Teil 4

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Als ich vor dem Kunstraum stand klopfte ich an die Tür und ging rein. „Tut mir leid wegen der Verspätung, es ist mein erster Tag und ich kenne mich hier nicht so gut aus" „Ah dann müssen sie Lara sein" die Lehrerin lächelte freundlich „Kelly hat mir schon erzählt, dass sie sich noch mit Herr Isaac unterhalten haben" Sein Namen zuhören, gab mir wieder eine Gänsehaut. „Ich bin Frau Münde" Sie drehte sich um und nahm eine Leinwand in die Hand „Deine Mitschüler haben letzte Stunde mit einem neuen Projekt angefangen, ihr sollt eine Emotion eurer Wahl künstlerisch und fantasievoll auf die Leinwand bringen." Frau Münde setzte sich auf ihr Stuhl hin und wollte in einer Richtung hinter mir zeigen, als plötzlich ihre Hand gegen ein Farbeimer, der auf ihrem Tisch stand, kam und runter viel und und dann die blaue Farbe, vor meinen Füßen auslief. Ich trat schnell ein Schritt zurück. Ich hörte die Klasse hinter mir lachen. Ich wollte mich grade bücken um den Eimer auf zu heben. „Ups..nicht schon wieder, schon gut liebes, ich mach das. Holen sie sich eine Staffelei" Diesmal fiel ihr nichts runter, als sie mir zeigte, wo sich die Staffelei befand. Ich holte schnell meine Sachen und stellte sie neben Kelly auf. „Frau Münde ist manchmal etwas chaotisch." Lächelte sie „Was hast du eigentlich Herr Isaac gefragt?" Wollte Kelly wissen. „Ich habe ihn nur gefragt ob er mir ein paar Sachen geben könnte, damit ich den Stoff, aus dem ersten Quartal, nachholen kann" Kelly nickte kurz und wandte sich wieder ihre Leinwand zu. Sie war dabei ihre Grundierung in grau aufzutragen. Nun schaute ich meine Leinwand an, was sollte ich malen?
Vielleicht sollte ich die angst malen. Dank meiner diagnostizierten Angststörung, habe ich bisher sehr viel Zeit damit verbracht, über ängste nach zu denken, aber wird das dann nicht offensichtlich, dass ich gestört bin?
Ich nehme einfach die Emotion Glück und dann werde ich einf... „AAHH" Ich hörte ein lauten knall. Frau Münde ist über die Farbe ausgerutscht „Ups.. hehe, ich kleiner Tollpatsch" „Ist alles gut, brauchen sie Hilfe?" fragte ein Junge, dessen Namen ich noch nicht genau kannte. „Quatsch Noah, so eine Erfahrung kann durchaus inspirierend sein, lassen sie mich ruhig liegen, ignoriert mich, arbeitet einfach weiter" Wir alle waren verwirrt und wussten nicht, was zu tun ist. Paar Sekunden vergangen „Okay Kinder, mir reicht diese Erfahrung jetzt, bin inspiriert genug, könnte einer von Ihnen ein Krankenwagen rufen, machen sie das Noah?" Frau Münde war viel zu ruhig, an ihrer Stelle wäre ich alles andere als ruhig. Noah, dessen Namen ich jetzt auch kannte, holte schnell eine andere Lehrerin, die dann ein Krankenwagen an rief. Der restliche Unterricht viel aus, Kelly erzählte mir, dass heute auch die letzten beiden Stunden ausfallen würden, da die Lehrer krank sind. Das heisst also ein kurzer, seltsamer und einzigartiger erster Schultag. Kelly hat mir angeboten mit in die Stadt zu gehen, ich habe aber höflich abgelehnt, da ich noch ein paar Sachen in meinem Zimmer einräumen musste. Als ich dann in meinem Zimmer war, habe ich die restlichen Klamotten und die andere Sachen die ich mit genommen habe aus meinem Koffer ausgepackt und eingeräumt und oder irgendwo abgestellt.
Vorhin als ich den Kuss zwischen Alex.., ich meine Herr Isaac, und mir unterbrochen habe, hat er sich zu seinem Schreibtisch umgedreht, seine Nummer auf ein Zettel geschrieben und gesagt, ich soll mich nach dem Unterricht heute, bei ihm melden. Da ich neugierig war, was er mir sagen wollte, speicherte ich seine Nummer ein. Damit keiner heraus findet, dass es sich hierbei um meinem Lehrer handelt, speichere ich ihn einfach zufällig als BZ ein.
Auf WhatsApp hatte er in seinem Profilbild ein Bild von sich am Strand drinnen, er trug nur eine Schwimmhose und verdammt sah er gut aus. Nun fiel mir wieder unser Altersunterschied ein, auch dass er mein Lehrer war, sind zwei viel zu große Tatsachen, die dagegen sprachen, ihn jetzt anzuschreiben.
Ich überlegte kurz, tat es aber schlussendlich doch, warum, weiß ich selber nicht.

Lara: Hey, sie haben mir gesagt, dass ich sie nach dem Unterricht anschreiben soll, was gibt's?
Lara

BZ: Du hast jetzt schon frei?

Er antwortete sofort

Lara: Ja, Frau Münde hatte ein Unfall und deswegen haben wir den rest der Stunde frei bekommen und da heute die letzten Stunden bei mir sowie so ausfallen, habe ich jetzt frei

BZ: Das heißt also, dass du kannst heute um 16:00 Uhr bei mir sein

Lara: Das habe ich nie gesagt?

BZ: Ich aber kleines. Sei um 16:00 Uhr , vor dem Raum E5 12, da und sei keine Sekunde zu spät.

Lara: Ne, ich habe etwas anderes vor!

BZ: Bis später kleines

Er ist offline gegangen. Warum ist er sich so sicher, dass ich kommen werde? Ich weiß nicht einmal ob ich gehen soll oder nicht und außerdem weiss ich nicht wo dieser Raum ist. Mir viel ein, wer es aber wissen könnte

Lara: Hey Kelly, hab ne frage

Kelly: Was los?

Lara: Weiß du wo der Raum E5 12 ist?

Kelly schickt ein Bild von einem Orientierungsplan des Internats

Kelly: Herr Isaac wohnt dort, richtig?

Lara: Woher weiß du das?

Kelly: Es gibt drei Bereiche, wo Lehrer hier wohnen können und E5 ist einer von denen, nur wohnt dort keiner, außer Herr Isaac, so etwas spricht sich rum

Lara: Ach so, verstehe

Kelly: Was willst du bei ihm?

Ich überlegte kurz, aber dann viel mir was ein, was ich sagen könnte.

Lara: Das Schulmaterial aus dem ersten Quartal, will ja nichts verpassen und die Klausur später verhauen

Kelly: Stimmt, da war ja was

Lara: Übrigens danke für den Plan, wir sehen uns:)

Kelly: Kein Ding, bye bye

okay, Jetzt wusste ich wo er wohnte, aber ich war mir immer noch unsicher ob ich gehen sollte. Ich überlegte eben, aber dachte mir dann, dass ich dort hingehe sollte, um mit ihm darüber zu sprechen, was jetzt zwischen uns los ist oder es am besten zu beenden, was auch immer es ist.
Es ist 12:40 Uhr, das heißt, dass ich noch genug Zeit hatte. Ich duschte schnell und zog mir etwas anders als meine Uniform an, danach fing ich an, an dem Portrait von Rosa weiter zu zeichnen. Ich wollte ihr dieses Bild später schenken, nur so als keines Dankeschön für all die Jahre, auch wenn das nicht reichen würde, wäre ich trotzdem glücklich ihr es geben zu können. Während ich zeichnete, hörte ich mir Musik an und die Zeit verging wie im Flug. Wir hatten inzwischen 15:48 Uhr, ich räumte meine Sachen weg und machte mich auf dem Weg zu Herr Isaac. Ich fuhr mit dem Aufzug, denn Herr Isaacs Zimmer befand sich direkt daneben und dann wäre es auch unwahrscheinlicher, dass mich jemand sieht.
Nun stand ich vor seiner Tür, ich klopfte und die Tür öffnete sich.
„Ich wusste, dass du kommst kleines."

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