⋇⊶⊰❣⊱⊷⋇ ⋇⊶⊰❣⊱⊷⋇
Als Marina zwischen den Stämmen hervortrat, durchdrang sie ein glückseliges Gefühl. Es war so schön, hier zwischen den grünen Bäumen zu stehen, den würzigen Duft des Waldes zu riechen und den Tieren zu lauschen. Vögel flogen umher, im Gebüsch raschelte es und in der Ferne hörte sie das Tock-tock-tock eines Spechts. War er vielleicht auf Nahrungssuche?
Nur zögerlich machte sie sich auf den Weg, um den Freunden entgegenzugehen. Sie wusste, dass sie mit jedem Schritt die Tiere aufscheuchte. Das tat ihr sehr leid. Doch sie galt als Feind und deshalb kehrte nach einem Moment betriebsamer Hektik unangenehme Stille ein. Diese Ruhe hatte einen Vorteil, sie konnte nun leichte Knackgeräusche hören, die sich näherten. Da mit Sicherheit kein Tier in ihre Richtung flüchtete, waren das Aiden und Kilian. Wer sonst stampfte und knackte sich durch einen Wald? Kilian schien es immer noch zu bevorzugen, querfeldein zu laufen, statt einen Umweg über die Pfade zu nehmen. Wenn er es weiter so machte, hatte er bald einen perfekten Trampelpfad zu ihrem Geheimversteck erarbeitet. Sie sollte ihn darauf aufmerksam machen. Es wäre wirklich schade, wenn noch andere hierher fanden.
Marina brauchte nicht weit laufen, da sah sie die zwei Freunde schon.
„Marina!", rief Kilian überrascht, als er sie entdeckte. „Du bist wach?"
Aiden drängte seinen Kopf hinter dem größeren, stämmigeren Jungen nach vorn. „Und du läufst hier draußen herum?"
Sie zuckte verwirrt mit den Schultern. „Ja, ich habe euch gesucht. Es war so einsam allein in dem Versteck."
Die beiden Jungen beeilten sich, zu ihr zu kommen. Während Kilian sie nur bedächtig anschaute und zufrieden mit dem Kopf nickte, tastete Aiden vorsichtig an ihr herum, bis es Marina zu viel wurde.
„So, das reicht jetzt. Ich fühle mich sehr gut und wir können nun unsere Studien fortführen. Was habe ich verpasst?"
„Die Leuchtsteine sind magisch!", platzte es aus Aiden heraus.
Marina blickte verblüfft. Sie hatte mit vielem gerechnet, aber auf keinen Fall mit solch einer Aussage.
„Nun schau nicht so überrascht. Du und Kilian habt doch sowieso die ganze Zeit daran geglaubt."
„Ich bin auch kein Gelehrter", warf der Jägerssohn ein. „Wir Jäger glauben an Waldgeister und unsichtbare Mächte, die für den Gleichklang sorgen. Wir sind nur deren Handlanger, so sagt mein Vater immer."
„Ja, damit liegt er gar nicht so falsch. Auf jeden Fall wurden diese Leuchtsteine zu einem besonderen Zweck erschaffen, nämlich für das Gleichgewicht in der Welt. Sie sind nicht einfach aus der Natur heraus entstanden. Sie wurden von magisch begabten Menschen erschaffen."
„Und das sagst ausgerechnet du?" Marina konnte es noch immer nicht fassen.
„Eigentlich glaube ich es selbst erst, seit der Stein dich geheilt hat."
„Mich geheilt?"
Kilian und Aiden sahen einander an und nickten fast gleichzeitig mit dem Kopf. Danach blickten sie beide zu ihrer Freundin, griffen nach ihren Händen und Kilian sprach weiter.
„Nein, das ist kein Märchen, es sind wirklich Heilsteine. Erinnerst du dich denn nicht mehr an die Prügel deines Vaters? Du warst schwer verletzt und mehr tot als lebendig."
„Und kaum hat Kilian den Leuchtstein in deine Hand gelegt, da fing sie zu leuchten an."
„Ja, ich hab vor dir gekniet und alles genau gesehen. Das Leuchten ist über deinen Körper gewandert und hat die Verletzungen geheilt." Kilian schwieg einen Moment und runzelte die Stirn. „Also das glaube ich zumindest. Gesehen habe ich das ja nicht durch die Kleidung."
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Das magische Land
FantasyDie Außenseiterin Marina erlebt mit ihren Freunden Kilian und Aiden ein Abenteuer, das ihre ganze Welt verändert. ⋇⊶⊰❣⊱⊷⋇ Denn wo Finsternis ist, da muss es auch Licht geben. Wo das Böse herrscht, muss auch das Gute regieren. Und weder das eine noc...