P A R T 12

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COLTON

»Ich glaube es nicht, dass ich diese irrsinnige Geschichte im Kopf habt.«, Martha war völlig außer sich, trat von einem Bein auf das andere und schüttelte immer wieder den Kopf. »Das kann nicht sein. Wir waren auf ihrer Beerdigung! Hört auf damit. Lasst sie in Frieden ruhen und schlagt euch-«

»Guck her!«, forderte Grant sie auf und deutete auf ein Foto der Nachrichten. Das war das Foto mit Alec Black und Sasha. Sasha, die für mich nun Khaldia war. Ich war mir mittlerweile sehr sicher, dass da irgendwas nicht stimmte. Und eigentlich wusste ich auch, dass ich lieber nicht so denken sollte, aber ich konnte nicht anders. Der Gedanke daran, dass meine Khalida noch leben könnte, ließ mich kämpfen. Ich musste kämpfen und alles tun, um sie zu finden.

»Ja, sie sieht ihr ähnlich, aber was wenn sie das nicht ist? Was wenn-«

»Ich hockte vor ihr. Es waren ihre Augen. Ich bin mir so sicher, wie noch nie. Wir müssen sie finden und ich weiß auch schon wie.«

Es vergingen einige Tage, in denen ich um einen Termin bei Alec Black kämpfte. Schließlich ergatterte ich einen für den heutigen Nachmittag. Auch gab ich einen falschen Namen an, nicht dass ich noch in eine Falle tappte. »Colton, vielleicht solltest du nicht alleine hin.«, Grant musterte mich besorgt und ließ seine Augen über mein Auftreten schweifen. Ich trug einen schwarzen Anzug, um mehr in die Businessschiene zu passen.

»Dann komm mit, aber du musst im Auto warten.«, erklärte ich und ohne zu zögern stimmte er zu, folgte mir in den Wagen und wir fuhren los.

Als wir vor dem Unternehmen ankamen, welches noch größer war, als in meiner Vorstellen und auf den Fotos, ging ich zur Rezeption, wo eine junge Frau mich breit anlächelte. »Guten Tage. Ich bin Lisa, was kann ich für Sie tun?«

»Ich habe einen Termin bei Alec Black.«, gab ich zurück, bevor sie meinen Namen anforderte. »Asher Folds.«

»Sie müssen in den fünften Stock, den Flur entlang und auf der rechten Seite befindet sich das Büro.«, ich nickte dankend und folgte ihrer Anweisung, ehe ich dort ankam. Mein Herz klopfte schneller. Ich werde dich finden...

»Herein!«

»Guten Tag. Ich habe einen Termin bei Ihnen.«, verblüfft sah er mich an, stand abrupt auf und schloss die Tür hinter mir zu. »Was tun Sie hier?«, er schien mich zu erkennen, bevor er mich keinen Schritt weiter gehen ließ. »Ich möchte mit Ihnen über mein Unternehmen reden.«, log ich und das schien er auch zu bemerken.

»Sie sind wegen dem nicht hier, Colton Devlin.«, woher zur Hölle kannte er meinen Namen? Ich erschauderte, aber ließ mich dennoch nicht einschüchtern. Stattdessen ballte ich meine Hände zu Fäusten und sah ihn warnend an.

»Ich möchte reden.«, er hob eine Augenbraue, ließ mich noch immer nicht durch. Als er seine Hand zu mir ausstreckte, fiel mein Blick erstmal auf den Ehering und dann auf eine große Narbe über den ganzen Handrücken, die wirkte wie ein ehemaliger Schnitt. Ich kniff die Augen zusammen, weil es irgendwas in mir auslöste und meine Brust zog sich heftig zusammen, als würde mich jemand unter Wasser drücken. Als würde ich keine Luft bekommen. Und dann ertönte eine helle Stimme. Dad, ich brauche Hilfe! Dad! Bitte!

»Alles gut?«, durchbrach die Stimme von Alec meine Gedanken und als wäreich wieder in die Realität zurückgeworfen, nickte ich und schnappte hörbar nach Luft.

»Ja, tut mir leid. Können wir reden?«

»Es wäre besser, wenn du gehst.«

»Fünf Minuten.«

»Geh bitte und komm nicht wieder. Es ist besser so, Colton.«, meinen Namen sprach er anders aus. Anders, als den meine Freunde aussprachen. Nur mein Dad und...ich schüttelte sofort den Kopf und blendete den Gedanken aus.

»Es ist mir wichtig einige Dinge zu besprechen. Fünf Minuten.«, wieder schüttelte Alec den Kopf und das Grün seiner Augen verdunkelte sich.

»Wir hätten uns nie wieder begegnen sollen. Und glaub mir, ich werde dafür auch sorgen, dass es zukünftig so bleibt. Halt dich von mir und Kh...Sasha fern.«, knurrte er, aber sein Versprecher machte es nur noch interessanter. Wollte er Khalida sagen? Wollte er den Namen meiner wunderschönen Kahldia aussprechen?

»Nimm ihren Namen nie wieder in deinen Mund. Ich schwöre dir, ich werde herausfinden, was hier passiert. Und auch wenn ich dafür über Leichen gehen muss. Irgendwas stimmt hier nicht. Irgendwas stimmt mit dir nicht. Und wenn du sie auch nur anrührst oder ihr-«, er holte aus und schlug mir mit der Faust uns Gesicht, sodass ich zurück stolperte.

»Was stimmt nicht mit dir?«, schrie er und wollte erneut ausholen, als ich es diesmal abblockte und ihn zurück schubste. Seine Augen weiteten sich und ich wollte mich rächen, aber ich stellte mich hin und knackte meine Finger. »Was mit mir nicht stimmt? Mit dir stimmt etwas gewaltig nicht. Mit ist egal, was du mir antust. Aber sie ist mir nicht egal. Sie ist alles für mich. Und wenn nur die kleinste Hoffnung besteht, dass sie lebt, lass mich zu ihr. Ich gebe dir alles, was du brauchst, aber-«

»Du bist krank, Colton. Meine Frau Sasha ist meine Frau. Ich weiß nicht einmal von wem du sprichst, also nimm deine Sachen und verschwinde von hier, bevor ich dir noch etwas antue!«

BLACK TEARS | BAND 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt