𝕋ü𝕣 𝟚𝟙 - 𝐶𝑜𝑚𝑚𝑜𝑛 𝑃𝑒𝑜𝑝𝑙𝑒

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𝕋ü𝕣 𝟚𝟙

𝐶𝑜𝑚𝑚𝑜𝑛 𝑃𝑒𝑜𝑝𝑙𝑒

𝑉𝑜𝑛 irishkween

˚ ༘✶ ⋆。

„Hi, ähm... sorry, äh... könnten wir vielleicht ein Foto zusammen machen?" 

Die Stimme war leise, weiblich, die Frage zaghaft, und Louis konnte die Aufregung in den Worten erkennen, noch ehe er sich zu der Person umgedreht hatte, die ihn mit großen Augen ehrfürchtig ansah. 

„Hi", sagte er und lächelte das junge Mädchen an, das wirkte, als würde sie gleich hyperventilieren. „Ja, klar. Kein Problem." 

Mit zitternden Fingern friemelte das Mädchen ihr Handy aus ihrer kleinen Umhängetasche, die sie zusätzlich zu einem Rucksack trug. Sie brauchte drei Anläufe, bis sie es schaffte, das Display zu entsperren, und als sie das Handy schließlich von sich streckte und sie beide in das verwackelte Bild lächelten, konnte Louis nicht anders, als ihr das Gerät aus der Hand zu nehmen. 

„Vielleicht mach besser ich das Foto, ja?", fragte er amüsiert und zwinkerte ihr zu, ehe er ihr einen Arm um die Schultern legte. Sie schnappte bei der Geste hörbar nach Luft. „Wie heißt du, Love?" 

„Emily", piepste sie heraus.

„Alles klar. Hi, Emily." Louis grinste in die Handykamera und drückte mehrmals auf den Auslöser, ehe er ihr das Telefon zurückgab. Sie umklammerte es mit zitternden Fingern. „Sind die okay geworden?"

Sie bejahte, ohne die Fotos auch nur angesehen zu haben. Louis musste schmunzeln.

„In Ordnung", sagte er und schulterte seine Tragetasche wieder richtig. „Tschau, Emily. Schöne Feiertage."

Sie quiekte ein „Danke. Dir... dir auch" heraus.

Louis lächelte ihr ein letztes Mal zu, dann drehte er sich um und peilte wieder sein ursprüngliches Ziel an: Das Gepäckband, das hoffentlich bald die Koffer seines Fliegers aus Amsterdam ausspucken würde. Er war mit einer kleinen Maschine gekommen und war Economy-Class geflogen, anders als er es für gewöhnlich von LA aus tat. Um ihn herum herrschte trotz der späten Uhrzeit ein reges Treiben, aber etwas anderes hatte er so kurz vor Weihnachten sowieso nicht erwartet.

Die Anzeigetafel deutete ihm den Weg zu einem der Gepäckbänder und mit hochgezogenen Schultern suchte er sich einen Platz zwischen einer Geschäftsfrau und einer Familie, deren Töchter noch zu jung schienen, um möglicherweise Fans von ihm zu sein. Vorsichtig sah er sich um, aber bisher schien ihn außer Emily zuvor niemand erkannt zu haben. Vermutlich rechneten die Leute inmitten ihres ganzen weihnachtlichen Anreise-Stresses nicht damit, in Heathrow einem Promi über den Weg zu laufen und blendeten ihn daher natürlicherweise aus. Louis war das nur Recht. Er wusste, dass er diesen Luxus nicht mehr lange genießen können würde – spätestens, wenn er aus dem Flughafengebäude trat, wäre seine Anonymität vorbei.

Die ersten Koffer purzelten auf das Gepäckband und fuhren an ihm vorbei. Die Geschäftsfrau zu seiner Linken griff zuerst nach einem Exemplar, schweinchenrosa und mit einem regenbogenfarbenen Gepäckgurt. Louis lächelte leise. Nur etwa eine Minute später hob er sein eigenes Gepäckstück vom Band, etwas subtiler in schwarz gehalten.

Er kannte Heathrow mittlerweile wie seine eigene Westentasche (natürlich, er flog immerhin oft genug), weshalb er mit sicheren Schritten auf den Ausgang zu ging, wo die Taxen warten würde. Gewusel und Hektik waberten um ihn herum, Menschen hasteten vor seinen Füßen vorüber, Kinder schrien und jammerten, links von ihm lag sich ein älteres Ehepaar in den Armen und weinte vor Freude, er einen Blumenstrauß in der Hand, sie einen Koffergriff. Unverständliche Durchsagen hallten aus den Lautsprechern. Jemand rief seinen Namen.

Behind 24 Closed Larry Advent Doors .•*:。✩Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt