»Das ist ganz schlecht Ahmed, das ist ganz schlecht! Was machen wir jetzt?«, hörte ich die dumpfe Stimme meiner Mutter.
»Ami janina(ich weiß es nicht)«, sagte mein Vater.
Ja ok, es war nicht gut von mir, sie zu belauschen,
aber ich war viel zu neugierig.Es war jetzt weit nach Mitternacht, aber ich konnte einfach nicht schlafen. Der Fakt, dass ich morgen eine Arbeit schrieb, ignorierte ich einfach.
Anstatt mich zum Schlafen zu zwingen, stand ich jetzt hier vor dem Arbeitszimmer meiner Eltern und hatte mein linkes Ohr an die Tür gelegt.
Seitdem sie wieder da waren, verhielten sie sich extrem komisch und ich wollte den Grund wissen.
Bis jetzt war ich aber nicht sonderlich erfolgreich.Die Frau, die gegen die Tür gehämmert hatte, war verschwunden, bevor meine Eltern überhaupt da waren.
Soweit ich weiß, hat sie eine Delle in der Haustür hinterlassen, wie auch immer sie das hinbekommen hat.
Nach dem Vorfall bin ich auch nicht mehr runtergegangen. Mir fiel auf, was für eine Angst ich hatte und ich fühlte mich dadurch schwach.
Ich war doch eigentlich nie ein Angsthase, oder hatte ich mir das bisher immer nur eingeredet?
Meine Eltern hatten mich beruhigt, als sie da waren.
Sie hatten sich die ganze Zeit komische Blicke zugeworfen.Schließlich fragten sie mich etwas über die Frau aus und verließen dann mein Zimmer.
Und dann? Naja, ich hörte wieder, wie sie gefühlt rumrannten im Arbeitsraum. Ich war noch nie drin, wie schonmal gesagt, es war mir strengstens untersagt dieses Zimmer zu betreten.
Und ich hatte es auch nie hinterfragt, aber ich dachte nach. Wieso war es mir verboten?
Ich vertraute meinen Eltern, sie müssten einen Grund haben. Das heißt, dass meine Frage unbeantwortet bleiben würde.
Aber die Neugier hatte mich richtig gepackt, denn als ich mich fürs Schlafengehen vorbereitete, kamen meine Eltern ins Zimmer.
Sie hatten mich so doll umarmt, dass ich fast keine Luft bekommen hatte.
Einfach aus dem Nichts.Ammu und Baba hatten mir sehr viele Küsse gegeben und mich lange angeschaut, bevor beide mir eine gute Nacht wünschten und weggingen.
Und jetzt stand ich hier und belauschte sie.
Na super!Da ich hier schon bestimmt eine halbe Stunde stand und nichts gehört hatte, das mich irgendwie voranbrachte, entschied ich mich, Schlafen zu gehen.
Ich wollte mich umdrehen, als die Tür hinter mir aufging.
Verdammt.
»Und? Warum standest du hier solange? Wir haben dir doch beigebracht, dass man andere nicht belauschen soll«, hörte ich meinen Vater sagen.
Sie wussten, dass ich sie belauscht hatte?!
Was zum..»Ich...«, begann ich, aber meine Mutter winkte ab.
»Geh schlafen, Jannah«, meinte meine Mutter nur, bevor sie beide einfach ins Schlafzimmer gingen und die Tür vor meiner Nase zumachten.Verwirrt begab ich mich in mein Zimmer und legte mich hin, konnte aber einfach nicht einschlafen.
Wer war verdammt nochmal diese Frau? Es sah so aus, als würden meine Eltern sie kennen.
Und warum machten sie ein so großes Geheimnis draus? Der Drang war groß, sie auszufragen, aber es war schon 1 Uhr nachts.
Ich machte mir Quran Rezitation an und konnte dann endlich ins Land der Träume gleiten.
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𝐀𝐧𝐝 𝐖𝐞 𝐜𝐫𝐞𝐚𝐭𝐞𝐝 𝐲𝐨𝐮 𝐢𝐧 𝐏𝐚𝐢𝐫𝐬 𝐈
Ficção AdolescenteAls ihre Eltern kurz nach ihrem Umzug spurlos verschwinden, bricht Chaos über Jannah's sonst so ruhiges Leben. Sie muss mit ihrem Feind unter einem Dach leben, versucht an ihrem Glauben festzuhalten und deckt eine Lüge nach der anderen über sich sel...