Kapitel 7

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Nova

Seine Augen starren für einige Sekunden auf meine Lippen, ehe sie wieder in meine Augen starren, um dann wieder auf meine Lippen zu starren. Dieser Moment sagt mir deutlich, wie sehr er mich küssen will, und ich merke, wie es in die falsche Richtung läuft. Ja, es ist bereits mehr als ein Kuss geschehen, aber man muss es nicht eskalieren lassen. Louis ist heiß, keine Frage, aber er ist gleichzeitig auch ein guter Freund.

Ich beiße mir auf die Unterlippe und wie aus heiterem Himmel rettet Viola mich aus der Situation.

„Na ihr Süßen", sagt sie euphorisch, obwohl sie genau gesehen hat, wie Louis auf meine Lippen gegeiert hat, während ich in seine Augen gestarrt habe.

Louis drückt sich von der Theke weg und läuft mit seiner Cola weg, wortlos, ohne Ankündigung. Stumm starre ich ihm hinterher, bis ich dann zu Viola schaue, die jetzt neben mir steht.

„Du hast es geschafft, Miles hat euch gesehen und sah wirklich wütend aus.", sagt sie amüsiert. „Du hast dir jemand ausgesucht, den Miles wirklich überhaupt nicht ausstehen kann. Du bist wirklich ein kluges Köpfchen"

„Ich mag Louis wirklich, deswegen kann ich das nicht nochmal mit ihm bringen. Es muss jemand anderes sein", sage ich nachdenklich und nippe anschließend an meinem Glas, während ich auf einen Punkt starre.

„Du magst ihn?", fragt sie mich.

„Ja, freundschaftlich. Aber er..."

„Nova, sorry dass ich dich unterbreche, dieser Kerl ist gefährlich. Nicht gefährlich. Er ist unberechenbar. So charmant und heiß er auch ist, lass die Finger von ihm"

„Wieso gibt er mir dann so ein gutes Gefühl?", frage ich sie.

„Er weiß genau wie, bis er dir irgendwann seine richtige Seite zeigt."

„Solange er mir die Seite noch nicht gezeigt hat, denke ich nicht schlecht über ihn. Er hat mir bisher kein Grund geboten"

„Ist nur eine Warnung", sagt sie.

„Miles ist auch nicht besser", flüstere ich nachdenklich.

„Miles weiß einfach nur nicht wie er sich richtig zu verhalten hat, während Louis genau weiß wie er sich geschickt und charmant verhält.", sagt sie entspannt. „Außerdem seid ihr schlecht füreinander. Denk nicht an Miles" Sie sagt es so einfach. Dabei weiß sie nicht, wie wir zueinander gewesen sind, als wir alleine waren. Als wir Zeit miteinander verbracht haben. Sie weiß nicht, wie er mich fühlen lassen hat. Sie weiß nicht, wie glücklich er mich gemacht hat.

„Ich bin kurz auf Klo", ruft Viola, bereits auf dem Weg zur Toilette, während ich ihr nachdenklich hinterher starre.

„Lass uns tanzen", raunt Louis in mein Ohr, der plötzlich hinter mir erscheint und vorsichtig seine Hände auf meinen Hüften gelegt hat, als hätte er bloß auf den Moment gewartet, dass Viola verschwindet. Ich drehe mein Gesicht halb zu ihm, sodass ich im Augenwinkel zu ihm rüberschiele und sich dabei ein Lächeln auf meinen Lippen ausbreitet.

Ich lasse es mir nicht zwei Mal sagen und lasse mich von ihm auf die Tanzfläche begleiten.

Als ich vor ihm stehe, und sich meine Hüften beginnen zu bewegen, streiche ich mit den Händen seine Arme entlang, ehe ich seinen Nacken umfasse. Ich starre in seine grünen Augen, die bereits in meine starren, und kann plötzlich an nichts anderes denken, als an seine Augen, die so wunderschön sind. Plötzlich fallen mir immer wieder die schönen Dinge an ihm auf, bis mir bewusst wird, dass wirklich alles an ihm schön ist. Bis mir auffällt, dass mein Magen ein wenig kribbelt, bloß wenn ich in seine Augen schaue, und ich genau weiß, dass ich versuchen sollte es auszublenden und mich nicht in diesen Scheiß reinzureiten.

Turos 2 - Zwischen Liebe und VergebungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt