Kapitel 8

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,,DU HAST WAS?!", schreit Rezo mich an. Ich bereue sofort ihm davon erzählt zu haben. ,,MEXI DAS IST NICHT DEIN ERNST?", brüllt er weiter. ,,Doch.", sage ich leise. ,,WIESO?", fragt er entsetzt und ist immer noch laut. ,,Weil ich es zeitlich nicht hinkriege wenn ich die Hochzeit mit planen will.", erwidere ich und versuche ruhig zu bleiben, was nur mäßig gelingt. ,,DAS HÄTTEN WIR DOCH TROTZDEM IRGENDWIE HINBEKOMMEN!", schreit Rezo. So langsam macht sich Angst in mir breit. Er war noch nie so sauer auf mich. ,,Es geht mir gut Rezo.", sage ich und werde auch lauter. ,,Es geht mir gut. Ich werde mir schon was dabei gedacht haben." ,,NEIN HAST DU NICHT. DU Weißt GAR NICHT WAS DU DA GETAN HAST!", brüllt Rezo mich an. ,,Doch weiß ich. Sonst hätte ich es nicht getan!", erwidere ich. ,,DU SOLLTEST DIE THERAPIE DURCHZIEHEN. UND DAS WIRST DU AUCH!", schreit Rezo weiter. Jetzt brülle ich auch:,,DAS IST NICHT DEINE ENTSCHEIDUNG!" ,,SOLLTE ES ABER SEIN!", brüllt er mich an. ,,WIESO? WEIL DU DANN MAL RUHE VOR MIR HAST, WENN ICH BEI DER THERAPIE BIN? DAMIT DU MICH MAL LOS BIST?", frage ich und weiß genau was ich damit gesagt habe. ,,NEIN!", antwortet er. ,,WEIL ICH KEINE LUST HABE WIEDER DIE BADEZIMMERTÜR EINZUTRETEN UND DICH HALB TOT AUF DEM BODEN ZU FINDEN!" Dann ist es still. Rezo scheint mindestens genauso geschockt von seinen Worten zu sein wie ich. ,,Okay... Botschaft verstanden.", sage ich schließlich und stehe vom Sofa auf. ,,Was machst du?", fragt Rezo jetzt ruhiger. ,,Das gleiche wie beim letzten Mal. Nur das wir uns diesmal wirklich Tage lang nicht sehen.", antworte ich und ziehe meine Schuhe an. ,,Mexi warte..", fängt Rezo an. ,,Spars dir. Du hältst mich noch immer für den Instabilen Jungen der ich vor einem Jahr noch war. Aber soll ich dir was sagen? Der bin ich nicht mehr. DER BIN ICH NICHT MEHR! DIESEN JUNGEN GIBT ES NICHT MEHR! WEIL WIR BEIDE IHN AUS DER WELT GESCHAFFT HABEN!", schreie ich, ehe ich nochmal tief einatme und dann etwas ruhiger weiter spreche:,,Zumindest dachte ich das bis eben noch. Jetzt weiß ich das nur ich so denke. Also gehe ich. Und komm nicht auf die Idee bei mir zuhause aufzutauchen, sonst rufe ich die Polizei." ,,Mexi bitte geh nicht.", sagt Rezo und beginnt fast zu weinen. Auch ich muss mich zusammenreißen um nicht loszuheulen. ,,Bitte bleib. Wir kriegen das hin okay?", sagt er und versucht weiter auf mich einzureden. Mittlerweile laufen ihm Tränen über die Wangen. Es tut weh ihn so zu sehen, aber ich kann nicht bleiben. Ich muss hier weg. ,,Leb wohl Rezo.", sage ich und schließe die Tür hinter mir. Ich renne die Stufen nach unten und knalle die Haustür so heftig zu, dass ihre Scheibe wackelt. Dann setze ich mich ins Auto und fahre los. ,,Okay Google.", sage ich um meinen Google Assistent anzusprechen. Als ich das kleine Pling höre sage ich:,,Ruf Gnu an und stell auf Lautsprecher." ,,Alles Klar. Ich rufe Gnu an.", erwidert mir die Computerstimme, ehe ich das Tuten meines Handys höre. Nach ein paar Sekunden geht Gnu ran:,,Hey Mexi. Was gibt's?" ,,Hast du Zeit Damit ich vorbeikommen kann?", frage ich. ,,Ja klar komm ruhig her.", antwortet Gnu. ,,Ist irgendwas?", fragt sie dann. ,,ich erklär's dir gleich. Ich fahre gerade.", antworte ich. ,,Okay. Bis gleich.", antwortet sie und legt auf. Als ich bei Gnu ankomme, klingele ich und warte auf das summen der Haustür. Dann renne ich die Treppen hoch zu Gnu's Wohnung. Dort angekommen schließt Gnu die Tür und fragt:,,Was ist los?" Ich kann ihr nicht antworten, da ich anfange zu weinen. ,,Hey.", sagt sie und nimmt mich in den Arm. ,,Willst du dich setzen?", fragt sie. Ich antworte mit einem Nicken und sie bringt mich ins Wohnzimmer aufs Sofa. ,,Magst du erzählen was passiert ist?", fragt sie und legt ihre Hand auf meinen Oberschenkel. ,,Rezo und ich haben gestritten.", sage ich mit Tränenerstickter Stimme. ,,Oh Nein... das tut mir leid Mexi. Aber was ist den passiert?", fragt Gnu und legt ihre Hand von meinem Oberschenkel auf meine Rücken. ,,Ich hab meine Therapie auf Eis gelegt, damit ich die Hochzeit mit planen kann. Und als ich ihm das gesagt habe, ist er komplett ausgerastet. Und dann bin ich gegangen.", erkläre ich Gnu was passiert ist. ,,Ach Mexi. Das ist ja echt Scheiße.", sagt Gnu und streichelt ein wenig meinen Rücken. ,,ich weiß. Und ich weiß nicht was ich machen soll.", sage ich und wische mir die Tränen aus dem Gesicht. ,,Ihr könnt ja ein paar Tage auf Abstand gehen und euch dann nochmal zusammen setzen. Er meint es bestimmt gar nicht so. Rezo macht sich einfach nur Sorgen um dich. Weil er dich Liebt Mexi.", erklärt Gnu mir. ,,Meinst du?", frage ich. ,,Ja. Wenn du ihm egal wärst dann hätte er gar nichts dazu gesagt.", erwidert Gnu. ,,Danke das du da bist.", sage ich und umarme sie. ,,Immer gerne Mexi.", erwidert sie. Wir reden noch ein wenig ehe ich sage:,,Ich glaub ich fahre zu mir und versuche etwas zu schlafen." ,,Bist du sicher?", fragt Gnu und schaut mich besorgt an. ,,Ja.", antworte ich knapp. ,,Okay aber sei bitte vorsichtig.", sagt Gnu während sie mich zur Tür bringt. Ich verlasse ihre Wohnung, laufe die Treppen runter und steige wieder ins Auto.
Als ich bei mir ankomme steige ich aus und renne fast in meine Wohnung. Dort lasse ich die Tür ins Schloss fallen und gehe ins Wohnzimmer. Ich habe ein genaues Ziel. Meinen Alkoholschrank. Ich knie mich vor den Schrank und nehme zwei Flaschen Jack Daniels. Dann gehe ich in die Küche, hole mir ein Glas aus dem Schrank und gehe ins Wohnzimmer, wo ich das erste Glas befülle. Nebenbei lasse ich diverse Lieder von Billie Eilish laufen wie zum Beispiel You should see me in a Crown oder All the good girls go to Hell. Irgendwann ist die erste Flasche dann leer und es geht mir richtig scheiße. Ich weine zwischendurch immer wieder und trinke dann weiter. Die zweite Flasche trinke ich halb aus dem Glas und halb aus der Flasche selbst. Als ich auf dem Sofa liege wie ein nasser Sack dreht der Raum sich. Alles in diesem Gottverdamten Zimmer erinnert mich an Rezo. Die Sofakissen die wir zusammen ausgesucht haben, der Alkohol den er mir zum Geburtstag geschenkt hat, selbst das Glas aus dem ich getrunken habe. Ich muss hier raus sonst drehe ich durch. Ich lege meine Hand auf meine Hosentasche und fühle meinen Autoschlüssel. Ich stehe auf und falle fast um. Irgendwie schaffe ich es dann doch zur Wohnungstür und hinterlasse mein Wohnzimmer in dem Chaos. Auf dem Weg nach unten stolpere ich und falle die letzten Stufen runter. Ich ziehe mich am Geländer wieder hoch und verlasse das Haus. Draußen steige ich dann ins Auto und schaffe es dann nach mehreren Fehlversuchen auch den Schlüssel reinzustecken und den Motor anzulassen. Ich schnalle mich an und lasse denn Motor an. Ich muss aus dieser Gottverdamten Stadt raus. Wohin weiß ich nicht aber einfach raus. Nebenbei läuft auf voller Lautstärke Happier than Ever von Billie Eilish. ,,When i'm away from you... i'm Happier Than Ever.", lalle ich die Lyrics mit. Während der kurzen Pause nehme ich mein Handy in die Hand und rufe Rezo an. Keine Ahnung wieso aber ich mache es einfach. Mittlerweile ist es scheiße dunkel draußen und ich bin auf irgendeiner unbeleuchteten Landstraße. Als Rezo ran geht, geht das Lied auch weiter. ,,You call me again drunk in your Benz, driving home under the Influence...", lalle ich weiter. ,,Mexi bist du betrunken?", fragt Rezo. ,,JAAAAA!"; schreie ich und lache. ,,Mexi wo bist du?", fragt Rezo mit Nachdruck. Zur Antwort bekommt er weiter meinen besoffenen Gesang:,,And I don't talk shit about you on the internet
Never told anyone anything bad." ,,Wo bist du?", fragt er jetzt mit noch mehr Druck. Ich lalle einfach weiter besoffen die Lyrics:,, So don't waste the time I don't have. And don't try to make me feel bad. I could talk about every time that you showed up on time. But I'd have an empty line 'cause you never did!" Dann lache ich laut und lege auf. Aus der Dunkelheit heraus blendet mich plötzlich das Licht eines anderen Autos. Es hupt laut und ich erschrecke mich so sehr, dass ich das Lenkrad umreiße und direkt gegen eine Baum fahre.

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