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Dieser Abend ist jetzt schon fast sechs Jahre her. In diesen sechs Jahren bin ich fast zwanzig Zentimeter gewachsen, habe Körbchengröße 90C bekommen und hatte meinen ersten Freund: Robin Albert.

Mit Sirius traf ich mich fast jeden Tag, Regulus sah ich nur ab und zu auf dem Gang oder im einzigen Unterricht, den wir gemeinsam hatten: Kräuterkunde.

In letzter Zeit war ich sehr im Stress gewesen, denn ich hatte meine ZAGs geschrieben und musste dementsprechend viel lernen.

Aber am Freitag nach meiner letzten Prüfung in Alte Runen war endlich Schluss.

Erleichtert verließ ich mit Robin das Schloss und machte mich auf den Weg zum See.

Dort angekommen, ließ ich mich ins Gras sinken.

Robin setzte sich neben mich. Es war mir aufgefallen, dass er in letzter Zeit oft meiner Freundin Zara Nicolsen nachgeschaut hat.

Deswegen wollte ich mit ihm reden.

„Robin?"

„Ja, Süße?"

Wie ich es liebte, von ihm so genannt zu werden. Ich bekam trotz der sommerlichen Temperaturen eine Gänsehaut.

„Warum interessieren dich andere Mädchen mehr als ich dich interessiere?!"

Ich war sauer, denn Robin unterstellte mir oft, dass ich zweigleisig fahren würde. Das hatte ich aber nicht getan.

„Es gibt keine anderen Mädchen außer dir!"

Seine Behauptung ließ mich vollkommen kalt.

„Und was ist mit Zara?"

Seine Augen wurden groß. Anscheinend habe ich einen wunden Punkt getroffen.

„Sie ist so schön und großartig und schlau..."

Ich explodierte beinahe.

„Das heißt, du liebst mich nicht mehr? Ist dir unsere über einjährige Beziehung egal?"

So sehr ich auch wütend war, aber Robin war meine erste große Liebe. An diese erinnert man sich sein Leben lang. Und das wahrscheinlich zu meinem Verhängnis.

„Ist sie, ja! Dir war ich vor den Prüfungen egal, du wolltest ja immer nur lernen! Du hattest nie Zeit für mich! Und jetzt sag ich dir mal was: Es ist vorbei! Ich mach Schluss!"

Er brüllte. Diese Worte flogen auf mich ein, aber trafen mich erst mit ein paar Sekunden Verspätung.

Robin war längst gegangen.

Es war aus. Ich war wieder Single.

Ich spürte Schmerz. Er ist gegangen. Er hat mich allein gelassen.

Und dann kamen die Tränen. Ich konnte sie kaum zurückhalten und da außer mir keiner zu sehen war, ließ ich ihnen freien Lauf.

Lange saß ich am See und sah in die dunklen Fluten.

Nach gefühlten Stunden fühlte ich plötzlich eine warme Hand auf meiner Schulter.

Ich sah, immer noch schluchzend, auf.

„Geht es dir gut?", fragte die besorgte Stimme von Sirius.

Wie sich diese Frage schon anhörte.

Ich gab keine Antwort.

„Also geht es dir nicht gut."

Großartig kombiniert, Sirius Black!

„Eri? Willst du es mir sagen?"

Mit der Formulierung erst recht nicht.

Sirius schaute mich sehr besorgt an, was das Fass für mich zum Überlaufen brachte.

„Mir. Geht. Es. Gut!"

Ich betonte jedes einzelne Wort.

„Ich gehe ja schon!"

Sirius sah ziemlich verletzt aus, als er sich umdrehte und davon ging.

Immer noch sauer machte ich mich auf den Weg zu einem Klo.

Ich meine, erst war ich am Boden zerstört und dann vollkommen sauer, bei diesen Stimmungsschwankungen musste ich meine Tage haben.

Auf dem Klo bemerkte ich, dass ich tatsächlich Recht hatte. Mist.

Genervt verließ ich das Klo. Da spürte ich eine Hand auf meiner linken Schulter.

„Sirius, nein ich will nicht - Regulus?"

Der Angesprochene lachte.

„Probleme mit meinem lieben Bruder?"

Ich verdrehte die Augen.

„Frag bloß nicht. Ich könnte ihn gerade echt gegen die Wand klatschen."

„Aber was hat er denn dämliches getan?"

Etwas lustlos antwortete ich ihm.

„Er hat mich nach der Trennung von meinem Freund abgrundtief genervt."

„Die kleine Eri hatte einen Freund?"

Belustigt schaute er mich an.

„Von wegen. Ich bin jetzt wieder glückliches Single."

„Aber du hattest mal einen Freund!"

Das war so ein Tick von ihm. Immer musste Regulus Recht haben.

Wieder verdrehte ich die Augen.

„Eronita!", sagte Regulus in der Stimmlage seiner Mutter Walburga.
„Man verdreht die Augen nicht!"

Ich musste lachen. Regulus stimmte mit ein.

In den folgenden Tagen undWochen sahen wir uns noch einige Male und holten all das Wissen über das Lebendes anderen auf, das wir in den vergangenen fast fünf Jahren versäumt hatten.



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Die ersten beiden Kapitel waren eher noch die Vorgeschichte, die wichtige Handlung wird im nächsten Kapitel starten.

Wie immer freue ich mich über Votes, auch konstruktive Kritik würde mir sehr helfen, da ich dann die Kapitel verbessern und so besser werden kann.
Elina★

»𝖗𝖆𝖇𝖊𝖓𝖘𝖈𝖍𝖜𝖆𝖗𝖟« - 𝖺 𝗆𝖺𝗋𝖺𝗎𝖽𝖾𝗋𝗌 𝗌𝗍𝗈𝗋𝗒 (DE)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt