Melvar und Hilde

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Grelles Licht, Rauch, Laute Musik und ein Menschengemenge wie beim letzten Auftrag von Raven.
"Na großartig", dachte sich Raven,"Was hat der Alte wohl dieses Mal verkündet?"
Raven schloss die Tür hinter sich als plötzlich ein junge Frau neben ihm mit verschrenkten Armen stand.
"Melvar wie -,"fing Raven an doch bevor er weiter sprechen konnte, kam ihm bereits eine Ohrfeige von der Frau entgegen.
"Komm mir bloß nicht mit, wie ich sehe hast du dich erholt," fing die Frau stürmisch an,"was hast du dir eigentlich gedacht mal wieder alleine auf einen Auftrag zu gehen noch dazu schon wieder einen mit blutiger Absicht dahinter und noch dazu ohne mir was zu sagen?"
Die Dame, auch bekannt als Melvar, hatte schulterlanges dunkles Haar, braune Augen, rosige Wangen und war alles in allem recht nett anzusehen. Sie ging schon auf die dreißig zu, doch dies sah man ihr nur schwer an. Ihre Aufgabe war es zumeist nach dem Rechten zu sehen. Auch wenn sie und Raven gleich alt waren, so verhielt sie sich ihm gegenüber immer wie eine große Schwester.
Raven rieb sich die Wange:" Erstens kann ich mich nicht erinnern dass ich dir zur Auskunft verschuldet bin. Zweitens wie sich mein Auftrag zusammensetzt erfahre ich immer über meine Auftraggeber am liebsten persönlich. Und drittens war ich nicht allein. Hilde war ebenfalls dabei."
Melvar blickte stürmisch umher:"Hilde, ich hätte mir ja denken können das der Alte sie wieder mit dir zusammen tut. Ich sag dir wenn ihr auch nur ein Haar fehlt..."
Noch bevor Melvar den Satz beenden konnte blickte Raven an ihr vorbei und erblickte soeben Hilde welche sich durch das Menschengemenge zu ihnen tänzelte.
Sie war jung mit roten langen gelockten Haaren. Blaue Augen und Sommersproßen zierten ihr junges Gesicht. Ca um die Zwanzig Jahre alt. Ein generell sehr hübsches Mädchen mit einem bezaubernden Lächeln. Allerdings hatte ihr der Alkohol wohl keinen Gefallen getan. Denn sie taumelte mehr auf Raven und Melvar zu als sie wirklich Ging. Sie schaffte es nie nur "unter" den Durst zu trinken.
"Kaum zu glauben dass er meint sie sei schon bereit für solche Aufträge", fing Melvar an bevor Hilde zu ihnen kam.
"Hey Raven schön dich zu sehen", kam es aus Hilde heraus welche sich an Melvars Schulter stütze. Eine Wolke aus Alkohol gab ihrem Satz noch etwas Nachschub. "War doch spitze wie ich dir ins Haus geholfen habe. Du hättest aber auch einfach warten können die Tür hättest du genauso nutzen können. Außer du wolltest es extra heimlich für mich machen."
Ein schämisches Grinsen wurde auf Hildes Gesucht gezaubert während sie zu Melvar blickte.
"Bitte was", schoß es aus Melvar heraus welche mit aufgerissenen Augen und knallroten Schädel zu Raven blickte.
"Ja du hast schon richtig gehört", lallte Hilde weiter,"Raven und ich sind das Neue Duo vom Alten und ab sofort machen wir die Drecksarbeit", welches sie mit einem zwinkern untermalte.
Melvar riss den Mund auf,"du, meine Liebe bist noch viel zu unerfahren um auf einen wirklichen Auftrag zu gehen. Dein Platz ist hier und nicht da draußen und das werde ich höchstpersönlich mit dem Alten besprechen. Letzten Endes hört er immer auf die Stimme der Vernunft."
"Du bist doch viel zu zickig", entgegnete Hilde welche sich mittlerweile von ihr gelöst hat, "wieso schickt der Alte dann wohl mich und nicht dich, hä? Vielleicht sieht er in mir ja mehr als in dir. Vielleicht solltest du hier bleiben und mir das Ruder in der Welt überlassen."
"Untersteh dich Fräulein", erhob Melvar erbost die Stimme,"du weißt nicht was du von dir gibst. Außerdem lässt dich der Alte nur rauß weil Raven mit von der Partie war und er wahrscheinlich als Einziger auch mit dir klarkommt wenn du mal wieder zu tief ins Glas geschaut hast."
"Raven hat sich mich persönlich ausgesucht", lachte Hilde," er hat nun mal keine Lust mehr auf so ne verbrauchte Schachtel wie dich."
Die beiden Damen erzürnten sich gegenseitig. Schlagartig schlugen beide den Kopf um und brüllten im Chor:" Raven sags ihr!"
Doch dieser war schon längst nicht mehr hier. Nach der ersten Bemerkung von Hilde wusste Raven dass diese Zwei sich mehr über ihre Rivalität als über sein Handwerk zu erzählen hatten. Er ging durch die Menschenmenge zur Bar und hörte im Hintergrund wie die beiden Damen noch einige Zeit weiter diskutierten.
Die Menschen feierten und sangen. Ein Gedränge füllte den Gesamten Raum. Raven hingegen konnte sich geübt und elegant durch die Massen bewegen und kam endlich an der Bar.

The black Sheep's InnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt