Fährte

6 0 0
                                    

POV OSIRIS

Ich beende gerade mein Gespräch mit Skoll da kommt Olai, Felias und damit auch mein Cousin, auf mich zu.

,,Osiris."

,,Was gibt es?"

,,Ich wollte dir nur etwas ans Herz legen."

,,Dann raus damit, nur keine Scheu." lehne ich mich zurück und somit an die leicht kühle Steinwand.

,,Zwar sind du und Yoki nun Gefährten, doch das ist nur ein Packt zur Verbindung unserer Rudel. Du musst ihm keineswegs Treu sein." doch ich lasse ihn nicht einmal seinen Monolog beenden.

,,Mag sein, doch auch wenn wir beide Männchen sind werde ich weder über mein Rudel, noch über mich selbst oder meine Schwester, an deren Stelle ich getreten bin, Schande bringen. Auch wenn es nur vertraglich ist, werde ich Yoki treu sein. Zwar ist die Fortpflanzung eigentlich die Aufgabe des Alphas, doch diese Generation werden wohl die Betas das übernehmen."

,,Aber Osiris, ich bin lange nicht so stark wie du und auch habe ich lange keine so große Kontrolle über mein inneres Monster."

,,Das ist halb so wild, das gesamte Rudel, zu welchem auch ich zähle, werden da sein und helfen, aus jedem Nachwuchs des Rudels werden wir gemeinsam starke Fenrir bilden." lege ich beruhigend meine Hand auf die Schulter des Kleineren.


Nachdem der Bergwolf wieder bei den Anderen ist, trete ich raus in die leicht windige Kälte des Nordens.

Nur ein paar Schritte von der Klippe entfernt, die nur wenige Meter von unserer Höhle entfernt liegt, sitzt ein großer schneeweißer Wolfe mit dem Blick Richtung sternenbehangenen Himmel.

,,Yoki, drinnen feiern alle und es ist eine super Stimmung, was machst du also hier draußen?" verwandle auch ich mich und lasse mich neben ihm nieder.

Ich bin noch immer ein kleines Stück größer und breiter als er, doch seine Gestalt wirkt deshalb nicht weniger beeindruckend oder männlich.

,,Mag sein, doch trotzdem kann ich es einfach nicht vergessen. Wäre ich nur stark genug gewesen hätte ich sie vielleicht retten können."

,,Glaub mir, niemand versteht deinen Schmerz besser als ich. Doch du trägst die Schuld nicht, du hast getan was du konntest. Ich bin mir sicher Felia sieht das genauso."

,,Mag sein, doch das heißt nicht das ich es einfach vergessen kann."

,,Das sollst du auch nicht. Unsere Rudelmitglieder leben für immer in unseren Herzen weiter. Unsere Erinnerungen sind es, die ihnen zeigen wie viel sie uns doch bedeutet haben." stups ich ihn leicht mit meiner Wolfsschnauze an und er reagiert indem er seinen Kopf an meine Schulter schmiegt und schließt dabei die Augen.

,,Ich kann sie auch keine Sekunde vergessen."

,,Danke." murmelt Yoki als Antwort.

,,Wir sind nun Gefährten. Wir teilen sowohl unseren Schmerz als auch unsere Freude. Unser Lachen und unsere Tränen. Du musst das also nicht mit dir alleine ausmachen, ich stehe dir bei." auf diese Aussage meinerseits braucht es keine Antwort.


So sitzen wir einigen Minuten schweigend unter dem funkelnden Nachthimmel und er schmiegt sich in das warme Fell meiner Schulter während ich meinen Kopf seitlich leicht auf ihm ablege.

,,Wo war es?" breche ich die Stille mit leiser sanfter Stimme.

,,Was?"

,,Wo hast du sie zuletzt gesehen? Lass uns hingehen und gemeinsam für sie beten." erhebe ich mich langsam.

So machen wir uns also auf den Weg zum Nordpass an welchem ich Yoki im Schnee fand.

Am höchsten Punkt setzen wir uns wieder in das weiße Pulver und schließen die Augen, das Gesicht Richtung Himmel.

Ich will gerade anfangen zu beten da nehme ich einen mir bekannten wenn auch schwach vorhandenen Geruch in der Luft war.

,,Yoki sag, riechst du das auch?" auf meine Frage hin richtet er seine sensible Wolfsnase etwas mehr in den Wind und rümpft sie leicht.

,,Den Geruch kenne ich doch."

,,Ja. Er ist schwach aber gehört eindeutig zu Felia."

,,Das kann nicht sein. Das mit den Jägern ist viel zu lange her um jetzt noch eine Duftspur zu hinterlassen." hüpft der andere Alpha elegant von dem Pass und ich folge ihm schnell.

,,Denkst du nicht dem ganzen alleine auf die Spur zu gehen ist zu gefährlich?"

,,Diesmal bist du ja an meiner Seite. Außerdem ist es leichter die Situation zu analysieren wenn wir nur zu 2. sind."

,,Stimmt wohl, eine größere Gruppe würde aufsehen erregen." stimme ich dem Strategen unter uns beiden grübelnd zu, während wir unseren zuverlässigen Nasen folgen.

Halt machen wir an einem Kliff am Fuße des Berges, auf welchem nur noch eine dünne Schicht Schnee liegt und der Wind fast nicht mehr spürbar ist.


So das wars mit diesem Kapitel.

Sieht nach einer Rettungsaktion aus, was sagt ihr?^^

~Cimeries

Mellom vann og fjellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt