Raven und Nex

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Raven lies den Arm des Mädchens wieder los, stand auf, nahm seinen Umhang ab und deckte das Mädchen damit zu. Er brachte sie zur Bank und legte sie hin.
"Kalt nicht wahr", sprach der Alte," auch wenn sie sicher eine Zeit lang in diesen eisigen Landen war so kann sie unmöglich noch so lange so kühl sein."
"Es ist nicht die Natur die sie frieren lässt," fing Daniel an," du weißt es genauso wie ich. Sie ist verflucht."
Der Alte blickte vom Mädchen zum Boden:"Einem Kind einen Dämonen einzuflösen ist bereits eine Schande. Doch ihr noch dazu einen verfluchten zu verabreichen ist die Höhe."
Der Griff des Alten wurde härter und sein Tisch auf dem er sich festhielt fing an zu knarzen.
"Dämonen und Menschen," fing der Alte erneut an,"lassen sich seit Generationen in Ruhe. Warum jetzt? Welchen Grund haben sie plötzlich in die Welt der Menschen einzudringen?"
Er hob seinen Blick.
"Raven,"fuhr er fort,"Edric hats dir bereits gesagt oder? Ich will meinen Befürchtungen nicht Kleinbei geben, aber unter diesen Umständen sehe ich keinen anderen Weg. Ein Blutmond steigt auf."
Daniel hockte neben der Bank und sah sich das Gesicht des Mädchens an. Er strich ihr Strähnen aus dem Gesicht. Er atmete tief aus und stand auf. Er ging im Raum etwas hin und her während der Alte ihm nachsah. Daniel blieb unter einer Lampe stehen.
"Nex," fing er an," du warst damals dabei. Du hast gesehen was passiert ist. Du weißt was er angerichtet hat."
Daniel zog seine Kapuze zurück. Er nahm seine Nase und Mund überdeckende Maske ab und drehte sich zu Nex, dem Alten.
"Du weißt was wir gesehen und erlebt haben," setzte Daniel fort," und weißt wie wir gezeichnet sind durch ihn. Also erzähl mir nichts von deinen Sorgen, sondern sag mir, was dein Plan ist damit wir diese Hölle nicht noch ein zweites Mal durchstehen müssen."
Nex sah sich Daniel an.
Auch wenn er ihn bereits kannte seit er ein Junge war so hatte er schon seit längerem sein Gesicht nicht mehr gesehen. Seine schwarzen Haare wirkten gräulich im Schein der Lampe. Seine grünen Augen wirkten trübe durch die müden Augenringe um sie rum. Die Narbe welche sich unterhalb des rechten Auges befand heilte zwar, aber dennoch sah sie nicht nach einem angenehmen Heilungsprozess aus.
Nex sah es Daniel an. Er war kein Junge mehr. Und wenn er sein Ziel erreichen wollte, alle in Sicherheit zu bringen dann brauchte er jemandes an seiner Seite von dem er wusste er könnte ihm vertrauen.
Daniel stützte sich am Tisch leicht nach vorne gebeugt und starrte Nex an. Dieser kam ihm entgegen und kopierte seine Haltung.
Ein kurzes Schweigen betrat den Raum. Es war nur das leichte metalische Geräusch von einem umgerührten Kochtopf zu hören.
"Wenn du wirklich helfen willst," fing Nex an," dann musst du zuerst ihr helfen." Nex nickte mit dem Kopf zu dem Mädchen.
Als sie zur Bank sahen war das Mädchen nicht mehr da. Stattdessen stand sie hinter Nex mit schwarzen Augen, schwarz pochenden Adern und einer Körperhaltung die Dämonen im Kampf annahmen.

The black Sheep's InnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt