Faye - Kampf und Erlösung

Kapitel 26

„Es tut mir leid.“ lächelnd nahm ich Brodys Hände in meine. „Schon in Ordnung. Geh nur.“ „Ich will aber nicht.“ schmollend zog er mich zu sich und küsste mich sanft. „Möchtest du Ärger mit Carlos bekommen?“ belustigt sah ich dabei zu, wie er seinen Kopf schüttelte. „Dann geh. Ich warte hier auf dich.“ auch wenn ich gerne wissen wollte, was sich hinter dieser Tür befand, hinter der Brody immer verschwand.

„Nicht weggehen.“ „Ich bleibe im Club, versprochen.“ zufrieden mit meinen Worten, drückte er mir noch einen Kuss auf die Lippen und ging schliesslich zur Tür, die in diesem Moment von Nathalie geöffnet wurde. „Hey Brody.“ „Und Tschüss Brody.“ sagte Grace, die hinter Nathalie den Raum betrat.

„Moment!“ wie versteinert blieb Nathalie stehen und brachte Grace auch dazu in ihrer Bewegung inne zu halten. Kurz drehte sich Nathalie zur Tür um, wohl um sicher zu gehen, dass sie geschlossen war und drehte sich schliesslich wieder zu mir um. „Wieso strahlst du so?“ unschuldig lächelnd zuckte ich mit den Schultern. Als ob ich ihr erzählen würde, dass ich vor drei Stunden mit Brody Sex hatte.

„Ich verstehe schon.“ schmunzelnd nickte Grace und setzte sich auf die Lounge. „Sie hatten Sex.“ mit geweiteten Augen sah Nathalie erst ihre Freundin an, dann mich. „Darauf trinken wir.“ ich hatte erwartet, dass sie ein Riesendrama daraus machen und mich mit Fragen durchlöchern würde, aber sie ging lediglich zur Bar und mixte uns drei ihrer braunen Drinks.

„Auf einen tollen Abend.“ vielsagend drückte sie uns je ein Glas in die Hand und stiess mit uns an. „Nicht nur der Abend war toll, sondern der ganze Tag.“ „Wenn ich dich so ansehe, dann glaube ich dir das sofort.“ lachte Grace los, was auch mir ein Lachen entlockte. „Wie wäre es, wenn wir runtergehen?“ überrascht sahen mich die zwei Frauen an. „Wann kommt Brody wieder?“ „Hat er nicht gesagt.“ gab ich schulterzuckend von mir, während ich einen Schluck von meinem Drink nahm.

„Ich würde gerne nach unten, aber ich habe keine Lust wieder dieses Drama zu erleben.“ da konnte ich ihr nur Recht geben. „Ich habe ihm versprochen im Club zu bleiben. Er hat nicht gesagt, dass ich hier oben bleiben soll.“ vielsagend sah ich Nathalie an. „Du bist genial.“ grinsend trank sie das Glas auf ex, was wir ihr nachmachten. Würde es nicht so gut schmecken, hätte ich mich bei der Menge Alkohol bestimmt übergeben.

Zusammen verliessen wir den VIP Bereich und gingen die Treppe nach unten. Da ich aber doch nicht wollte, dass sich Brody Sorgen machte, schrieb ich ihm schnell eine Nachricht, dass wir unten im Club waren, als wir gerade bei der Bar ankamen. Wir bestellten uns Getränke, die wir auch noch umsonst bekamen, was ich nicht wirklich verstand. „Der Vorteil eine Everett zu sein.“ zwinkerte mir Nathalie zu. Lachend schüttelte ich meinen Kopf und folgte ihr und Grace zur Tanzfläche.

Gefühlte Stunden tanzten wir ausgelassen zur Musik und tranken einen Drink nach dem nächsten, bis wir alle drei so langsam aber sicher den Alkohol spürten. „Du bist super.“ lächelnd legte ich meinen Arm um Grace, die sich gleich an mich lehnte. „Du aber auch.“ verwundert sah ich Nathalie an, die uns mit einem breiten Grinsen stehen liess. „Ben.“ klärte mich Grace auf und deutete auf besagten Mann, der an der Bar stand und Nathalie lächelnd in die Arme schloss.

Einige Sekunden unterhielten sie sich, wobei beide mehr als einmal zu uns sahen, bis sie Hand in Hand gingen. „Ich weiss schon.“ ging mir ein Licht auf. „Die werden es jetzt Zuhause so richtig treiben.“ kicherte Grace. Ehrlich gesagt wollte ich überhaupt nicht wissen, was sie tun würden, auch wenn es ein banales Thema wie Sex war. Es gab einfach Dinge, die wollte ich nicht hören und mir auch nicht bildlich vorstellen.

Ausser Brody natürlich. Ihn stellte ich mir liebend gerne nackt vor. Seine breite Schultern, der durchtrainierte Oberkörper und dann noch sein... „Hey!“ erschrocken blinzelte ich einige Male und sah Grace an. „Hier spielt die Musik. Du kannst später über deinen Freund herfallen.“ war es so offensichtlich, dass ich an Brody gedacht hatte?