Kapitel 2

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Nova

Elena und ich teilen uns ein gemütliches Apartment in einem kleinen Dorf direkt neben Turos. Doch die meiste Zeit verbringt sie in unserem Zuhause, während ich mich darauf konzentriere, die Geheimnisse von Turos zu enthüllen. Um diesen Dingen auf den Grund zu gehen, ist es unerlässlich, vor Ort in Turos zu sein. Ironischerweise ist es nicht mein Vater, sondern Louis, der als Einziger von meiner Rückkehr weiß. Durch Louis habe ich nicht nur den bestbezahlten Job in Australien bekommen, sondern er hat mir auch wertvolle Kontakte vermittelt. Seine Unterstützung war entscheidend, um in Australien Fuß zu fassen.

Es war mir wichtig, bei meiner Rückkehr nach Turos von jemandem empfangen zu werden. So musste ich nicht allein in dieses Internat zurückkehren, in dem mich jeder zu hassen scheint. Daher war es für mich essenziell, dass mein Besuch so angenehm wie möglich gestaltet wird.

Als ich aus dem Taxi steige und dem Fahrer das Geld überreiche, finde ich mich plötzlich in Louis' herzlichem Lachen und festen Armen wieder.

,,Oh mein Gott, es ist so eigenartig, wieder hier zu sein", lache ich und schaue zu Louis, der gerade meinen Koffer aus dem Kofferraum holt.

„Es ist, als wärst du nie weg gewesen", fügt er lachend hinzu. Seine elegante, dennoch lässige Frisur mit einem dunkelblonden Mittelscheitel steht ihm unglaublich gut.

Gemeinsam überqueren wir den Hof, während mein Herz gegen meine Brust zu pochen scheint, auch wenn man es mir nicht ansieht. Mein Blick sucht beharrlich nach einem vertrauten Gesicht, und ich kann bereits erahnen, wie ich mich fühlen werde, wenn ich es entdecke.

Wir betreten das Gebäude, und mein erster Weg führt zu meinem Vater. Schließlich hatte ich ihm nicht mitgeteilt, dass ich zurückkomme.

Dads Gesichtsausdruck, als ich sein Büro betrete, ist unbezahlbar. Die Freude in seinen Augen ist einfach unbezahlbar. Seine Arme umschließen meinen Körper, und ich erwidere die Umarmung sanft.

,,Mein Mädchen, wieso sagst du mir nicht Bescheid, dass du heute kommst?"

,,Sollte eine Überraschung werden", grinse ich.

,,Ist dir definitiv gelungen", sagt mein Vater. Sein Blick wandert zu Louis, der immer noch im Raum steht, und dann zurück zu mir.

„Louis hat mir mein Zimmer vorbereitet. Ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ich eine Weile hier im Turos bleibe", sage ich vorsichtig. Mein Vater schaut Louis an.

„Von wegen das Zimmer wäre für einen Freund", lacht mein Vater.

„Es fiel mir wirklich schwer, dich anzulügen", gibt Louis amüsiert zu.

„Ich hoffe doch", erwidert mein Vater.

„Ich bringe deine Tochter ins Zimmer, und danach kümmere ich mich um das Training der Jungs, wie abgesprochen", sagt Louis.

„Wir sehen uns dann hoffentlich später, mein Schätzchen", sagt mein Vater. Ein Lächeln spielt auf meinen Lippen, während ich zustimmend nicke. Mit Louis verlasse ich das Büro und mache mich auf den Weg zu meinem gewohnten Quartier.

„Du bildest die Jungs aus?", frage ich vorsichtig.

„Wenn dein Vater viel zu tun hat, ja", erwidert er.

„Cool. Von dir können sie auch viel lernen", sage ich.

Als ich vor meinem Zimmer stehe, vor demselben wie letztes Jahr, überreicht mir Louis den Schlüssel. Beim Aufschließen betrete ich mein Zimmer, während Louis meinen Koffer hineinstellt. Ich drehe mich zu ihm um und schaue ihm in die Augen.

„Danke für deine Hilfe", sage ich freundlich.

„Nicht dafür", sagt er entspannt.

„Nein, nicht nur dafür. Auch dafür, dass du mir in Australien geholfen hast klarzukommen. Du warst für mich da, obwohl wir auf verschiedenen Kontinenten waren. Danke", füge ich ehrlich hinzu. Ein Lächeln breitet sich langsam auf seinen Lippen aus.

Turos 2 - Zwischen Liebe und VergebungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt