⋇⊶⊰❣⊱⊷⋇ ⋇⊶⊰❣⊱⊷⋇
„Ich habe etwas sehr Interessantes über die Leuchtsteine herausgefunden", erzählte Aiden, als die drei Freunde am Nachmittag in der Höhle der drei eintrafen.
„Stimmt, du wolltest es uns gestern nicht sagen." Kilians dunkle Stimme klang ein wenig vorwurfsvoll. Marina lächelte verhalten. Sie hatte das bei all den Sorgen längst vergessen. Da ihr Magen noch immer brannte, weil sie sich mehrfach übergeben hatte bei der Froschsezierung, stand ihr der Sinn auch gar nicht nach irgendwelchen Forschungen. Aber Leuchtsteine waren glücklicherweise nicht aus Fleisch und Blut.
„Habt ihr sie gezählt?"
Kilian und Marina blickten verwundert. „Gezählt? Sollen wir jetzt zählen üben?"
„Nein, ich frag nur, weil es genau zwölf sein sollen. Ob ihr das nachgezählt habt."
„Natürlich nicht", meinte Kilian achselzuckend. „Warum soll ich Steine zählen? Ob es zwei sind oder zehn oder zwölf, was macht das für einen Unterschied?"
„Für uns wahrscheinlich keinen", bestätigte Aiden, „doch für die Erzählung einen sehr wesentlichen."
„Welche Erzählung?" Nun erwachte Marinas Neugier. Wenn es um spannende Geschichten ging, war sie sofort dabei.
„Kommt, zählt erst einmal nach. Ich hab das selbst noch nicht getan. Vielleicht stimmt die Zahl ja gar nicht. Dann brauche ich auch nicht weiterreden."
„Klar, erst uns von einer tollen Entdeckung erzählen und dann abbrechen." Kilian brummelte etwas unzufrieden, verließ aber die Höhle, um den Gang entlangzumarschieren bis zum ersten Leuchtstein. Marina folgte ihm rasch. Auch sie war gespannt, ob Aiden recht hatte und sich in dieser Höhle zwölf Leuchtsteine befanden. Natürlich war sie noch gespannter, was die Zahl zu bedeuten haben sollte. Sie war nicht abergläubisch, doch konnte es sein, dass manche Zahlen etwas bedeuteten. Leider musste sie sofort an Tabina denken und sie verzog ihr Gesicht.
„Was ist los?", fragte Kilian, dem es auffiel. „Denkst du wieder an die Frösche?"
Jetzt blickte sie noch elender drein. „Nein, erinnere mich nicht. Ich habe an Tabina gedacht."
„Tabina?" Kilian blickte verwirrt. Auch Aiden war verwundert. „Du denkst an deine Schwester, wenn du Leuchtsteine zählen sollst?"
„Ja, nein, also irgendwie schon", gestand sie und seufzte. „Ich hab wegen der Zahl Zwölf an sie gedacht." Die Freunde blickten sie neugierig an. „Sie hat gesagt, fünf sei eine falsche Zahl, absolut überflüssig. Niemand im Dorf hat fünf Kinder, selbst vier Kinder sind fast schon zu viel. Doch fünf geht gar nicht."
„Die spinnt doch", brummte Kilian ärgerlich, „wieso sollen vier Kinder besser sein als fünf?"
„Ich muss Kilian zustimmen, im Dorf hat niemand mehr als drei Kinder. Deine Eltern sind die einzigen mit mehr als drei Kindern. Alle anderen haben ein Kind, vielleicht auch zwei, sehr selten ein drittes."
„Na danke, das baut mich jetzt wirklich auf", erwiderte Marina und verzog ihr Gesicht zu einem spöttischen Grinsen. „Tabina hat gesagt, es gibt einen König, der das Land beherrscht, mehrere Könige würden dem Volk nur schaden. Also ist die Zahl Eins gut. Es gibt zwei große Himmelsgestirne, den Mond und die Sonne. Der Schubkarren vom Bauern Eklund und der Handkarren von unserem Vater haben drei Räder. Außerdem sind Erde, Luft und Wasser wichtig für die Natur, ohne die können die Pflanzen nicht wachsen. Für die Vier nannte sie die Fuhrwerke, die haben vier Räder. Es gibt vier Jahreszeiten und vier Himmelsrichtungen." Marinas Schultern sackten nach unten. „Jede Zahl ist gut, nur die Fünf nicht. Niemand braucht eine fünfte Himmelsrichtung oder ein fünftes Rad am Fuhrwerk. Und fünf Jahreszeiten gibt es auch nicht. Zu der Zahl ist ihr nichts eingefallen, mir auch nicht."
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Das magische Land
خيال (فانتازيا)Die Außenseiterin Marina erlebt mit ihren Freunden Kilian und Aiden ein Abenteuer, das ihre ganze Welt verändert. ⋇⊶⊰❣⊱⊷⋇ Denn wo Finsternis ist, da muss es auch Licht geben. Wo das Böse herrscht, muss auch das Gute regieren. Und weder das eine noc...