𝕋ü𝕣 𝟙𝟘 - 𝐹𝑜𝑟𝑔𝑖𝑣𝑒𝑛𝑒𝑠𝑠 𝑇𝑒𝑖𝑙 2

299 61 193
                                    

𝕋ü𝕣 𝟙𝟘

𝐹𝑜𝑟𝑔𝑖𝑣𝑒𝑛𝑒𝑠𝑠 𝑇𝑒𝑖𝑙 2

𝑉𝑜𝑛 sal0me_x3

˚ ༘✶ ⋆。


Louis Pov

Fuck. Er hat wirklich zugesagt. Niemals hätte ich gedacht, dass er mir eine Chance geben wird – gehofft sicher, aber ehrlich gesagt hab ich damit gerechnet, dass er mich nicht mal anhören würde. Es zeigt was für ein großes Herz dieser wunderbare junge Mann hat.

Schon in der Highschool, fiel er mir dadurch auf. Er war schlaksig und schüchtern, aber immer freundlich und hilfsbereit. Und klug. So. Verdammt. Einschüchternd. Klug. Da ich zu den Proleten Sportlern gehörte, hätte ich nicht gedacht, dass er zusagen würde, als ich ihn als Date für den Winterball wollte. Aber es war unser letztes Jahr und ich hatte all meinen Mut zusammengenommen und mich wahnsinnig gefreut, dass er mich begleiten wollte.

Wenn ich ein Fußballspiel hatte, suchte mein Blick immer ihn in der Menschenmenge. Er gab mir meinen Ehrgeiz, mein Durchhaltevermögen. Nur ihn wollte ich immer beeindrucken, in der Hoffnung, ich falle ihm auf.

Euphorie tanzt durch meinen Körper, das Wissen, ihn gleich in das Wintermärchendorf zu entführen, dreht sich seit Tagen in meinem Kopf. Schon lange hatte ich nichts mehr, auf das ich mich so sehr gefreut habe.

Als ich ihn im Supermarkt entdeckt hatte, war es für mich wie der Ruf des Schicksals. Nach all den Jahren bestaunte ich ihn heimlich, wie ein Stalker, durch die Regale. Er ist erwachsen geworden. Seine Gesichtszüge sind fein, aber männlich. Seine Lippen laden nach wie vor zum Küssen ein. Und diese Augen. Diese fesselnden, strahlenden Augen. In all der Zeit begegnete ich keinem anderen Menschen, dessen Augen mich so in ihren Bann ziehen konnten.

Aber es lag auch ein Hauch Härte in ihnen, den er als Teenager noch nicht hatte. Oder es liegt einfach an mir und meinem Auftauchen.

Nervös blicke ich in den Spiegel und spreche mit selber Mut zu. Der Abend muss perfekt werden. Meine Wunschvorstellung wäre ja, mich bei ihm zu entschuldigen, ihm erklären, warum ich einfach verschwinden musste, ihm Zuckerwatte zu kaufen und den Abend, ihn im Arm haltend, auf der Tanzfläche ausklingen lassen. Die Spitze wäre noch, mir einen Kuss erhaschen zu können, oder ihn direkt mit in mein Hotelzimmer mitzunehmen. Aber gut, träumen darf man ja. Ich gebe mich schon damit zufrieden, dass er mir die Chance gibt, ihm zu erklären, warum ich gehen musste.

Meine Hände sind ganz feucht vor Aufregung, als ich an seiner Haustür Klingel. Mein Herz schlägt so schnell, wie die Flügel eines Kolibris.

„Louis, schon lange nicht mehr gesehen.“, begrüßt mich seine Schwester Gemma. „Leider muss ich dich enttäuschen, auch wenn du in dem Anzug wirklich, wirklich hinreißend aussiehst, aber Harry ist nicht hier. Er hat sich doch umentschieden und möchte dich nicht begleiten.“

Kälte fließt durch meinen Körper und lässt meinen Gliedmaßen erstarren. Was nichts mit der Außentemperatur zu tun hat. Auch auf das Szenario habe ich mich natürlich vorbereitet, aber es doch jetzt gesagt zu bekommen, erschüttert mich mehr, als ich vermutet habe.

„Ach komm schon, schau nicht so geknickt. Was hast du erwartet? Dass ihr nach all den Jahren, einfach dort anschließen könnt?“

„Nein, natürlich nicht, aber ich dachte wenigstens ich würde die Chance bekommen, mich zu erklären...“, gebe ich niedergeschlagen zu.

„Gemma, jetzt hör schon auf. Verdammt, lass mich durch!“

„Ach Mensch Harry, das hat er doch verdient!“, entgegnet sie an mich gerichtet und in ihren Augen funkelt Genugtuung. „Er hätte noch ganz anderes verdient, aber gut, ich will euch den Abend nicht versauen. Sollte er dir jedoch wieder das Herz brechen, kommt er diesmal nicht so leicht davon!“

Behind 24 Closed Larry Advent Doors .•*:。✩Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt