Führungs-Kraft

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Fassungslos und völlig außer Puste liege ich über meinem sonst penibel ordentlichen Schreibtisch. Langsam entzieht er sich mir und ich seufze, weil mir schon jetzt missfällt, dass mich sein langsam erschlaffendes Glied nicht mehr ausfüllt. Meine Brüste kleben an der ledernen Schreibunterlage und mein Rücken ist schweißnass. Wie konnte das nur passieren? Wie konnte ich derart die Kontrolle verlieren, dass ich es hemmungslos mit meinem Assistenten mitten in meinem geräumigen Büro treiben würde? Das große Arbeitszimmer ist zwar im fünfzehnten Stock eines Hochhauses mit gläserner, verspiegelter Außenfassade, aber dennoch fühle ich mich hinter dem vielen Glas immer beobachtet.

Mit einem festen Schlag auf meine rechte Arschbacke schließt er unseren Akt ab und ich wage es, mich langsam vom Schreibtisch aufzurichten. Dabei muss ich die schwarze Unterlage festhalten, damit sich meine Haut mit einem Geräusch, als ob man Klebeband von einer Scheibe zieht, davon lösen kann. Jack lässt sich in meinen Bürosessel fallen und betrachtet mich grinsend. Peinlich berührt schlüpfe ich in meinen Spitzenslip, ziehe meinen BH rasch an, um mich dann vollends mit meinem schwarzen Pencilskirt und der weißen Bluse zu bedecken, die ich in den hohen Bund des Rocks stecke. Während ich hektisch meine Haare zu einem Zopf binde und mir vor dem großen, gerahmten Spiegel an der Wand die verlaufende Wimperntusche korrigiere, lacht Jack laut auf.

"Was ist los mit dir? Wieso bist du so in Eile, dich wieder vor mir zu verbergen? Komm her zu mir. Ich möchte diese Zufriedenheit nach dem Sex noch ein wenig mit dir genießen... und du bist wunderschön, wenn deine Wangen gerötet sind" ergänzt er.

"Never fuck the company" schießt es aus mir heraus und mein schlechtes Gewissen plagt mich jetzt schon.

"Keep cool, Baby. Es war doch unglaublich leidenschaftlich und erfüllend, sich so hinzugeben, oder?"

"Hm" bringe ich nur hervor und räume abwesend die Stifte und Kugelschreiber zusammen, die auf dem kompletten Boden verstreut sind.

Jack steht auf und zieht seine enge Boxershorts an. Dann kommt er um den Schreibtisch herum, um mich nach oben zu ziehen, um mir den Becher mit den eingesammelten Stiften aus der Hand zu nehmen und diesen auf dem Schreibtisch abzustellen. Er hält mich an beiden Armen fest und durchbohrt mich mit seinen stechend blauen Augen.

"Hey. Bereust du es etwa schon?" fragt er mich besorgt und küsst mich behutsam auf die Stirn.

Ich unterdrücke, die nach oben steigenden Tränen der Wut auf mich selbst und versuche meinen Blick von ihm abzuwenden. Es gelingt mir nur bedingt, weil er mein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger nimmt und mein Gesicht wieder in seine Richtung dreht.

"Hör zu. Es war klar, dass das auf kurz oder lang passieren wird. Du hast es von Anfang an gespürt, genau wie ich. Dieses Knistern zwischen uns. Die sexuelle Begierde. Die Leidenschaft. Ich fühle mich besser, nachdem ich es rauslassen konnte. Das ganze sechs Monate zu unterdrücken war anstrengend. Schluss damit. Es ist, wie es ist. Wir müssen uns eingestehen, dass wir einfach perfekt harmonieren und das nicht nur bei der Arbeit."

Meine Wut flacht ein wenig ab. Er hat recht. Von Anfang an war da etwas zwischen uns. Selbst das Vorstellungsgespräch lief damals eher, wie ein heißer Flirt. Die Funken sprühten sofort und bis zum heutigen Tag waren wir hochprofessionell im Umgang miteinander. Wie soll das jetzt weiter gehen? Die letzte Hemmschwelle haben wir vor einer guten Stunde überwunden. Wir arbeiteten seit einigen Tagen an einem Marketing-Projekt, dass noch vor den Feiertagen abgeschlossen werden muss. Dementsprechend waren wir die Letzten im Büro und arbeiteten bis tief in die Nacht, während der Rest des Teams auf Weihnachtsmärkte gingen, sich ins Getümmel des Einzelhandel stürzten und gemütliche Stunden mit ihren Familien verbrachten.

Ja, ich fühle mich sehr zu Jack hingezogen. Von Anfang an. Auch ich habe gespürt, dass wir eine gute Einheit ergeben, aber dass es so eskalieren würde, wie heute... ich schüttelte, meinen Gedanken nachhängend, den Kopf und lache unsicher auf.

"Was? Ist es nicht so?" will er wissen.

"Das hat keine Zukunft. Wir arbeiten zusammen."

"Das kannst du nicht wissen."

"So etwas hat noch nie funktioniert. Ich bin deine Vorgesetzte."

"Und ich dein Assistent" lächelt er mich zuversichtlich an.

Er schließt mich in seine kräftigen Arme und sofort knicke ich bei dem Duft seines betörenden Parfums ein. Ich bin einen Kopf kleiner als er, so dass er seinen Kopf locker auf meinem ablegen könnte.

"Hab vertrauen. Es wird unglaublich. Du bist unglaublich" sagt er.

Jack sieht mir tief in die Augen und verwickelt mich in einen intensiven Kuss, so dass sich meine Mitte direkt wieder lustvoll zusammenzieht. Meine Gedanken schweifen zu dem Punkt, an dem wir beide die Kontrolle verloren haben...

Wir saßen an meinem Schreibtisch, der Platz für zwei Personen nebeneinander hatte, und starrten beide den Monitor mit dem Layout für die Image-Broschüre eines Großunternehmens an. Unsere Knie berührten sich seit einiger Zeit unter dem Tisch, aber keinen von uns schien es zu stören, geschweige denn wollte einer von uns das Knie vom Anderen abwenden.

"Das ist es, oder?" fragte ich zu Jack gewandt und lächelte ihn zufrieden an.

"Japp. Genial" rief er.

Wir klatschten ein High-Five über den finalen Entwurf, den wir schon zig Mal überarbeitet hatten. Ich speicherte die Datei und schickte sie komprimiert per Email an unseren Kunden.

"Jetzt heißt es abwarten und hoffen, dass sie ebenfalls begeistert sind" stellte ich fest.

"Wenn sie das nicht begeistert, dann nichts anderes auf dieser Welt" erwiderte Jack.

Jack war aufgestanden, um sich zu strecken, dann hinter meinen Stuhl getreten, um mir völlig überraschend einen zärtlichen Kuss in meinen Nacken zu geben. Daraus wurden mehrere, bis er mich auf dem Stuhl zu sich drehte und mich leidenschaftlich auf meinen Mund küsste. Ich wehrte mich nicht, stieg sofort ein, beflügelt von den Glücksgefühlen des nahezu abgeschlossenen Projektes. Es war spät am Abend und die Erleichterung, es kurz vor Weihnachten geschafft zu haben, versetzte uns beide in Feierlaune, die wir in Form unserer Lust füreinander auslebten.

Keine Minute später rissen wir uns regelrecht unsere Kleidung vom Leib, ohne die Lippen voneinander zu lassen. Er hob mich auf den Schreibtisch und liebkoste meine Brüste. Ich rieb mit meiner Hand sein prachtvolles Glied und zögerte keinen Augenblick, in dem, was ich tat. Wir ließen der angestauten Leidenschaft einfach ihren Lauf. Er fickte mich auf dem Besprechungstisch, von dem er zuvor alle Unterlagen zu Boden gewischt hatte. Mein Körper bebte, als er sich in mich schob und sich zu bewegen begann. Es war viel zu lange her und bis auf ein paar wenige mehr oder weniger gute One-Night-Stands, hatte ich in meiner Position kaum Zeit für körperliche Zweisamkeit. Er fühlte sich fantastisch an und seine Ausdauer ließ mich nicht nur ein Mal meinen Höhepunkt laut rausschreien. Es gefiel mir, wie er meine Handgelenke über meinem Kopf fixierte und die Führung übernahm. Letztendlich zog er mich vom Besprechungstisch, lehnte mich über meinen Schreibtisch und ich streckte ihm provozierend meinen Hintern entgegen. Er drang in meinen mittlerweile tropfenden Pfirsich ein und wir trieben es, bis wir beide vor Anstrengung mit Schweiß überzogene Körper hatten. Im Eifer des Gefechts flog der lederne Becher mit den Stiften zu Boden, als Jack mein Haargummi aus meinen Haaren zog und ich mich am Tisch festkrallen musste. Er griff in mein Haar und zog leicht daran, was mir nicht missfiel. Nach einer Weile kam ich zu meinem gefühlt zehnten Orgasmus und pulsierte so stark, dass er sich ebenfalls laut stöhnend vollständig in mir entlud.

Nun stehen wir da: ich in meinem Business-Outfit und Jack in seinen blauen Boxershorts durch die ich schon wieder eine Beule spüren kann. Ich drücke ihn zurück in seinen Stuhl und lege sein halb erigiertes Glied frei. Dann kniee ich mich vor ihn, sehe ihm in die Augen und fange an, an seinem besten Stück mit meinen Lippen auf und ab zu fahren. Er schließt die Augen und navigiert, sich an meinem Zopf haltend, meinen Kopf, was ich ohne Gegenwehr zulasse. Wenn ich auch sonst bei der Arbeit führe, soll er es jetzt tun. Ich will mich fallen lassen und mich um nichts kümmern müssen. Unsere animalischen Instinkte arbeiten für sich. Sein steinhartes Glied gleitet ein paar mal durch meine Lippen, ehe er mich zu sich auf den Stuhl zieht, meinen Rock nach oben und meinen Slip beiseite schiebt, um sich erneut in meine feuchte Höhle rutschen zu lassen. Voller Sehnsucht schmatzt meine Pussy auf und ich genieße es, von ihm erfüllt zu sein. Meine Zweifel schiebe ich beiseite. Ich erfasse den Moment, der sich so gut anfühlt, dass ein Ende einen großen leidvollen Verlust mit sich ziehen wird.

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