Ji-Min's P.o.v
Mein Körper fühlte sich kalt an, um meinen Schultern hing eine leichte Decke. Es war mitten in der Nacht. Zu dieser Zeit fühlte es sich alleine immer kühl an. So saß ich hier mit meiner Gänsehaut sowie kreisenden Gedanken.
Ruhe herrschte in der Wohnung, da die anderen bereits tief und friedlich schliefen. Nur ich saß hier, während ich mir selber Mitleid schenkte. Armselig war das erste Wort, was mir zu mir selber einfiel. Ich wohnte bei einem fremden, arbeitete Tagesjobs. An diesem Punkt fragte ich mich, täuschte ich es vor in den wenigen Moment glücklich zu sein?
Ich vermisste meine Familie. Sie taten mir nichts, außer besorgt über mich zu sein. Der Idiot, der ich war, brach ich den Kontakt zu ihnen ab. Sie verstanden meine Gefühle nicht, unterstützten meinen Traum nicht und waren nicht für mich da. Nun verstand ich, wie falsch meine Vorurteile waren. Meine Eltern wollten bloß nicht, dass ich so endete, wie ich inzwischen geendet war.
Fremde, die mich abzogen sowie innerlich zerstörten, vertraute ich mehr als meinen eigenen Eltern. Immerhin sprach mein bester Freund Jeongguk mir gut zu. Wir beide waren jung und naiv. Wie kann ich das erst nach fünf Jahren realisieren? Hatte ich diese Jahre meines Lebens verschwendet?
Mein Gesicht wärmte sich ein wenig, durch die Tränen, die ihren Weg nach unten fanden. Es war so leise, dass ich fast dachte zu hören, wie meine Tränen flossen. Immer mehr Tränen bildeten sich und bildeten einen Fluss. Nicht lange dauerte es, bis der Fluss überschwemmte. Das Wasser zog mich in die Tiefe, ehe es mir die Luft abdrückte.
Ich zuckte etwas zusammen als ich hörte, wie jemand kam, direkt verstummte ich. Hatte jemand mein jämmerliches Schluchzen gehört? Die Person ging in die Küche, beruhigt atmete ich aus. Ich sah wie das Licht anging und erkannte nun Gi-Hae stand dort. Zuerst war ich geblendet, doch irgendwie spendete das Licht ebenfalls ein wenig Wärme. Ich schloss meine Augen, um mir vorzustellen, das Licht seien Sommerstrahlen. Als ich meine Augen wieder öffnete, war Gi-Hae weg.
Denken, sie sei wieder ins Bett gegangen, wurde ich stutzig, weil das Licht noch an war. Zudem hörte ich doch etwas. Irritiert stand ich vom Sofa auf, langsam nährte ich mich den nahegelegten Raum. Überrascht weiteten sich meine Augen bei dem Anblick der Frau auf dem Boden. Hatte das etwas mit ihrem Krankenhausaufenthalt zu tun. Ich weiß es nicht! Yoon-Gi, ich musste ihn holen. Schnell stolperte ich los. Das Licht im Flur ging durch den Bewegungsmelder an. Nervös klopfte ich an die Tür, ehe ich das Schlafzimmer betrat.
Der eben noch schlafende setzte sich auf. "Ji-Min, was ist los?" hörte ich seine raue Stimme. Wie sollte ich auf die Frage antworten? Es muss doch schnell gehen. Ich wurde nervös. "Gi-Hae, Küche." gab ich überfordert von mir. Zum Glück reagierte er schnell. Yoon-Gi huschte an mir vorbei. Kurz war ich perplex, ehe ich ihm folgte.
Bevor ich richtig an der Küche ankam, bat Yoon-Gi mich die Wohnung zu verlassen. Verwirrt antwortete ich: "Ähm, uhm okay." und machte mich auf den Weg in den Hausflur. Die Wohnungstür hinter mir schließend, lehnte ich mich an die Wand daneben. Hatte ich etwas falsch gemacht? Warum sollte ich überhaupt raus?
Einmal tief ausatmen merkte ich die Müdigkeit in meinem Körper, welche die Anspannung die ganze Zeit unterdrückt hatte. Ironisch schmunzelte ich bei dem Gedanken, dass diese Situation einer anderen ähnelte. Genauso hatte ich vor einem Monat auf Jin vor seiner Wohnungstür gewartet. So lange hatte ich mich hier schon eingenistet, ohne etwas zu bezahlen.
Mein Entschluss stand. Ich gehe zurück nach Busan, in der Hoffnung meine Eltern wollen mich überhaupt noch sehen.
Ich hörte, wie die Tür neben mir aufging. Automatisch drehte ich meinen Kopf in diese Richtung und erkannte Yoon-Gi. "Tut mir leid, dass ich dich herausgeschmissen habe." entschuldigte sich der blondhaarige bei mir. Ich entgegnete ihm: "Nicht so schlimm, immerhin ging es Gi-Hae nicht so gut und ich gehöre ja auch nicht zur Familie."
Mich in Bewegung setzten, merkte ich, wie Yoon-Gi das Gespräch fortführte: "Du magst zwar nicht zur Familie zählen, aber zu meinen Freunden. Zudem habe ich dich nicht herausgeschickt, weil ich dir nicht nahe genug stehe, sondern um die Chance zu erhöhen, Gi-Hae zu beruhigen." Er schloss die Tür hinter sich und wir gingen ins Wohnzimmer, in welchem mittlerweile Licht brannte. Ich blieb still. Wie konnte er so etwas sagen? Ich wollte doch abhauen, jenes erschwerte es mir doch nur.
"Geht es dir gut?", fragte Yoon-Gi mich plötzlich. Mach dir keine Sorgen um mich! Verdammt, ich könnte wieder mit weinen anfangen. Er schenkte mir einen sanften Blick, direkt in meine Seele. Ich wandte meinen Blick ab. Erst als ich ihm antwortete: "Ähm, ja. Was sollte denn sein?", sah ich für einen Moment in seine Augen. Yoon-Gi machte sich Sorgen um mich und alles, was ich tat, war ihm ins Gesicht zu lügen. Nach allem, was er für mich machte, war ich so undankbar.
"Gute Nacht." beendete Yoon-Gi unser Gespräch, ehe er wieder schlafen ging. Ganz alleine blieb ich im Wohnzimmer zurück, als sei nichts geschehen. War dies alles nur ein schlechter Traum? Es fühlte sich zumindest surreal an.
Meine Chance war jedoch jetzt gekommen. Ich packte meine wenig rumliegenden Sachen zu dem Rest in den Koffer. Mir war es egal, dass ich gerade nur ein T-Shirt mit Jogginghose trug. In diesem Aufzug war ich schon mehrere Jahre nicht draußen. Dies war mir indirekt verboten, zudem hatte ich es mich nicht getraut.
Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, die Zeit bei Yoon-Gi tat mir gut. Ich musste jedoch jetzt mein eigenes Leben in Griff bekommen, ohne mich abhängig von anderen zu machen. Ich wollte immerhin keinen um Hilfe beten. Yoon-Gi brauchte ich nicht mal fragen, er tat einfach was ich brauchte.
Warum ließ dieser Idiot mein Herz höher schlagen? Wieso brachte er mich öfters zum Lächeln und war einfach für mich da?
Leicht haute ich mit beiden Händen gegen meine Wangen. Reiß dich zusammen, Ji-Min! Ich wand mich zurück an meine Tätigkeit. Lange brauchte ich nicht, um meinen Koffer zu packen, viel besaß ich ja nicht.
Mit einem einzelnen Koffer stand ich vor der Wohnungstür. Ich tat das wirklich. Bevor mich die Unsicherheit überging, schlüpfte ich in meine Schuhe und zog meine Jacke über. Kurz schloss ich meine Augen, um zu überlegen, ob ich alles hatte. Darüber versichert, wollte ich los. Meine Hand lag bereits auf der Türklinke, als ich ein schlechtes Gewissen bekam. Ich konnte doch nicht einfach so gehen.
Meine Schuhe abstrampelnd, ging ich zurück ins Wohnzimmer. Licht machte ich mit meiner Handytaschenlampe, um die anderen nicht zu wecken. Auf dem kleinen Tisch lagen zum Glück noch weiße Blätter sowie Wachsmalstifte von Hwa-Young. Ihre fertig gemalten Kunstwerke hatte sie bestimmt bereits alle verschenkt. Darum ging es im Augenblick nicht.
Mit dem blauen Wachsmalstift hinterließ ich eine kleine Nachricht auf einer der Blätter.
~
A.N.: Wie findet ihr den Verlauf der Story bis jetzt? Ist es zu langweilig?
Ich würde mich über antworten freuen, da ich die letzten Tage Selbstzweifel hatte. >.<
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𝐇𝐨𝐮𝐬𝐞𝐰𝐢𝐟𝐞 𝐘𝐨𝐨𝐧𝐢𝐞 || 𝓨𝓸𝓸𝓷𝓶𝓲𝓷
Fiksi Penggemar.•. 𑁍 .•. 𑁍 .•. 𑁍 .•. Als Hausfrau beziehungsweise als Hausmann ist das Leben nicht so einfach wie viele denken. Es gibt einiges zu tun, was ebenfalls ziemlich Kraft kostet und dies macht es nicht einfacher wenn man sich nebenbei noch um ein Kind...