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Sasuke

Die Musik dröhnt in meinen Ohren. Es ist viel zu laut hier! Wieso habe ich mich von meinem besten Freund dazu überreden lassen, hier herzukommen? Ach ja! Er war wie immer laut, aufbrausend und nervig!
Besagter bester Freund steht neben mir an der Bar und nippt an einem Bier. Naruto Uzumaki - blond, blauäugig und meistens ziemlich dämlich. „Wow, schau dir die mal an! Wie kann man so heiß sein?" Ich sehe in die Richtung, in die er zeigt. Eine Gruppe Mädchen tanzt anzüglich auf der Tanzfläche und zieht alle Blicke auf sich. Ich gebe ihm einen Schlag auf den Hinterkopf. „Bei denen kannst du sowieso nicht landen, also vergiss es!" Er grinst mich breit an und hat diesen Blick aufgelegt, der mir sagen soll, dass er sich etwas in den Kopf gesetzt hat und nicht aufgeben wird, bis er bekommen hat, was er will. „Willst du mich etwa herausfordern, Uchiha? Ich beweise es dir! Ich bekomme eine geklärt, echt jetzt!" Naruto........ Ich verdrehe die Augen und schüttle dann den Kopf. „Lass die armen Mädchen in Ruhe." Er sieht mich entschlossen an und will gerade auf die Gruppe zusteuern, als jemand vor ihm auftaucht. „Hey Naruto, wusste gar nicht, dass du heute auch hier bist. Hättest ruhig mal was sagen können." Oh, da hat sie Recht! Ich wusste nicht, dass sie heute auch hier sein würde. Dieser blonde Vollidiot hätte das wenigstens mal in einem Nebensatz erwähnen können. Sie umarmt ihn zur Begrüßung und schenkt mir ein kurzes Nicken. „Sorry, war ziemlich spontan. Wo hast du deinen Freund gelassen?" Sie lächelt und bekommt diesen Ausdruck in den Augen, den ich für sie hätte, wenn ich nicht so ein Eisklotz wäre. „Er unterhält sich mit seinen Freunden über ein Footballspiel. Ich brauchte mal kurz eine Pause, um mir was zutrinken zu holen."

Meine Damen und Herren,
Sakura Haruno.
Sie ist das Mädchen, das mein Herz zum Beben bringt. Und vielleicht kommt das etwas unerwartet, aber sie ist ziemlich eng mit meinem besten Freund befreundet. Die beiden wohnen im selben Haus und sind Tür an Tür aufgewachsen. Die zwei waren schon Freunde, da konnten sie noch nicht mal sprechen. Wie ich darauf komme, dass sie nicht weiß, dass ich existiere? Weil sie noch nie mit mir gesprochen hat. Sie behandelt mich wie Luft. Es ist als würde ich unsichtbar werden, wenn sie in meine Nähe kommt. Ich betrachte sie unauffällig. Sie trägt eine schwarze eng anliegende Hose, ein pinkes Top mit einem ziemlich netten Ausschnitt und flache Schuhe. Ihre grünen Augen leuchten, während sie Naruto erzählt, was ihr, ach so toller Freund, fürs Wochenende geplant hat. Falls es wen interessiert: Ihr stinkreicher Freund hat sie in sein Haus am See eingeladen. Die beiden haben einjähriges Jubiläum. Ich könnte kotzen, wenn ich höre, wie sie über ihn redet. Leider scheint nicht jeder meine Abneigung zu teilen. Naruto wuschelt ihr durch ihre pinken Haare und bringt damit ihre leichten Locken, die ihr über die Schultern fallen, durcheinander. „Na da wünsche ich dir viel Spaß. Das Haus soll der Wahnsinn sein!" Sie nickt aufgeregt, nimmt ihr kurz vorher bestelltes Getränk entgegen und wirft Naruto ein letztes Grinsen zu, bevor sie wieder zu ihrem Freund verschwindet. Ich sehe ihr nach und bekomme deshalb mit, wie sie ihre Lippen auf die von Sai Omori legt. Wie ich diesen Trottel doch hasse! Sai geht in unsere Klasse und hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er auf Sakura steht. Sie hatte eigentlich nie Interesse, bis er ihr eines Tages vor der kompletten Schule die entscheidende Frage gestellt hat: Gehst du mit mir aus? Wir hatten eine Versammlung in der Aula und Direktorin Tsunade Sama hat eine Rede gehalten, als Sai plötzlich auf die Bühne kam und ihr das Mikro aus der Hand genommen hat. Er wusste genau, wo Sakura sitzt. Ich übrigens auch. Sie befand sich zwei Reihen vor mir, zwischen Tenten Ama und Hinata Hyuga. Jedenfalls lief Sai schnellen Schrittes über die Bühne, da Tsunade hinter ihm her war. Sakura wirkte etwas perplex. Doch als die halbe Schule im Chor rief, dass sie ja sagen soll, stimmte sie mit einem zögerlichen Nicken zu. Sai warf das Mikro auf den Boden und flüchtete überglücklich vor der Direktorin. Seit diesem Tag sind Sai und Sakura ein Herz und eine Seele. Und seit diesem Tag hasse ich Sai, den ich früher mal mochte und unsere Direktorin, weil sie sich zu wenig Mühe gegeben hat, ihr Mikrofon wieder zu bekommen. Gefühle sind ätzend. Ich wende meinen Blick von Sakura ab und bestelle mir einen Whiskey an der Bar. Bier reicht heute einfach nicht.

SasuSaku - How To Win A Heart Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt