The black Sheep's Inn

Der Mond am Horizont

Es war zwar hier ebenfalls gut besucht, dennoch fand Raven einen Platz an der Bar. Im Hintergrund tanzten Menschen von A nach B, Hilde und Melvar stritten nach wie vor und die Musik hallte fröhlich durch den Raum.
Raven verschloss die Hände ineinander und stütze seine Ellbögen auf der Theke. Er blickte über seinen Handrücken und dachte etwas nach. Er wurde aus seinem Gedankengang gerissen als er plötzlich mit einer kleinen Nadel am Handrücken gepickst wurde.
Hinter der Bar stand Edric der Barmann.
"Trüber Blick ist ein schlechter Gast", fing er an," was darfs sein um deine Stimmung zu erhellen, Raven."
Edric war fast 2 Meter groß, breit gebaut mit dunklen lockigen Haaren. Ein wohl gepflegter Bart zierte sein sehr männliches Kinn. Er trug einen weißes Hemd mit einer schwarzen Veste darüber. Mit der Nadel von eben flickte er weiter an seinem Tuch was er in einer Hand hielt.
"Mir reicht das Übliche", entgegnete er.
"Einmal brüchiger Mond", fuhr Edric fort," etwas für den kleinen Hunger"?
"Nur was zu trinken heute", antwortete Raven.
"Kommt sofort", Edric glitt los und fing an Raven ein Glas mit einem Getränk zu befüllen. Sein Tuch lag er vor Raven hin. Raven kannte Edric schon lange. Sie hatten sich auf einem Auftrag kennen gelernt und ihre Kräfte gemessen. Es ging unentschieden aus. Edric war sehr stämmig und breit gebaut. Um ehrlich zu sein sah er eher wie ein Türsteher als ein Barmann aus.
Nichts destro trotz gab es wohl kaum jemanden der sein Handwerk besser verstehte als eher. Er war stets freundlich aber nie aufdringlich und er hatte immer ein offenes Ohr für jedwedes Anliegen. Und das schätze Raven sehr an ihm.
Raven blickte auf das Tuch vor ihm. Ein schneeweißes Tuch mit dem Black sheeps Inn Logo darauf. So breit und stumpf wie er oft wirkte war Edric doch für viele Fähigkeiten bekannt die man anhand seines äußeren nicht an ihm vermuten würde.
Edric kam zurück mit Zwei vollen Gläsern. Er hatte sich in der Zeit auch selber eines eingeschenkt und hielt Raven seines entgegen.
"Auf deine Wiederkehr", hielt Edric ihm das Glas hin.
Raven stieß mit ihm an und trank vom Glas.
Edric nahm nur einen kurzen Schluck und hustete unaufhörlich.
"Viel zu scharf, zu bitter und ihm Abgang ein Graus", kam es ihm zwischen dem gehuste hervor.
Raven hingegen hatte sein Glas leer getrunken und sah schon um einiges entspannter aus.
"Sag mal Edric", fing Raven an auf Edric einzureden welcher noch etwas nach Luft schnappte,"wann warst du das letzte Mal im nördlichen Teil des Königreichs?"
"Im Norden", Edric sah Raven leicht verdutzt an was nicht nur an der Wirkung des Getränks lag,"ist jetzt schon einige Zeit her. Letztens noch ist Schnee gelegen als ich vom Norden kam."
"Verstehe", fuhr Raven fort," also keine komischen Begegnungen mit irgendwelchen Fremden?"
"Ich fürchte ich versteh nicht ganz Raven", entgegnete Edric.
Raven deute ihn mit den Finger näher zu sich und flüsterte:" Mir fiel ein Dämon in Valtek in die Hände."
Edrics Blicke wurden finsterer. Er nahm etwas Abstand zu Raven. Sein Blick wanderte zu seinem linken Handrücken. Er hatte dort ein kleines Tattoo welches das selbe war was auf der Tür vom Black sheeps Inn war. Aber man erkannte darunter auch ein anderes Tattoo welches anscheinden mit dem neuen überdeckt wurde. Sein Blick wanderte zu Raven.
"Welche Rasse", fragte Edric.
"Gewöhnlich", antwortete Raven," kaum der Rede Wert. Wahrscheinlich ein Niederer von dem nicht mal die Eigenen bemerken würden wenn er fehlt."
Edric ging hinter der Theke hin und her. Er schnappte sich die beiden Gläser, entleerte seins in den Abfluss und waschte sie aus.
"Das solltest du dem Alten erzählen", sagte Edric," er hat nachdem Hilde hier ankam sowieso nach dir gefragt. "
"Was wollte er denn," fragte Raven.
Edric stellte die Gläser hin, ging dicht an Raven heran und sagte:
"Ein Blutmond steigt demnächst auf."
Ravens Hände griffen erneut ineinander, nur dieses Mal um einiges fester. Seine Knöchel wurden schon weiß.
"Wer sagt das?," fragte Raven mit einem gewissen Frust in der Stimme.
Edric beugte sich etwas zurück hielt seinen Blick jedoch auf Raven.
"Es gibt zwar keine handfesten Beweise," fing Edric an," trotzdem scheint der Alte überzeugt davon zu sein... Er ist seit mehreren Tagen in seinem Büro und wirkt wie damals beim letzten Mal."
Raven schnaufte. Er hob seine Hände und stütze seinen Kopf auf ihnen.
Edric blickte in den Raum.
"So viele sind seit jeher zu uns gekommen," fing Edric an," und keiner von ihnen musste den Albtraum durchstehen den wir erlebt haben. Ich will, dass ihnen das ersparrt bleibt."
Edric betonte den letzten Satz noch mehr und sah Raven dabei scharf an.
Raven hob den Kopf und entgegnete den von Edric:"Und das wird es auch," entgegnete Raven.
Raven stand auf und ging an der Bar entlang. Sie führte zu einer Tür in welche nur Mitarbeiter durften. Er ging hindurch und schloss die Tür hinter sich.
Edric blickte ihm nach. Als er weg war wandte er seinen Blick wieder an die Theke zu seinem Tuch. Das Tuch war weg und anstelle davon sah er drei Goldmünzen liegen.
Edric nahm die Goldmünzen und flüsterte zu sich selbst:" Hoffentlich."