Kapitel 3

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BA (Bae Alegro) POV:

Ich öffnete die Tür zu meinem kleinen Zuhause und betrat das gemütliche Reich, das ich mein eigen nennen durfte. Die Wände waren in einem sanften Grau gestrichen, das sofort eine warme Atmosphäre schuf. Überall im Flur hingen Poster von meiner Familie.Als ich mein Zimmer betrat, fiel mein Blick auf die kleinen LED-Lichterketten, die sich um das Kopfende meines Bettes schlängelten. Mein Schreibtisch war von Notizbüchern, Stiften und Post-its übersät - das chaotische Durcheinander eines kreativen Geistes. Eine duftende Kerze stand auf meinem Nachttisch, während mein Regal mit einer Vielzahl von Büchern gefüllt war, von Romanen bis hin zu Fantasy-Abenteuern. Eine Gitarre lehnte an der Wand, bereit, von mir in den ruhigen Abendstunden gespielt zu werden. Das Bett, überzogen mit einer blau-grauen Patchwork-Decke, war der gemütliche Mittelpunkt meines Zimmers. Gleichartige Kissen lagen darauf verstreut, und ein plüschiger Teddybär nahm einen Ehrenplatz ein. An der Wand hingen Erinnerungen in Form von Fotos mit Freunden und Familie.

Das Fenster ließ sanftes Tageslicht herein und gewährte einen Blick auf den kleinen Garten draußen. Ein paar Zimmerpflanzen thronten auf dem Fensterbrett, und Vorhänge in Blumendruckmuster verliehen dem Raum eine zusätzliche Prise Charme. In einer Ecke des Zimmers befand sich mein persönlicher Rückzugsort - ein gemütlicher Lesesessel mit einer kuscheligen Decke, perfekt für stille Stunden mit einem guten Buch. Dieses kleine Haus war nicht nur ein Ort zum Wohnen, sondern ein Ort voller Leben, Liebe und persönlichem Ausdruck - mein eigenes kleines Stück Welt, das meine Persönlichkeit widerspiegelte. Als die Tür knarzend aufging, wurde die harmonische Atmosphäre jäh unterbrochen. Der schwere Geruch von Alkohol schwebte durch den Raum, als mein Vater völlig betrunken nach Hause kam. Sein Gang war unsicher, und das Lächeln, das normalerweise sein Gesicht zierte, war einem verzerrten Ausdruck gewichen.

"Na, was hast du hier zu verbergen?", lallte er, während er sich durch das Zimmer schwankte. Die LED-Lichterketten wirkten plötzlich wie schwache Sterne in einer düsteren Nacht. Die Wärme, die das Zimmer einst ausgefüllt hatte, wich einer eisigen Spannung. Ich versuchte, meine Enttäuschung zu verbergen, als ich aufstand und versuchte, die Ruhe zu bewahren. "Papa, du bist betrunken. Kannst du nicht einfach ins Bett gehen?", sagte ich mit leiser Stimme, aber meine Worte schienen in einem Nebel aus Alkoholdunst zu verschwinden.

Er lachte auf eine unangenehme Art und schwankte in meine Richtung. "Ins Bett gehen? Hier? Ich hab genug von deinen Regeln!", brüllte er, während er einen Stapel Bücher vom Regal fegte. Die Bilder an der Wand zitterten, als er mit unsicherem Blick durch das Zimmer taumelte. Mein kleines Paradies schien in diesem Moment zu verblassen, und die Realität eines unsteten Familienlebens trat schmerzhaft hervor. Doch tief in mir glühte die Hoffnung auf einen Morgen, an dem die Lichterketten wieder ihre magische Wirkung entfalten würden und das Lächeln auf Papas Gesicht nicht mehr von der Dunkelheit überschattet wäre.

"Glaub bloß nicht, dass du hier irgendetwas kontrollierst." Sein Atem roch nach Alkohol, und seine Augen wirkten glasig. Ich versuchte, ruhig zu bleiben, auch wenn die Angst in mir hochkochte. "Papa, du brauchst Hilfe. Das hier ist nicht der Weg."

"Hilfe? Ich brauch keine Hilfe von dir oder sonst jemandem!" Er packte wütend einen meiner Stühle und schleuderte ihn gegen die Wand. Ein lautes Krachen durchzog das Zimmer. Tränen stiegen mir in die Augen, aber ich kämpfte dagegen an. "Du tust mir leid, Papa. Aber ich kann nicht zulassen, dass du alles hier zerstörst."

Er lachte auf eine bittere Art. "Du verstehst gar nichts. Hier gibt es keine Rettung für mich oder diesen verfluchten Ort." Sein Blick glitt durch das Zimmer, als ob er nach etwas suchte, das er zerstören konnte. Ich wagte einen weiteren Versuch. "Papa, du musst aufwachen. Schau, was du hier anrichtest. Wir könnten eine Familie sein, ein Zuhause haben." Meine Stimme bebte, aber ich wollte ihm eine letzte Chance geben. Er schwankte, und für einen Moment schien etwas wie Reue in seinen Augen aufzublitzen. Doch dann schüttelte er den Kopf. "Es ist zu spät für uns. Es war schon immer zu spät."

The escape.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt