Kapitel 3

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"Money can't buy you love 'cause it's overpriced" - Work Out (J. Cole)

"Leon, Marlon. Setzen", sprach Joachim ernst, als er sah, wie die beiden gerade mit einem Fußball aus der Tür treten wollten. Normalerweise würden sie etwas erwähnen, doch Ella saß direkt neben ihm und hatte anders als sonst nicht ihr permanentes grinsen auf dem Gesicht.
"Was ist los?", fragte Marlon besorgt und setzte sich mit an den Tisch. Leon folgte seinem Beispiel.
"Ich denke ihr beide wisst von den Problemen die Ella hatte... hat", fragte Joachim an seine Söhne gewandt, welche bejahend nickten.
"Gut, tatsächlich haben die Ärzte herausgefunden, was das Problem war. Und das ist auch der Grund weswegen Ella während der Herbstferien ihren Umzug hierher organisiert hat."
"Warte mal... Umzug? Hab ich das richtig verstanden?", hakte Marlon sicherheitshalber nach und schaute etwas verwirrt in die Runde.
"Wir hatten gehofft, dass ein neues Umfeld ihr gut tun würde und außerdem wäre es besser wenn sie immer jemanden um sich hat, was bei ihren Eltern offensichtlich nicht der Fall ist. Ihr kennt meine Schwester", erklärte Joachim und schnaubte abfällig bei dem Gedanken an seiner Schwester.
"Okay", sprach Marlon nur gelassen und drückte eine Hand von Ella die vor ihr auf dem Tisch lag.
"Okay? Ihr habt also nichts dagegen wenn ich hier einziehen?", hinterfragte Ella vorsichtig und schaute ihre beiden Cousins an. Sie wollte sich nicht zwanghaft in ihr Leben drängen.
"Du bist die einzige bei der wir nichts dagegen haben. Wie könnten wir nicht glücklich sein, dass unser Sonnenschein zu uns zieht?" Leon lächelte sie aufmunternd an.
"Tja, dann heißt es wohl bald nicht mehr Cousinchen sondern Schwesterchen hm?", fragte sie nun und ihr schönes Lächeln legte sich wieder auf ihre Lippen. Das, welches den Raum zum Strahlen brachte und bei allen Anwesenden automatisch die Mundwinkel nach oben zog.
"Kommst du mit zum Teufelstopf? Jetzt wo Ferien sind hängen wir meist mit unserer Truppe ab."
Doch bevor sie antworten konnte zog Marlon sie schon auf die Beine und schob sie in Richtung ihres Zimmers.
"Das war keine Frage, bevor du irgendwas sagst von wegen 'ich will mich nicht in eure Freundesgruppe reinzwingen', denn das tun wir sowieso, ob du es willst oder nicht. Und jetzt hopp, zieh dir Sportsachen an und hoffe, dass du noch etwas Fußball spielen kannst wie damals." 
Bei den letzten Worten hielt sie allerdings inne und seufzte.
"Ich will wirklich keine Spaßbremse sein, aber ich weiß nicht wie viel ich laufen kann. Im Moment geht es mir eher wieder schlechter, dass heißt bei viel Bewegung wird mir schnell übel." Es tat ihr wirklich leid, das Angebot von den beiden abzulehnen, aber es plagte sie so schon viel zu viel Übelkeit, das musste sie nicht noch schlimmer machen.
"Oh mist, sorry. Ich hatte voll vergessen dass du ja krank bist. Kein Problem, dann spielst du halt Cheerleader vom Rand aus, wir haben auch eine Tribüune wo du dich hinsetzen kannst", bot Leon ihr an und strich ihr mitfühlend über den Arm. Es tat den beiden Jungs insgeheim weh, sie so eingeschränkt zu sehen, wenn sie früher so gerne Sport mochte und eine ganz andere Einstellung hatte. Sie war zwar immer noch ihr Sonnenschein, doch auch die beiden hatten gemerkt, dass sie viel weniger Kraft zu haben schien.
"Ihr seid wirklich zu lieb", lächelte sie und ging in ihr Zimmer um sich umzuziehen. Sie zog sich eine braune, lange weite Hose an und ein weißes lockeres T-Shirt, abschließend zog sie nie braun-grüne Collegejacke drüber. Seitdem sie angefangen hatte Probleme mit dem Magen zu haben, hatte sie begonnen weniger zu essen, weil es ihr dann anfangs besser ging, oder sie weniger mit ihrer Übelkeit frontiert wurde. Dies hatte sich leider immer weiter gezogen und hielt immer noch an, weswegen sie lange nicht mehr so sportlich wie früher, sondern einfach nur noch erbärmlich dünn aussah und sich zu ihrem Leidwesen auch so fühlte. Für sie war es ein Albtraum in sich, weil sie immer ihren Körper geliebt hat und bevor sie krank war auf sportlicher Bestleistung war. Nun sah sie morgens in den Spiegel und erkannte nur einen Schatten ihres früheren Ichs. Weite Klamotten sind zu ihrem Ausweg geworden um sich vor den Blicken anderer zu schützen, und sich selbstbewusst verhalten zu können. Auch wenn dies im Sommer eher schwierig war. Jetzt, wo es Richtung Winter ging, konnte sie in der meisten zeit ihren Körper verstecken, was sie etwas beruhigte.
Sie trat aus dem Zimmer und ging ins Wohnzimmer, wo Marlon und Leon auf sie warteten. Sie sahen auf als sie kam und standen direkt auf, um mit ihr im Schlepptau nach draußen zu ihren Motorrädern zu gehen. Die beiden hatten natürlich auch gemerkt wie sehr Ella abgenommen hatte und wie dünn sie geworden war. Sie dachten immer Klette wäre dünn, aber bei Ella hatte es andere Dimensionen erreicht. Sie hatten es schon ab der ersten Umarmung gemerkt, bei der sie ihre Knochen unter der Haut hatte spüren können.
Marlon hielt ihr einen Helm hin.
"Schön zuschnallen und dann festhalten Okay. Wehe du fällst mir runter", warnte Marlon sie spielerisch, was sie mit einem Grinsen und Schlag gegen seinen Arm quittiert.
Sie setzte sich hinter ihm aufs Motorrad  und ehe sie sich versah, düsten die beiden Jungs schon los. Und natürlich nahmen sie keine Rücksicht auf Geschwindigkeit bei Ella's erster Fahrt mit ihnen.
Doch der machte das nichts aus. Sie liebte die Gecshwindigkeit, der Wind der ihnen entgegenkam und sie einzuhalten schien und die angenehme Brise, die der Fahrtwind erzeugte.



AN: Ihr werdet bald übrigens erfahren was Ella hat und wie sie sich entwickeln wird. Ich werde ihre Krankheit nicht den Hauptpunkt der Story machen aber schon einen Teil einbringen. Der Anfang könnte denke ich etwas schleppend werden, aber sobald sich Maxi und Ella näher kennenlernen wird es wirklich viel süßen fluff geben :)))

~ 976 Wörter (etwas weniger als die anderen beiden, sry)

Bad boy gone good - DWKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt