Chapter Five

199 5 0
                                    

Er wachte in seinem Futon auf.

Sein Katana lag fein säuberlich nebenihm, so wie er es stets bei sich liegen hatte, um nicht komplettwehrlos zu sein. Kyojuro hatte die Decke über seinem Körper liegenund es gab absolut keine Anzeichen für Akazas Besuch.

Kyojuro zischte etwas vor sich hin. Erkönnte es wieder als Traum verdammen, aber nein ... das war es nichtgewesen.


„Aniue?"


Die Schiebetür zum Rest des Hausesöffnete sich genauso leise, wie Senjuro ihn ansprach, offenbar umsicherzugehen, dass er ihn nicht aufwecken würde, sollte er nochnicht wach sein. Natürlich begann Kyojuro sofort zu lächeln, sosanft und echt wie es ihm möglich war.


„GutenMorgen, Senjuro", begrüßte er seinen kleinen Bruder, während ersich aufsetzte.


Sein Blick fiel auf den Gehstock, derebenfalls an seiner Seite lag. Perfekt dazu, aufzustehen und ihndirekt zu ergreifen. Als hätte er ihn selbst genau dort hingestellt.Ob Akaza ihn die Nächte zuvor beobachtet hatte? Für Kyojuro war esdurchaus normal, die Türen zum Garten hinaus auch mal offenstehen zulassen, er machte sich darüber nie Sorgen – das sollte er sichwohl nun machen.


„Ichhabe das Frühstück vorbereitet, wenn du etwas essen magst."


„Ja,sehr gerne. Ich werde nur vorher kurz ins Badezimmer gehen."


Senjuro nickte ihm sofort lächelndzu, ehe er die Tür wieder zuschob. Kyojuro blieb noch einen Momentsitzen, bevor er sich mit der Hilfe seines Gehstocks auf die Beinebrachte. Er richtete sich auf und betrachtete sein Zimmer erneut. Esschien nichts zu fehlen oder sich verändert zu haben. Die Kerzebrannte nicht mehr und er schätzte, dass dies Akaza gewesen war.Sein Briefpapier lag immer noch offen und er spürte eine innere Wutin sich, bei dem Gedanken daran, dass Akaza die Briefe einfachgelesen haben könnte.


Er schüttelte diesen Gedanken unddamit verbundene Wut ab, bevor er sich hineinsteigern könnte. Alsosuchte er das Badezimmer auf, welches mit seinem Zimmer verbunden warund begann sich etwas frisch zu machen und seine Blase zu leeren.

Bislang sah sich Senjuro seineverbliebenen Wunden stets an und verband sie dann genauso, wie er esvon Shinobu gezeigt bekommen hatte. Vermutlich müssten sie das nichttäglich machen, aber Kyojuro würde Senjuro niemals etwas verbietenkönnen, wenn er ihn so besorgt ansah.

Nachdem was vergangene Nacht passiertwar ...


Eröffnete die Verbände an seinem Oberkörper langsam, sobald erseinen Yukata geöffnet hatte. Die Lagen verschwanden, umso mehr erden Verband abrollte. Es gab keine blutigen Spuren, aber auch keineanderen Flüssigkeiten, die hier und da aufgrund der Wundheilung zusehen waren – oder der Salben und dergleichen, die er aufgetragenbekam.

Als die letzte Schicht nun weg war,ließ sie einen freien Blick zu. Vernarbtes Gewebe, welches immernoch einem Wunder gleichkam. Doch es war anders. Nicht auf einenormale Weise anders. Es wirkte fast so, als wäre die Nahtverschwunden, die sein Überleben mehr oder weniger gesichert hatte.Zaghaft fuhr er mit den Fingerspitzen die Stelle nach, an welcherzuvor eine Naht zu spüren gewesen war. Es wäre so oder so an derZeit gewesen, sie zu ziehen, aber Shinobu war besorgt gewesen. Als erim Schmetterlingsanwesen gelebt hatte, hatte diese Wunde noch ganzanders ausgesehen. Jetzt wirkte sie wirklich verheilt. Natürlichblieb es vernarbt, aber wenn er sie jetzt so sah ...

In die Arme des Bösen [Demon Slayer]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt