gemeinschaftsraum, in dem Eri durch ihre Beziehung mit Jeff schon sehr oft war. Zwei Sechstklässler hatten tatsächlich schon damit begonnen, ihre Besuche in den Kerkern zu zählen und aufzuzeichnen. Regulus fand das albern. Noch immer war er nicht begeistert von der Tatsache, dass seine beiden besten Freunde zusammen waren, allerdings hatte er damit angefangen, es zu akzeptieren.
Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als Eri ihre Schluchzer etwas vermindern konnte und ihn darüber aufklären konnte, weshalb sie so am Boden zerstört war.
»Wir... wir... wir... haben... uns... getrennt...«, erklärte sie ihrem Sandkastenfreund leise flüsternd, wahrscheinlich wollte sie nicht unbedingt, dass der komplette Gemeinschaftsraum sie hören konnte.
»Was?!« Regulus schien vor Wut zu kochen. Er war sich sicher, dass dies zu einem großen Teil mit Jeffs Eifersuchtsproblemen zusammenhing. »Ich knöpfte mir diesen kleinen - «»Reggie, bitte. Lass gut sein. Aber können wir hier weg? Die gucken alle so komisch...«, beschwichtigte Eri den Slytherin.
Etwas von ihren Worten besänftigt, zog Regulus sie hoch und nahm sie mit in seinen Schlafsaal.
»Komm, setz dich. Du musst mir nichts erzählen, du kannst aber, wenn dir danach ist.
Die Ravenclaw, die es sich auf seinem Schoß gemütlich gemacht hatte, seufzte schwer. Sie wollte ihrem besten Freund davon erzählen. Doch war sie sich nicht sicher, ob sie es konnte. Aber sie tat es trotzdem.»Wir haben uns getrennt.« Ihre Stimme zitterte nicht mehr, ihre Tränen waren versiegt und in ihrem Ton konnte man eine bittere Note heraushören. »Ich kam mit seiner Eifersucht nicht mehr klar. Er hat mir unterstellt, ich würde etwas mit dem hoffentlich-bald-Freund meiner besten Freundin haben! Niemals hätte ich ihn betrügen können, das weißt du und das wusste er auch. Aber er hatte kein Problem damit, sich mit Vierzehnjährigen zu vergnügen. Unsere Beziehung war nicht mehr gesund. Sie hat mich fast noch kaputter gemacht. Ich musste es beenden.«
Der Slytherin schwieg, während er dem gebrochenen Mädchen auf seinem Schoß zusah. Schon lange wusste er, dass sie seine beste Freundin war. Ihm war auch klar, dass sein damals bester Freund seiner besten Freundin wehtun würde. Er hatte Jeff klargemacht, dass er sich von seinen Ohren verabschieden konnte, wenn er Eri auch nur ein Haar krümmt. Und jetzt würde er seine Drohung wahrmachen müssen.
Sanft wandte er sich an Eri: »Ich muss kurz weg. Du kannst hier auf mich warten, es wird nicht lange dauern.«
Nach einem bestätigenden Nicken ihrerseits hauchte Regulus ihr noch einen Kuss auf die Wange und verließ den Schlafsaal.
Eri, die gar nicht wirklich gemerkt hatte, wie müde sie war, kuschelte sich in Regulus' Bettdecke und bettete ihren Kopf auf seinem Kopfkissen. Wohlig seufzte sie. Seine Bettwäsche roch gut, eine Mischung aus Apfel und Zitrone garniert mit einem Hauch von Zimt. Schnell fand die Ravenclaw in ihre Träume.Im selben Moment, allerdings in einem Gang ein Stockwerk höher, tigerte Regulus vor einer Klassenzimmertür herum. Er wusste, dass er, Regulus konnte seinen Namen nicht einmal denken, sich dort drinnen befand. Und dem erstickten Keuchen nach zu urteilen, trauerte er seiner Exfreundin nicht gerade nach... Die Wut schlängelte sich schlangenähnlich Regulus' Hals hinauf und sorgte dafür, dass das große Fass überlief und Regulus sich nicht mehr beherrschen konnte.
»Alohomora!«, zischte er und augenblicklich schwang die Tür auf, die Jeff vor dem Zorn Regulus' geschützt hatte. Dieser befand sich gerade in einem ekelerregenden Kuss mit einem blonden Mädchen, das wohl noch nie ein Gramm Zucker zu sich genommen hatte. Regulus räusperte sich laut und beobachtete mit Genugtuung, wie die zwei Gestalten erschreckt auseinanderfuhren.Das Mädchen, könnte es diese Viertklässlerin sein, von der Eri gesprochen hatte?, verstand wohl die Situation nicht und fragte ihn mit einer Stimme, die wohl erregend sein sollte, aber nur Regulus' Würgereiz aktivierte: »Na Süßer, willst du mitmachen? Wir haben hier genug Platz...«
Jeff allerdings schien zu erkennen, weshalb sein Freund hier war, und schickte das Mädchen, das tatsächlich Victoria hieß, aus dem Raum.
»Was willst du hier?«, fragte er nicht besonders begeistert von der Unterbrechung seiner Tätigkeiten.
»Du weißt genau, was ich will. Sie ist zu mir gekommen.« Das entsprach zwar nicht der vollen Wahrheit, aber Regulus ergötzte sich an Jeffs Gesichtsausdruck.
»Diese kleine miese Ratte. Und du? Lässt sie einfach machen? Lässt es zu, als weitere Trophäe in ihrer Vitrine zu landen?«
»Sie hat nichts mit diesem Aiden. Er ist an ihrer besten Freundin interessiert. Es ist traurig, dass du ihr nicht glauben kannst. Dabei liebst du sie doch, oder nicht?«
»Ich liebe sie nicht. Habe ich nie. Sie war nur ein Mittel zum Zweck. Ich war nie an ihr interessiert.«
Nach diesen Worten verselbstständigte sich Regulus' Faust und beschloss, Jeff die Nase brechen zu wollen.Dieser wehrte sich, hatte aber nicht wirklich eine Chance gegen Regulus, der in seiner Wut Kräfte entwickelte, die er auch nach Jahren harten Trainings wohl nicht erreicht hätte. Er schlug immer wieder auf den Schleimbeutel ein, der einmal sein bester Freund gewesen war. Irgendwann hörte dieser auf, sich zu verteidigen, er hatte keine Kraft mehr. Doch Regulus konnte nicht aufhören. Er musste weitermachen. Sein Verstand hatte Feierabend gemacht und das Feld geräumt.
»Mr Black? Was tuen Sie da? Mr Black lassen Sie Mr Dechanet in Ruhe!«
Regulus konnte nur noch eines denken: „Fuck." Professor Slughorn hatte sie entdeckt.A/N
Ein neues Kapitel, wuhu. Kam ja auch schon länger nichts mehr ;)
Ich bin gerade in meiner Kreativphase und schreibe sehr viel vor. Ihr könnt also nächstes Wochenende mit einem weiteren Kapi rechnen.
LG
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»𝖗𝖆𝖇𝖊𝖓𝖘𝖈𝖍𝖜𝖆𝖗𝖟« - 𝖺 𝗆𝖺𝗋𝖺𝗎𝖽𝖾𝗋𝗌 𝗌𝗍𝗈𝗋𝗒 (DE)
Fanfiction!PAUSIERT! Ein Mädchen. Eigentlich ein ganz normales Mädchen. Aber nein, das ist Eronita Sinclair nicht. Sie ist nicht nur eine Hexe, die auf die Zaubererschule Hogwarts geht, sondern hört manchmal eigenartige Geräusche. Zusammen mit ihren Freunden...