14. Schlampe

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Song: „Slut!" - Taylor Swift

Als ich am nächsten morgen aufwache, sind Vince Arme immer noch um mich geschlungen, genauso wie seine Beine. Ich habe noch nie so gut geschlafen.

Ich vergrabe mein Gesicht in seiner Halsbeuge und lächle. Ich spüre, wie Vince aufwacht und mich noch fester in die Arme schließt.

Dann entwindet er sich von mir. Er steht auf und zieht sein Tshirt aus. Ich bestaune seinen trainierten Rücken mit den Tattoos. Seine Schultern ziert ein Engel und seinen unteren Rücken ein Schriftzug.

Er dreht sich zu mir um. „Das gestern hätte nicht passieren sollen. Ich will nicht, dass du eine falsche Idee bekommst.", sagt Vince.

Meine rosarote Seifenblase zerplatzt. Das ist immer noch Vince. Er will nicht mehr von mir. Er will nur Spaß. Und egal, wie gut sich dieser anfühlen würde, so schmerzhaft wäre es, wenn er es beendet.

Ich räuspere mich. „Ja."

„Ich gehe duschen." Vince verlässt mein Zimmer.

Als ich ein paar Minuten später zum Frühstück runterkomme, sitzen Maria und Kai bereits am Tisch. Ich lächle beide an, doch Kai weicht meinen Blicken aus.

Ich denke mir nichts dabei, doch als er mir später im Bus immer noch nicht in die Augen sehen kann, halte ich es nicht länger aus.

„Raus damit. Was ist los?"

„Nichts.", murmelt er.

„Sag schon."

„Ich habe Vince heute morgen gesehen, wie er aus deinem Zimmer gekommen ist. Oberkörperfrei."

Ich schüttle meinen Kopf. „Es ist nichts passiert. Ich war traurig und er hat mich getröstet. Er hat sein Tshirt bloß ausgezogen, weil er duschen gehen wollte."

„Und bei Wahrheit oder Pflicht? Das war eindeutig nicht das erste mal, dass ihr das gemacht habt."

Ich atme tief durch. „Ja, es stimmt. Wir haben uns ein paar mal geküsst, aber mehr nicht. Und es wird nicht wieder passieren. Er mag mich nicht auf diese Weise."

„Warum hast du es mir nicht erzählt?", fragt Kai verletzt.

„Ich wollte, aber er ist dein Bruder. Das wäre komisch. Es tut mir leid."

„Es ist egal. Solange es nicht noch einmal passiert." Kai legt seinen Arm um mich und zieht mich an sich.

Als ich später Cami von der Konversation mit Kai erzähle, bekommt sie große Augen.

„Er ist eifersüchtig."

„Nein." Ich schüttele den Kopf.

„Doch eindeutig. Er ist in dich verliebt. Das musst du doch sehen, Ella."

„Das glaub ich nicht."

Jemand rempelt mich an. Ich will mich gerade entschuldigen, da ich vielleicht im Weg stand, da fügt das Mädchen hinzu: „Schlampe."

Cami und ich schauen uns mit offenem Mund an. Was?

Cami tippt dem Mädchen auf die Schulter. „Hast du meine beste Freundin etwa gerade als Schlampe bezeichnet?"

„Ja. Ist sie auch, wenn sie mit Vince rummacht. Wir wissen alle, dass er nur das eine von ihr will."

„Nimm das zurück!", faucht Cami. Ich ziehe sie am Ellenbogen weg.

„Es ist egal, Cami. Es ist mir egal, was sie über mich sagen."

„Mir aber nicht.", sagt Cami und schaut mich mitfühlend an. „Alles okay?"

„Ja. Es ist mir wirklich egal. Sollen sie doch reden. Ich stehe da drüber."

„Ich bin stolz auf dich. Das ist meine beste Freundin." Cami schließt mich in die Arme.

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