Prolog

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❞𝐀𝐔𝐆𝐔𝐒𝐓𝐅𝐈𝐒𝐂𝐇𝐄❝ a yoonminkook and vmin fanfiction

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❞𝐀𝐔𝐆𝐔𝐒𝐓𝐅𝐈𝐒𝐂𝐇𝐄❝ a yoonminkook and vmin fanfiction

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Es war der siebte August. Min Yoongi und Jeon Jungkook waren tot.

Normalerweise realisiert das Gehirn solche Informationen erst nicht. Es versucht, sie gezielt zu verdrängen, weil es genau weiß, dass es damit nicht zurechtkommt. Aber vielleicht hatte Park Jimin auch einfach schon zu viele Menschen sterben sehen. Zu viele Tränen vergossen, um jetzt noch zu versuchen, alles auszublenden.

Jimin hatte die Nachricht von Namjoon gestern durch einen Anruf erhalten. Er hörte stumm zu, wie sein bester Freund es ihm unter Tränen erzählte. Er hatte sich leer gefühlt. Kein Wort herausgebracht, bis Namjoon ihn gefragt hatte, ob er Holly zu sich nehmen wollte. Jimin hatte Nein gesagt. Nicht, weil er ihn nicht haben wollte. Sondern weil er es nicht ertragen würde, in Hollys Augen zu sehen und realisieren zu müssen, dass er an Yoongis und Jungkooks Tod Schuld war.

Er wollte nicht jeden Tag vor dem kleinen, braunen Geschöpf sitzen und sich daran erinnern, wieso Holly jetzt bei ihm war. Dass Yoongi als Teenager oft in das Fell des Hundes geweint hatte, weil er es sonst nirgendwo tun konnte. Dass er immer bei ihm am Fußende des Bettes geschlafen hatte und Jungkook sogar Portraits in seiner Wohnung, die er sich mit Yoongi teilte, aufgehängt hatte. Dass Namjoon ihn oft mit Rapmon zusammen ausgeführt hatte, als Yoongi in der Entzugsklinik war. Oder dass er zusammen mit Jungkook und Yoongi einen Kuchen für Holly gebacken hatte, wann immer der kleine Toypudel Geburtstag hatte.

Namjoon hatte nicht gefragt, warum er ihn nicht zu sich nehmen wollte. Jimin war ihm dankbar, denn er hätte ihm keine Antwort geben können. Es war für ihn einfach nicht möglich gewesen, einen kohärenten Satz herauszubringen, egal wie oft er es versuchte. Das war immer so. Seine Therapeutin hatte es 'Shutdown' genannt. Sobald das Gehirn sich in einer Ausnahmesituation befand, entschied es sich, dicht zu machen. Das sollte ihn schützen. Aber irgendwie hatte es sich nur noch schlimmer angefühlt.

Er hätte Namjoon gerne gesagt, wie er sich fühlte. Auch wenn er es selbst nicht so genau gewusst hatte. Jimin hätte ihm gerne erklärt, warum er Holly nicht zu sich nehmen wollte. Er hätte sich gerne entschuldigt und Namjoon gesagt, dass er nicht Schuld an Yoongis Tod war. Oder an Jungkooks. Dass es allein Jimin war, der die beiden dazugebracht hat, Selbstmord zu begehen. Und dass er sich wünschte, an ihrer Stelle die Pillen geschluckt zu haben und von der Brücke gesprungen zu sein. Denn er vermisste sie.

Wenn man einen Menschen verliert, dann kann man ihn nicht wieder ersetzen. Das wusste Jimin nur allzu gut. Und wahrscheinlich schmerzte es deswegen so sehr, dass er, nachdem Namjoon aufgelegt hatte, auf die Knie fiel und seinen Mund hilflos öffnete und schloss, während Tränen von seinen Lippen auf den Boden tropften und sich in den cremefarben gemusterten Teppich saugten. Weil er genau wusste, dass Min Yoongi und Jeon Jungkook tot waren.

Jimin wollte sie nicht ersetzen, dass würde er niemals tun. Doch in diesem Moment hatte er es sich gewünscht. Gewünscht, dass die beiden nur flüchtige Schatten in seinem Leben waren. Denn dann hätte es nicht so wehgetan. Dann hätte er einfach weitermachen können, schließlich hätte er früher oder später jemanden gefunden, der ihren Platz einnehmen würde.

Doch das Leben war noch nie fair zu Park Jimin gewesen. Und anscheinend würde es das auch nie sein.

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© monozephyr; 2023

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© monozephyr; 2023

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