Deutsche Politiker, seid patriotisch!

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Schon seit längere Zeit ist Patriotismus in Deutschland in Verruf gekommen. So sehr, dass es schon akzeptabel ist, solche Zitate von sich zu geben:
„Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen. Ich wusste mit Deutschland noch nie etwas anzufangen und weiß auch heute nicht"

Man würde jetzt vermuten, dass dieses Zitat von irgendeinem Jugendlichen aus dem Antifa-Jugendzentrum kommt, aber nein – das Zitat kommt von unserem Wirtschaftsminister Habeck höchstpersönlich und stammt aus seinem Buch „Patriotismus - ein linkes Plädoyer". Auf Facebook hat dieses Zitat so seine Wellen geschlagen. Und bevor ihr mich jetzt für einen 60-Jährigen Boomer haltet, kann ich euch Entwarnung geben. (Ich bin noch nicht mal auf Facebook angemeldet)
Ich hab das Ganze auf Correctiv gefunden, weil mich die Art von Correctiv amüsiert, wie sie immer versuchen, durch „Kontext" die Sache besser aussehen zu lassen.
(https://correctiv.org/faktencheck/politik/2019/06/14/ja-robert-habeck-hat-sich-kritisch-zu-vaterlandsliebe-geaeussert/)
Diesmal verleugnet Correctiv die Existenz des Zitates nicht, aber der „Kontext" macht es nicht besser.
Deswegen werde ich euch im folgenden Text erklären, was ich von solchen Aussagen halte und wie ich zu dem Titel gekommen bin.
Spoiler Alert: Mit dem Titel will ich nicht polarisieren, ich meine es tatsächlich so.

Um das alles zu verstehen müssen wir einen kleinen Abstecher in die Geschichte wagen. Wie wir ja alle wissen, hat sich Deutschland in den Jahren von 1914-1945 nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Zwei verlorene Kriege und der Holocaust haben so ziemlich den Stolz der Deutschen erschüttert. Ist auch verständlich. (Vorab: Ich werde vieles im Makrokosmos mit dem Mikrokosmos vergleichen, weil da jeder besser relaten kann.) Wenn man als Einzelperson Mist gebaut hat, ist es auch schwer weiterhin stolz auf sich zu sein oder sich zu lieben. Doch tut sich ein Mensch selbst gut, der sich für seine weit in der Vergangenheit liegenden Taten selbst verachtet? – Offensichtlich nicht. Jemand der sich selbst verachtet, bemüht sich auch nicht, sich für sich selbst zu sorgen. Das kann man auch wieder auf ein ganzes Land übertragen. Nennt mir ein Land, ohne Nationalstolz, das Großes erreicht hat. Es gibt keins.
Man könnte ja erwidern, dass wir uns nicht selbst verachten, aber da würde ich nur eine Frage stellen: Welcher Mensch, der mit sich im Reinen ist, würde jemanden auswählen, um für ihn zu sprechen, der ihm nicht wohl gesonnen ist?
Denn es gibt einen Aspekt, den man bei der ganzen Sache nicht vergessen darf. Eine Nation ist stets mit den dort lebenden Menschen verbunden. Ohne die Niederländer gäbe es wohl möglich nicht die Niederlande. Also lehnt man, wenn man die Liebe zum eigenen Land ablehnt, auch die Liebe zu dessen Volk ab.

Hier schieb ich mal die offizielle Definition von Patriotismus ein (Quelle: https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/politiklexikon/17999/patriotismus/) :

franz.: Vaterlandsliebe] P. bezeichnet eine besondere Wertschätzung Traditionen, der kulturellen und historischen Werte und Leistungen des eigenen Volkes. In einem negativen Sinne kann P. zu nationaler Arroganz, Chauvinismus und übersteigertem  Nationalismus führen (Hurra-P.). Im positiven, zeitgemäßen Sinne kann P. als Bekenntnis zu den demokratischen Grundlagen  Gesellschaft.

Patriotismus wird gerne mal in unserer Gesellschaft mit Überheblichkeit gleichgesetzt. (Es wird zwar als negative Ausführung erwähnt, aber ob das wirklich noch Patriotismus ist, ist eine andere Frage) Ein Patriot würde nur das eigene für gut befinden und alles andere verachten. Dass das nicht stimmt, werde ich euch mit einem kleinen Beispiel belegen. Ein Mensch, der sich selbst liebt, ist auch in der Lage, stolz auf sich zu sein.  Oder besser gesagt, ein stolzer Mensch ist sich seiner positiven und negativen Züge bewusst. Warum sollte er dann anderen ihren Stolz absprechen oder sie gar verachten? – Es würde ihm nichts bringen, weil er seine Bestätigung durch sich selbst bekommt. Man nennt übrigens Menschen, die ach so im Reinen mit sich sind, aber dennoch andere runtermachen, Narzissten. Diese sind nämlich nicht im Reinen mit sich selbst. Dieses Verhältnis hatten die N@zis mit der deutschen Identität. Das kann man daran sehen, dass von einer Liebe zum deutschen Volk und dem deutschen Nationalstolz geredet wurde, während andere Ethnien verachtet und getötet wurden. Wären die N@zis wirklich so stolz gewesen, hätten sie es nicht nötig gehabt, andere Völker zu verachten und umzubringen.

Das jetzige Deutschland fällt eher in die Kategorie eines Minderwertigkeitskomplex. Da wir keinen Stolz für das eigene in uns tragen, müssen wir uns dauernd durch Solidaritätsbekundung Bestätigung holen.(Vor dem Standesamt meiner Stadt hängt nicht mal eine Deutschlandflagge. Nicht mal die Flagge des Bundeslandes.Da hängt nur die EU-Flagge gemeinsam mit der Flagge von der Ukraine und Israel.) Der Unterschied besteht nur darin, dass wir Deutschland nicht glorifizieren, wie die N@zis es damals taten. Beide Extreme sind nicht gut für uns.

Natürlich gibt es auch Leute, die anderer Meinung sind, was ich auch begrüße, weil wir ja in einem Staat mit Meinungsfreiheit leben. Nun aber zu ihrer Meinung. Häufig hört man ja dann die Frage, warum man denn stolz auf seine Nationalität sei, wenn man gar nichts dafür getan hätte. Naja, das könnte ich ja auch die Queere Community da draußen fragen, die einen ganzen Monat damit verbringt, ihre von der Heterosexualität abweichende sexuelle Orientierung zu zelebrieren. Für ihre Sexualität haben sie ja auch nichts geleistet.
Abgesehen davon prägt einen doch eher die Nationalität als die eigene Sexualität. Ich nehm mich als Beispiel. Meine Nationalität und die Kultur in der ich lebe bestimmt mehr mein Alltag und meine Persönlichkeit, als der Fakt, dass ich Frauen enorm anziehend finde. Außerdem fühle ich mich mit Deutschland mehr verbunden als mit der queeren Community, weil ich von deutschen Menschen abstamme und somit auch Züge von ihnen in mir trage. Mit queeren Menschen habe ich abgesehen von der sexuellen Orientierung nicht wirklich viel gemein. Teilweise möchte ich nicht mit denen assoziiert werden.

Abschließend gesagt stehe ich zu diesem Statement in der Überschrift, da gerade Politiker, die für unser Wohlsein zuständig sind, patriotisch sein sollten. Also, Politiker, seid verdammt noch mal patriotisch!

Also was ist jetzt der passende Lösungsansatz? Ich hab mir da ein paar Punkte überlegt.

1.  Es lassen, jeden Patrioten als N@zi bezeichnen. Zum einen will eigentlich niemand, der wahrlich stolz auf Deutschland ist, einen zweiten Høløc@ust. Zum anderen verliert dieser Begriff so seine wahre Bedeutung.(Siehe mein Essay dazu)
2. Beschäftigt euch mit eurer Familienhistorie. Was haben eure Ahnen in ihrem Leben erreicht. Darauf kann man auch stolz sein.
3. Man muss nicht selbst Patriot sein, aber lasst andere patriotisch sein.
4. Steht offen dazu, dass ihr patriotisch seid. Habt am besten immer schlagfertige Antworten auf die N@zi-Keule. Es reicht schon aus, einfach nachzufragen, wie die Person zu diesem Schluss kommt.
5. Verzichtet auf unnötige Anglizismen – besonders, wenn es ein deutsches Wort dafür gibt. Das hilft auch beim Umdenken
6. Bei einer Wahl, Politiker wählen, die wirklich Deutschland und dessen Bürgern wirklich wohlgesonnen ist und nicht nur irgendeine Ideologie durchsetzen will

Das wars für heute. Ich hoffe es hat euch gefallen. Lasst gerne ein Like oder Follow da. Über einen konstruktiven Kommentar freu ich mich auch immer. Ich wünsche euch noch frohe Weihnachten!
Also auf bald und gehabt euch wohl
Eure Marie

Warum immer so woke?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt