11. Happy Birthday

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Song: Apocalypse - Cigarettes After Sex

Es ist zwölf Uhr nachts und der 30. Oktober. Mein Geburtstag. Ich schaue auf mein Handy. Cami hat mir geschrieben.

Cami Maus: Alles alles Gute meine beste Freundin in der Welt. Bleib wie du bist. Love you to the Moon and back.

Ich lächle. Meine beste Freundin ist der liebste Mensch, den ich kenne. Ich will ihr gerade antworten, als es an meine Tür klopft.

„Ja?", antworte ich und erwarte, dass Kai mir gratulieren will. Doch es ist Vince, der seinen Kopf durch den Türspalt streckt.

„Zieh dich an. Ich will dir was zeigen."

Er schließt die Tür wieder und lässt mich verdutzt zurück. Weiß Vince überhaupt, dass ich Geburtstag habe? Schnell ziehe ich mir Jeans, einen dicken Strickpullover und meine Lederjacke an, da es Ende Oktober ziemlich kalt geworden ist.

Vince wartet an der Haustüre auf mich. Er trägt Jeans und einen Hoodie und sieht zum Anbeißen aus.

Er geht voraus zu seinem Motorrad und drückt mir wieder mal einen Helm in die Hand.

Wir fahren um halb ein Uhr nachts durch München und die Stadt ist so still wie nie. Vince hält vor einem Hochhaus und führt mich zur Feuertreppe.

„Sag nicht, wir steigen alle Treppen bis zum Dach hoch."

„Doch.", grinst Vince.

Wir sind bei der Hälfte, als wir eine Pause einlegen müssen.

„So viel Sport hab ich schon ewig nicht mehr gemacht. Und sag jetzt nicht, dass ich mehr Sport machen soll. Ich hab es letztes Mal schon verstanden.", sage ich.

„Was verstanden?"

„Dass du meine Figur nicht magst."

Vince schüttelt vehement den Kopf. „Wie bitte? Das hab ich nie gesagt."

„Du hast gesagt, ich hätte den Rock nicht anziehen sollen."

„Aber doch nicht, weil ich deinen Körper nicht mag. Es war kalt an dem Abend. Ich mag deinen Körper. Ich mag ihn sogar viel zu sehr."

Sprachlos schaue ich ihn an. Das habe ich wohl falsch interpretiert.

Vince nimmt meine Hand und zieht mich weiter die Treppe hoch.

Als wir oben ankommen, verschlägt es mir den Atem. Der Ausblick von hier oben ist wunderschön. Die Lichter der Stadt sind ganz klein und man kann ewig weit sehen.

Ich setze mich auf eine Betonmauer. Vince lässt sich neben mich fallen. Er holt eine Zigarette aus seinem Hoodie und zündet sie an.

Eine Weile ist es still, dann räuspert sich Vince.

„Du musst aufhören, deinen Körper so zu kritisieren. Ich sehe deinen Körper jeden Tag und ich habe rein gar nichts daran auszusetzen. Und das solltest du auch nicht."

„Manchmal ist es schwer, wenn Typen wie du nur mit dünnen Mädchen abhängen.", sage ich zögernd.

„Ich würde viel lieber mit dir abhängen."

Wir schweigen eine Weile. Meine Gedanken kreisen unaufhörlich. Vince mag meinen Körper. Er würde gerne mit mir abhängen. Aber das ist rein körperlich und ich weiß nicht, ob ich für so etwas bereit bin.

Vince stupst mich mit seiner Schulter an. „Happy Birthday."

„Danke.", lächle ich. Er hat es nicht vergessen.

Wir sitzen ewig auf dem Dach und reden über Gott und die Welt. Als die Sonne aufgeht, nimmt Vince mein Kinn in die Hand und schaut mir in die Augen.

„Scheiß drauf.", flüstert er und drückt seine Lippen auf meine.

Erst bin ich erstarrt vor Überraschung. Doch dann seufze ich und lasse mich in den Kuss fallen.

Vince Hand wandert von meinem Kinn in meine Haare, während seine andere Hand meinen Schenkel umfasst. Im nächsten Moment zieht er mich an meinem Bein auf seinen Schoß.

Ich seufze und Vince nutzt die Gelegenheit und lässt seine Zunge in meinen Mund gleiten. Er stöhnt auf und ich spüre, wie er hart wird.

Ich bewege meine Hüften im Takt des Kusses und reibe meine Mitte an ihm. Ich habe keine Ahnung, was ich da mache, aber es scheint ihm zu gefallen.

„Scheiße, Ella.", seufzt er in den Kuss und ich lächle an seinen Lippen. Er lächelt zurück und fängt an, meinen Kiefer und meinen Hals zu küssen.

Ich stöhne und Vince lächelt wieder an meinem Hals. Seine Hand wandert an meiner Seite nach oben und er umfasst meine Brust.

„Fuck, du fühlst dich so gut an.", haucht er an meine Lippen.

Ich entferne mein Gesicht ein paar Zentimeter von seinem und schaue ihm in die Augen.

„Was ist das hier für dich?", frage ich ihn.

Vince schaut mich lange an, dann räuspert er sich. „Spaß.", sagt er mit rauer Stimme.

Ich sollte nicht enttäuscht sein. Mehr hatte ich von Vince nicht erwartet. Ich löse mich aus seiner Umarmung und rücke ein Stück von ihm ab, um mich zu sammeln.

„Ich bin nicht offen für nur Spaß."

„Es tut mir leid, Ella, aber mehr kann ich dir nicht geben."

„Bring mich bitte nach Hause.", sage ich resigniert.

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