Bad boy gone good - DWK

Kapitel 1

"Die Welt ist laut und dein Herz ist taub" - Ist da jemand (Adel Tawil)

"Maxi, du bist zu spät... schon wieder. Das geht langsam wirklich nicht mehr", meckerte Leon, als Maxi sein Motorrad abstellte und zum Rest der Mannschaft hinging.

„Ja und? Willst mich raushaben oder was?", entgegnete dieser nur und legte seine Sachen ab. Er wollte sich gerade eine Zigarette anzünden, als Nerv ihm diese aus der Hand riss.

„Man Maxi, reiß dich am Riemen. Wir haben Training!", regte sich Nerv auch. Er hatte langsam kein Bock mehr auf die ständige Laune von Maxi. Letzterer schubste Nerv nur sauer zurück und gesellte sich mit mieser Miene zu den älteren.

„Arschloch", zischte Nerv und rappelte sich mit der Hilfe von Klette wieder auf. Er vermisste seinen alten Bruder. Der sich um ihn gekümmert hat, mit dem er immer Fußball spielen und reden konnte. Doch jetzt ist Maxi einfach nur zu einer asozialen, rebellischen Schlampe geworden.

„Heute Nacht keine im Bett gehabt, oder wieso bist du so schlecht gelaunt?", rief Marlon ihm zu, der gerade zusammen mit Vanessa seine Runde beendet hatte. „Und jetzt beweg dich!"

Maxi drehte nur seine Augen und lief los. Eigentlich interessierte ihn das nicht mehr. Fußball, seine Freunde, das Training. Wieso er immer noch kam war ihm wirklich ein Rätsel. Im Moment gingen ihm alle nur auf den Sack, als wüssten sie was besser für ihn war.

Das Training ging schleppend und alle bemerkten, dass Maxi schon lange nicht mehr in seiner Topform war.

„Wir haben nh Kasten Bier bei uns Zuhause. Treffen wir uns alle nachher?", fragte Leon in die Runde. Sie hatten in letzter Zeit viel zu selten zusammen gesessen, wie sie es früher getan hatten. Alle murmelten zustimmend und nahmen ihre Sachen. Einige zogen sich hier schon um, um aus den verschwitzten Sachen rauszukommen. So auch Maxi.

„Scheiße Maxi, was hast du getan?", fragte Fabi als erster, der nun auf Maxi zutrat und auf das große Tattoo deutete, welches seine Arme verzierte und sich über seine Brust zog.

„Na wonach siehts denn aus du Schlauberger", stieß Maxi genervt aus, zog sich seinen Pullover über und stieg wieder auf sein Motorrad, bevor er ohne ein weiteres Wort davon fuhr. Die Kälte machte ihm nichts aus. Er war schon immer jemand gewesen, dem grundsätzlich immer warm war. 

Juli hatte noch einen weiteren Kasten Bier mitgebracht, während Vanessa Softgetränke für die Jüngsten der Gruppe auf den Tisch stellte.

„In zwei Wochen haben wir wieder ein Turnier", erwähnte Leon, während er sein erstes Bier schon aushatte und nach dem zweiten griff.

„Bei dem Wetter? Es ist arschkalt draußen", erwähnte Vanessa und kuschelte sich mehr an Leon, der sich gegen das Sofa lehnte. „Außerdem ist das kacke. Mit Krämpfen kann ich immer nur halb so gut spielen."

Leon strich ihr über den Rücken.

„Wir schauen einfach mal was in zwei Wochen ist hm?"

„Ach, sie soll sich mal nicht so anstellen", schnaubte Maxi abfällig, während auch er nun nach seinem zweiten Bier griff.

„Was hast du gerade gesagt?", zischte nun Klette und bäumte sich vor ihm auf.

„Ich habe gesagt...", setzte er gerade an, doch wurde unterbrochen, als Klette ihm ihr Getränk ins Gesicht schüttete.

„Du bist so ein Arschloch geworden Maxi, wirklich!"

Die anderen wollten echt nicht grinsen, doch Maxi hatte noch deutlich mehr als das verdient.