Kapitel 2

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Als ich am Sonntag um 22 Uhr in meinem Abteil im Zug sitze, holte ich meine Bleistifte und mein Bild wo Rosa drauf abgebildet war, raus. Dieses Bild ist war zwar nicht ganz fertig, aber es sah bisher schon gut aus. Ich habe gestern, nachdem meine Eltern mit mir gesprochen haben, mich in mein Zimmer verkrochen und angefangen zu zeichnen. Als ich das breite Lächeln von Rosa angefangen hab zu schattieren, viel mir der Abschied von vorhin ein. Papa ist Mama nach Japan hinterher geflogen, da es doch ein größeres Problem gab als erwartet, aber Rosa hat mich wenigsten umarmt und sich von mir verabschiedet. Ich bin ihr für alles dankbar, dafür dass sie mich groß gezogen hat, mich immer unterstützt hat, für mich da war und mich immer lieb hatte. Beim Abschied versuchte sie nicht zu weinen, man hatte ihr aber angesehen, dass sie es vorher getan hatte. Ich umarmte sie so als würde ich sie nie wieder sehen. Sie schenkte mir eine Kette zu dem sie das passende Gegenstück hatte, es soll mich beschützen, wie mein persönlicher Glücksbringer. Sie gab mir ein Kuss auf die Wange, umarmte mich nochmal kurz und dann musste ich auch schon los. Ich seufzte, eigentlich mochte ich Zug fahren, aber dieses mal ist es sehr seltsam. Mir kullerten langsam die tränen runter, einen nach der anderen, während dessen nahm ich ein Bleistift in der stärke B7 um die Schatten auf dem Bild nochmal vorher zu heben. Die Tränen kullerten weiter, als plötzlich die Tür meines Abteils auf ging „So, hier wären wir, machen sie es sich gemütlich" Hörte ich einen Angestellten aus dem Zugpersonal sagen „Ich dachte, ich hätte einen Abteil für mich alleine" Ich bekam eine Gänsehaut, diese Stimme war sehr angenehm und tief. Ich wischte schnell meine Tränen weg bevor die beiden mich anschauten „Nein dieser Abteil wurde doppelt gebucht" Der fremde Mann atmete laut ein und aus „Na gut, kann man jetzt nichts machen" Schon wieder bekomme ich eine Gänsehaut, was hat dieser Mann nur für eine Stimme? Er stellte sein Koffer ab und setzte sich dann hin, er bedankte sich noch beim Personal bevor er sich weiter an die Arbeit machte. Ich schaute den Mann an. Er muss ende dreizig sein, er hatte einen gepflegten Bart und gestylte Haare, zu dem war er sehr gut gebaut, er hatte einen muskulösen Körper und Augen, in den man sich hätte verlieren können, wenn man nicht mehr weg schaute. Er scheint ungefähr so groß wie Papa zu sein, also ungefähr 1,85. Er trug einen Anzug, so als würde er gleich zur Arbeit gehen, also ich wusste nicht das ältere Manner SO eine Wirkung auf mich haben „Sieht schön aus, wie lange hast du dafür gebraucht" Er zeigte auf mein Bild. „ Ähm, also  so un-ungefähr 26 Stunden." Was war los mit mir, warum stottere ich? „ Das sieht sehr realistisch aus, echt toll kleines" Ich bekam erneut eine Gänsehaut, seine Stimme war echt der Hammer! „Danke, echt höflich von Ihnen" Er lächelte. Ein paar Sekunden vergangen „Wir werden für ein paar Stunden Zeit miteinander verbringen, damit das hier ein bisschen lockerer wird kannst du mich duzen. Ich heiße Alex" „Hey Alex" Ich lächelte ihn an. „Ich bin Lara" „Hey Lara"  Begrüßte er mich mit einem lächeln zurück. Nach ein paar Minuten schaute Alex zu mir „ Ist alles okay kleines, ich habe dich weinen gesehen?"
Ich holte kurz Luft „Schwerer Abschied" sagte ich und dachte kurz an Rosa, aber Gedanke ging schnell in den traumhaften Augen von Alex verloren. „Wohin gehts?" fragte er kurz „Nach Melton " „Auf das Internat?" „Du kennst  das Melton Internat?" fragte ich etwas überrascht. „Ich bin nur zum arbeiten in der Stadt" „Und als was arbeitest du?" fragte ich interessiert „Ich habe meinen Doktortitel in Geschichte, ich bin Historiker und dem gehe ich dort nach" sagte er stolz „Das bietet sich grade gut an, ich bin schlecht in Geschichte, du könntest mir doch Nachhilfe anbieten, oder?" Es sollte eigentlich wie ein Witz klingen, aber diese Doppeldeutigkeit schien auch nicht an Alex vorbei zu gehen  „Schuldige" Sagte ich kurz, mein Gesicht musste inzwischen rot angelaufen sein, man so meine ich es doch garnicht. Alex fing eine Sekunde später an laut zu lachen. Sein Lachen war so ansteckend, dass ich mit lachte. Wir sprachen noch Stunden miteinander, so als würden wir uns schon immer kennen. Er fragte mich, wen ich da zeichnete und ich erzählte es ihm und wie wichtig sie mir ist auch, ich zeigte im auch die Kette die sie mir schenkte. Ich erfuhr auch einiges über ihn. Ich erfuhr dass er einen kleinen Bruder auf der anderen Seite des Landes hatte, das er ein extrovertierter Mann ist, er erzählte mir auch warum er Geschichte studierte und warum er es so sehr liebte und vieles mehr. Ich zeigte ihm später auch wie man immer schöne kleine Kritzeleien zeichnete, was er auch gut meisterte, wir hatten sehr viel Spaß und lachten viel. Irgendwann wurden ich müde und machte es mir auf mein Sitzplatz so gemütlich wie es nur ging. „Schlaf schön kleines" sagte er mir lächelnd, ich lächelte zurück. Ich zog mir meine Kopfhörer an und machte Regengeräusche an und schlief nach ein paar Minuten ein.

Ich wurde später wach und gähnte kurz. Mein Hals war trocken und ich trank deswegen ein Schluck Wasser. Danach schaute ich zu Alex rüber, dieser Abend hätte mit ihm genauso auch in meinen Träumen vorkommen können. Selbst wenn er schläft sieht er so gut aus. Ich schaute auf seine Lippen, wie gern würde ich sie jetzt berühren, sie sehen perfekt aus. Ich seufzte „Wie kann man nur so perfekt aussehen?" Wisperte ich vor mich hin. Alex öffnete langsam nur ein Auge „Hast du was gesagt?" murmelte er und schlief sofort wieder ein. Was ein Glück! Wie peinlich wär das jetzt bitte? Das hat ja noch gefehlt! Ich trank noch ein Schluck von meinem Wasser und zog wieder meine Kopfhörer an.
Als ich am Morgen wach wurde bemerkte ich, wie Alex blitzartig von mir weg, aus dem Fenster schaut. Seltsam. Oder ich war noch halb am träumen, was auch gut sein konnte. „Guten Morgen Kleines, hast du gut geschlafen?" Während ich im zu nickte, gähnte ich. „Wir haben 6:30 Uhr und sind in einer halben Stunde da" sagte er mit seiner tiefen Stimme. „Das Personal hat uns auch Frühstück gebracht, ich habe gewartet, damit wir zusammen frühstücken können" Das war echt lieb von ihm. „ Danke Alex, das wär nicht nötig gewesen. Ich mach mich schnell frisch und dann komm ich frühstücken, wenn du willst kannst du schon mal anfangen"  „Oder ich hole mir in der Zeit ein Kaffe, willst du auch ein?"  „Ja gerne, danke."  Wir huschten beide in verschieden Richtungen und erledigten jeweils, das was wir vor hatten. Als ich fertig war, frühstücken Alex und ich zusammen und tranken unseren Kaffe. Ein paar Minuten nach dem wir fertig waren, sind wir auch angekommen. Wir verließen noch zusammen den Bahnhof und grade als mein Taxi pünktlich kam, den ich zuvor angerufen hatte, tat ich etwas sehr impulsives. „Tschüss kleines, hat mich sehr gefreut, dich kennen zu lernen" Diese Stimme hat mich schwach werden  lassen. Ich erinnerte mich daran, was ich mir in der Nacht gedacht habe als ich mir seine Lippen anschaute, ich habe es in diesem Augenblick wieder gedacht, als ich mir wieder seine Lippen anschaute und war ich diesmal wie verzaubert und so küsste ich ihn einfach. Meine Knie wurden weich und mein Herz schlug schneller. Er zog sein Kopf zurück und schaute mich an „ Oh kleines, das werden wir bereuen" Brummte er mit seiner tiefen Stimme und küsste mich diesmal, was mich sehr erschrocken hat. Ich genoss diesen Kuss sehr, noch nie hab ich mich so gefühlt. Es fühlte sich so an als würden Schmetterlinge in meinem Bauch herum Toben. In dem Moment wurde mir klar was ich getan hatte. Ich küsste ein Fremden und deutlich älteren Mann mitten auf der Straße. Ich zog sofort meinen Kopf zurück als mir dies klar wurde. Mein Gesicht musste bestimmt rot geworden sein „Schuldige" sagte ich und lief zum Taxi, packte schnell meine Koffer ein und schaute zu ihm als wir los fuhren. Es sah so aus, als würde er voll verblüfft dort stehen und sich nicht mehr Bewegen können. Nachdem ich halbwegs realisiert hab, was das passiert ist, fällt mir ein dass er sagte, dass wir das bereuen werden, aber Warum? -Vielleicht aus schlechtem Gewissen? Ach keine Ahnung. Ich zog meine Kopfhörer an, nach dem ich der Taxifahrerin gesagt habe wo es hin soll und versuchte somit zu verdrängen was passiert ist.

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