| SIX |

142 18 19
                                    

𝒜𝓁𝒶𝒷𝒶𝓂𝒶

Ich war heilfroh darüber, dass mir bei der Party nichts passiert war. Das hätte auch anders ausgehen können.

»Bist du bereit, Ally?«

»Äh, ja!« Nicks Stimme riss mich aus meinen Gedanken. »Sowas von bereit!«

Obwohl wir uns erst seit knapp einer Woche kannten, ließ er mein Herz auf seltsame Weise höher schlagen. Immer dann, wenn er etwas sagte, oder mich mit diesem einen, durchdringenden Blick ansah, hatte ich das Gefühl, einen halben Meter über dem Boden zu schweben.

»Nachdem du dich aufgewärmt hast, lernen wir erstmal richtig zu paddeln.«

Aufwärmen? Wozu?

»Du hast dich doch aufgewärmt, oder?«

Da war er wieder! Dieser Blick, der mich völlig um den Verstand brachte.

»Joa ...«

»Joa ist kein Wort«, entgegnete er mit hochgezogener Augenbraue. »Du musst die Sache schon ernst nehmen.«

»Also, falls du jetzt von mir erwartest, dass ich vorher einen Marathon gelaufen bin, dann nein.«

»Okay, wir paddeln heute ausschließlich. Am Ende bin ich noch dafür verantwortlich, dass du dir etwas zerrst.«

Ich verdrehte die Augen. »Heißt das jetzt, dass ich nicht eine einzige Welle reiten werde?«

Er schnaubte. »Solange du auf deinem Bauch liegen bleibst, und fleißig paddelst, kannst du von mir aus die kleineren Wellen mitnehmen. Aber du darfst nicht zu weit rauspaddeln!«

»Alles klar, Chef.«

»Ally, ich mein's ernst«, ergänze er. »Keine Dummheiten, ja?«

Ich presste betroffen meine Lippen aufeinander und nickte zustimmend, damit er sich endlich beruhigte.

Nach einer Weile hatte ich den Bogen raus. Doch jeder weitere Versuch, mich auch nur ansatzweise aufzurichten, scheiterte kläglich.

»Manno! Wieso bekomm ich das nicht so hin wie du?!«, brummte ich. »Du machst doch auch nichts anderes, als einfach aufzustehen und zu posen.«

»Ich pose nicht«, er setzte ein schiefes Lächeln auf, »ich hab's einfach drauf.«

Ich prustete los. Daraufhin spritzte er mich nass.

»Hey, du Arsch!«

»Was denn? Ist doch bloß ein bisschen Wasser, hab dich mal nicht so!«

Erneut versenkte er mich in einer Wasserfontäne, welche er mit Einsatz seiner gesamten Muskelkraft erzeugt hatte.

Ich ließ mich etwas unelegant vom Surfboard gleiten, um ihn unterzutauchen. Doch stattdessen sprang ich ihm direkt in die Arme und tauchteselbst unter. Das Wasser war an dieser Stelle deutlich tiefer, als ich angenommen hatte.

Daraufhin schlangen sich zwei starke Arme um meine Taille und hielten mich über Wasser. Ich japste verzweifelt nach Luft und klammerte mich aus Reflex an Nicks Oberkörper fest.

»War wohl ein wenig zu tief für dich, hm?« Mit einem Mal waren wir uns so nah, dass ich das Gefühl hatte, nicht mehr richtig atmen zu können. Er löste einen Arm von mir und strich mir eine nasse Haarsträhne hinters Ohr. »Ich bin viel größer als du, Ally.«

»J-ja«, stammelte ich vor Nervosität. Das Adrenalin war mir schlagartig ins Blut geschossen. »Du bist eindeutig ... größer als ich.«

Am liebsten hätte ich dem Moment eingefroren und erst dann wieder aufgetaut, wenn ich dazu bereit gewesen wäre. Wenn es nach mir gegangen wären, hätte dieser Augenblick ewig andauern können.

Wieso zur Hölle gab es im echten Leben keinen Repeat-Button, den man einfach nach Belieben drücken konnte?

Wieso zur Hölle gab es im echten Leben keinen Repeat-Button, den man einfach nach Belieben drücken konnte?

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Nur eine Welle von deinem Herzen entferntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt