Faye - Kampf und Erlösung

Kapitel 13

„Ich freue mich so auf das nächste Wochenende.“ stumm räumte ich die Teller zusammen, während Nathalie aufgeregt in die Hände klatschte. „Ich bin immer noch gespannt, wie KC das schaffen möchte.“ „Hey, was soll das denn heissen?“ beschwerte sich KC gleich über Bens Worte. „Du warst noch nie Campen.“ „Na und? Heisst nicht, dass ich es nicht schaffe in einem Zelt zu schlafen.“ ohne die Familie weiter zu beachten, brachte ich den Stapel mit Teller in die Küche, wo ich es auf die Anrichte stellte.

„Wir hatten doch schon darüber geredet.“ ertönte Brodys Stimme hinter mir, worauf ich mich zu ihm umdrehte. „Was meinst du?“ „Dass du keine Sklavin bist. Du brauchst uns nicht hinterher zu räumen.“ „Das mache ich doch gar nicht.“ bestritt ich es, worauf er spöttisch eine Augenbraue hob. Wieso sah das an ihm so gut aus?

Schnell verbannte ich diesen Gedanken aber wieder und fing an das Geschirr in die Spülmaschine zu räumen. „Du bist wirklich unverbesserlich. Faye.“ seufzend kam Brody zu mir und hielt meine Handgelenke fest, als ich den nächsten Teller nehmen wollte. „Lass es stehen und komm wieder raus.“ zweifelnd sah ich die Teller an. „Bitte. Wir machen es später zusammen, wenn alle weg sind.“ seufzend gab ich nach und liess mich von Brody an der Hand wieder nach draussen führen.

Erst, als wir wieder auf unseren Plätzen sassen, liess er meine Hand los. „Faye, warst du schon einmal campen?“ völlig überfordert, weil mich Ben direkt ansprach, konnte ich ihn für einen Moment nur ansehen. „Was er damit meint ist, ob du das aushältst oder so bist wie KC, die denkt sie könnte es.“ sagte Nathalie lächelnd, was mich aber nur noch mehr verwirrte und KC dazu brachte erneut nach Luft zu schnappen.

„Ihr habt doch keine Ahnung. Ich war schon einmal in einem Zelt.“ „Das war im Shop, als wir das Zelt gekauft haben.“ lachte Carlos. „Na und? Du bi-“ „Ja, war ich.“ unterbrach ich KC, bevor sie Carlos wieder damit drohen konnte die Scheidung einzureichen. „Ich habe früher das eine oder andere Mal in einem Zelt geschlafen.“ „Ach echt? Wo warst du denn?“ neugierig sah mich Morgan an. Es war eine simple Frage, dessen Antwort mir aber mehr als unangenehm war.

So unangenehm, dass ich meinen Blick von ihr abwandte und runter auf meine Hände sah, während ich versuchte eine Antwort in meinem Kopf zu formen, die nicht gerade so klang, als wäre sie erfunden. Natürlich entging Brody mein plötzliches Unbehagen nicht, denn einmal mehr an diesem Tag, nahm er meine Hand in seine. „Hör auf so neugierig zu sein. Hast du denn schon einmal in einem Zelt geschlafen?“ verteidigte er mich, was mich unweigerlich lächeln liess.

„Leute, ist gut jetzt. Habt ihr wenigstens schon alles gekauft?“ ging Carlos dazwischen. Langsam hob ich meinen Kopf und sah Brody an, während alle anderen am Tisch anfingen durcheinander zu reden. „Danke.“ flüsterte ich kaum hörbar. „Erklärst du es mir später?“ „Wenn du mir erklärst, wieso du bei den G.A. bist?“ für einen kurzen Moment huschte wieder diese Wut über sein Gesicht, aber dieses Mal verschwand es gleich wieder und er nickte ergeben.

Froh darüber, dass er mir doch etwas über sich erzählen würde, drückte ich seine Hand und wandte meinen Blick wieder von ihm ab um den Gesprächen der Anderen zu folgen. „Warte mal.“ irritiert sah ich Brody wieder an. „Soll das heissen, dass ich mitkomme?“ „Man könnte meinen, dass du Blond bist.“ kam es schmunzelnd von Santos. „Natürlich bist du dabei.“ beantwortete Carlos meine Frage.

„Ausserdem wird Brody dich nicht mehr aus den Augen lassen und da du schon praktisch zur Familie gehörst, bist du sowieso dabei.“ „Ich hoffe, dass dir klar ist, was es bedeutet, wenn man zu dieser Familie gehört. Brody als Freund zu haben geht ja noch, aber einen Everett?“ grinsend klatsche Nathalie mit KC ab und deutete auf die fünf Männer am Tisch. „Was soll das jetzt heissen?“ beschwerte sich Jonas schmollend. „Das man euch nicht so einfach aushalten kann.“ zuckersüss lächelte Morgan Jonas an, was aber wieder eine hitzige Diskussion unter ihnen auslöste.