Kapitel 37

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6 Monate später

„Nein, vergiss es!“ stur schüttelte ich meinen Kopf und blieb mit verschränkten Armen vor der geschlossenen Tür stehen. „Faye, ich verpasse noch meinen Flieger.“ „Gut, dann kannst du gleich hier bleiben.“ ich sah es nicht ein Jonas aus diesem Haus raus zu lassen. „Love.“ wütend fixierte ich Brody, der hinter Jonas stand und mich auch schon versuchte zu überreden, Jonas endlich gehen zu lassen.

„Ich lasse dich nicht gehen.“ „Aber ich muss.“ er musste gar nichts. Nur weil Carlos dachte, dass Jonas wieder zurück nach San Francisco gehen musste um dort die G.A. anzuführen, hiess das noch lange nicht, dass er mich hier einfach so zurücklassen konnte. „Wir werden jeden Tag schreiben.“ das war mir nicht genug. Ich wollte meinen besten Freund hier haben und nicht tausende Meilen weit weg.

„Faye.“ „Nein.“ ich merkte, wie meine Abwehr anfing zu bröckeln und die Tränen in meine Augen stiegen. „Weisst du, wieso ich gehe?“ „Weil du mich hasst.“ schmunzelnd schüttelte Jonas seinen Kopf. „Du weisst, dass ich dich wie eine kleine Schwester liebe. Ich gehe, weil du angekommen bist. Du brauchst mich nicht mehr.“ „Ich werde dich immer brauchen!“ wie kam Jonas darauf so etwas zu sagen?!

„Komm her.“ natürlich liess ich mir das nicht zweimal sagen und schlang gleich meine Arme um ihn. „Du hast deine Familie gefunden.“ flüsterte er leise. „Ich weiss, dass du bei Brody in guten Händen bist. Ich muss wieder nach San Francisco.“ eigentlich wusste ich das ja, aber es änderte nichts daran, dass er mir unheimlich fehlen würde.

„Ich hab dich lieb, Kleines.“ „Ich dich auch.“ nuschelte ich an seiner Brust. „Ich schreibe dir, sobald ich angekommen bin.“ tief durchatmend löste ich mich von ihm und wischte gleich die Tränen aus meinem Gesicht. „Das will ich auch für dich hoffen.“ schmunzelnd drückte er mir einen Kuss auf die Stirn und öffnete gleich die Haustür, die ich ihm widerwillig frei gab.

Kaum war er draussen, folgte ich ihm, blieb aber vor der Haustür stehen. Angespannt sah ich dabei zu, wie er zu Carlos wagen ging und die Beifahrertür öffnete. Mit zwei Fingern deutete er auf seine Augen und streckte sie danach nach mir aus. Lächelnd ahmte ich seine Bewegung nach und spürte gleich Brodys Arme, die er von hinten um mich schlang.

Brody sagte nichts, als wir noch Minuten später hier standen, obwohl wir den Wagen gar nicht mehr sehen konnten. Würde mich Brody nicht festhalten, wäre ich wahrscheinlich zusammen gebrochen.
Es konnte sein, dass ich es übertrieb und niemand verstand, wieso ich so reagierte, aber niemand wusste, wie sehr mir Jonas in den letzten Monaten ans Herz wuchs. Er war wie ein Bruder für mich, denn ich jetzt für eine sehr lange Zeit nicht mehr sehen würde.

„Na komm.“ widerwillig wandte ich meinen Blick von der Strasse ab und folgte Brody in das Haus. „Was willst du machen?“ fragte er mich, kaum setzte ich mich neben ihm auf die Couch. „Einfach nur bei dir sein.“ murmelte ich und lehnte mich gleich an ihn, worauf er seine Arme um mich schlang und mich beschützend festhielt.

Seit alles vorbei war, war ich einfach nur glücklich. Meine Wunden verheilten nach einigen Wochen komplett und hinterliessen nur Narben, die man irgendwann gar nicht mehr sehen würde. Anders sah es aber mit den seelischen Narben aus.
Im ersten Monat gab es keine Nacht, in der ich keine Albträume hatte. Wenn ich nicht von Edgar träumte, dann waren es Darlene und Samuel. Jedes Mal aufs neue wachte ich schreiend und schweissgebadet auf und war einfach nur froh, wenn Brody dann bei mir war und solange für mich da war, bis ich vor lauter Erschöpfung einschlief.

Brody hatte keine Ahnung wie dankbar ich ihm war. Stück für Stück baute er mich wieder auf, bis ich keine verängstigte Frau mehr war, sondern die, die ich vor der ganzen Scheisse war.

Langsam hob ich meinen Kopf und sah Brody an. „Was ist?“ ein Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich die Besorgnis in seinen Augen sah. „Du hast keine Ahnung wie sehr ich dich liebe.“ entfuhr es mir, als ich wieder einmal meinen Blick nicht von diesen blauen Augen nehmen konnten. Jedes Mal aufs neue schaffte es Brody, dass ich völlig in seinen Bann gezogen wurde.

Lächelnd legte Brody seine Hand in meinen Nacken. „Oh doch, Love, das weiss ich.“ mein Herz drohte mir aus der Brust zu springen, als er sich zu mir lehnte und seine Lippen auf meine legte. „Denn ich liebe dich genau so.“ flüsterte er leise, bevor er mich wieder küsste.
Brody gab mir einfach alles, was ich brauchte und wonach ich mich schon lange gesehnt hatte.

Dieser Mann machte mich jeden Tag so glücklich, dass mir wieder die Tränen in die Augen stiegen. „Faye.“ ich wollte nicht, dass sich Brody zurückzog und legte gleich meine Hände in seinen Nacken. „Mir geht es gut. Ich bin einfach nur glücklich.“ skeptisch sah er mich an, schien mir dann aber doch zu glauben und drückte seine Lippen gleich wieder auf meine.

Ein Schmunzeln entwich mir, als er mich langsam zurück auf die Couch drängte. Ich wusste genau, worauf das hinaus laufen würde, doch anstatt mich wie immer in eine völlig andere Welt zu katapultieren, zog er sich etwas zurück. Verwirrt runzelte ich meine Stirn und sah ihn an. Wieder stockte mir der Atem, als ich diesen liebevollen Blick in seinen Augen sah.

„Irgendwann, versprochen.“ fragend sah ich Brody an, aber er lächelte nur wissend. „Was meinst du?“ „Irgendwann werde ich dich heiraten.“ ich erlitt gerade einen Herzinfarkt. Brody schien das aber nicht einmal mitzukriegen, denn er verringerte den Abstand zwischen uns gleich wieder und küsste mich mit so einer Leidenschaft, dass ich mich wohl nie wieder erholen würde.

Ehrlich gesagt wollte ich das auch nicht. Ich wollte nicht, dass dieses berauschende Gefühl irgendwann aufhören würde. Ich wollte Brody für immer an meiner Seite haben. Ihm auf die Nerven gehen und zur Weissglut bringen, bis er fast platze, nur um ihm danach zu zeigen, wie sehr ich ihn liebte. Denn es war wahr.

Ich liebte Brody Shaw mit jeder Faser meines Körpers.

The End

Vielen Dank an euch alle. Nicht nur, dass ihr die Geschichte gelesen habt, sondern auch, weil ihr ein Jahr lang Geduld hatten bis es weiterging😘

Leider ist die Geschichte von Faye und Brody vorbei, aber die ganze Geschichte um die Familie Everett geht natürlich weiter.

Leyna - Schicksal und Geheimnisse

Hier erfahrt ihr mehr über Jonas und wie er sich in San Francisco als Boss der G.A. schlägt.

Ich hoffe, dass ihr auch dieser Geschichte eine Chance gibt, genau wie den Anderen Everetts😘❤️

Faye - Kampf und ErlösungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt