Im Nachhinein war das alles nur nochein Echo von einer Erinnerung. Kyojuro fühlte die Klarheit undSicherheit darüber tief in sich, aber gleichzeitig verweigerte sichsein Verstand anzuerkennen, dass dies wirklich passiert war.
Seit seinem ersten Erwachen waren nunein paar Tage vergangen. Er schaffte es mittlerweile wirklich füreinige Stunden wach zu bleiben, auch wenn er nach wie vor mehr Schlafbenötigte als in einem völlig gesunden Zustand. Seine Ernährungbestand hauptsächlich auch Tee und leichte Misosuppe oder Ramen.Immer nur minimale Portionen.
Portionen, die Kyojuro normalerweisenicht ansatzweise sättigen würden, waren manchmal sogar zu viel. Erbrauchte Hilfe bei jeder zu großen Bewegung – um sich aufzusetzen,um zu essen und zu trinken und natürlich auch dann, wenn er sicherleichtern wollte.
Nach der anfänglichen Verlegenheitfür ihn war das mittlerweile ganz normal geworden. Vielleicht nichtganz normal, aber es war nicht mehr so, als würde Kyojuroinnerlich im Boden versinken.
Das Schönste war jedoch, dass soviele Menschen kamen, um ihn zu besuchen. Kyojuro war sich natürlichdarüber bewusst, dass er zu den meisten Menschen eine Bindungaufbaute, er bemühte sich stets darum, mit seinen Hashira-Kumpanengut auszukommen, sie waren für ihn wie eine Familie. Dennoch war erdurchaus etwas überrascht davon, wie viele Personen zu ihm kamen.
Am wichtigsten für ihn war dabeinatürlich Senjuro, welcher eindeutig tagelang damit verbracht hattezu weinen. Kyojuro sprach es nicht an, um seinen kleinen Bruder nichtin Verlegenheit zu bringen, er umarmte ihn einfach so fest, wie esmöglich für ihn war.
Kyojurofand heraus, dass er etwas mehr als zwei Wochen im Koma verbrachthatte. Sein Überleben war reines Glück gewesen. Der Blutverlust warimmens gewesen, von der faustgroßen Öffnung in seinem Oberkörpermal ganz zu schweigen. Er sah bei allen Besorgnis und Skepsisdarüber, als er hinterfragte, wann er wieder fit genug wäre.Kyojuro sah auch einen kurzen Augenblick mehr von Shinobu, als diesenormalerweise zeigte. Als würde ihre Maske für den Bruchteil einerSekunde zerbrechen, ehe sie wieder in traumhaftes Lächeln trug,welches Mut schenken konnte.Selbst dann, wenn es scheinbar keinenMut gab, weil Kyojuro's Körper so stark beschädigt worden war, dasses möglicherweise zu einem verfrühten Rücktritt kommen könnte.
Kyojuro weigerte sich, das zuakzeptieren. Genauso wie er sich weigerte zu akzeptieren, dass UpperMoon Three hier gewesen war.
„Kyo~juro~!"
Er drehte schwerfällig den Kopf indie Richtung, aus welcher die ihm so bekannte Stimme kam, die einigeOktaven höher ging, als jemals zuvor. Viel Zeit hatte er auch nicht,um hinzusehen, denn kaum erkannte er einen rosafarbenen Haarschopf,da lagen auch schon die vermeintlichen zierlichen Arme um ihn, dieihn wohl wie einen Zweig zerbrechen könnten.
„Mitsuri",erwiderte Kyojuro etwas lachend – und schwer zu Luft kommend.
„Kanroji-san!Rengoku-san ist immer noch sehr verletzt, seid also vorsichtig!"
Er schickte einen kleinen Dankgedanklich an Aoi, welche wohl die meiste Zeit mit ihm verbrachte undstets darauf aus war, darauf zu achten, dass Kyojuro von seinenBesuchern nicht überrannt wurde.
„O-ohnein ... Es tut mir so leid!", hörte er Mitsuri schluchzen, die esgeschafft hatte, in Sekundenschnelle, den Kragen seiner Kleidungunter ihren Tränen komplett zu benässen.
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In die Arme des Bösen [Demon Slayer]
FanfictionKyojuro Rengoku hat den Kampf gegen Upper Moon Three überlebt. Doch die Besessenheit des Dämons hört an dieser Stelle nicht auf - sie fängt gerade erst an.