Der Norden bringt schlechte Kunde

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So stand sie vor ihnen.
Die Beine leicht angewinkelt so als wolle sie nach vorne springen. Ihre Arme hielt sie nach hinten gerichtet so wie wenn sie ausholen würde zu einem Schlag und ihr Gesicht war regelrecht überströmt mit Wut. Ihre Adern pochten so stark, dass sie selbst auf der Stirn zu sehen waren. Das schwarze Blut was darin floss, ließ es so aussehen als wäre sie von einer Krankheit besessen.
Durch ihre sich zeigenden Zähne war ihr schweres atmen zu vernehmen.
Dieses Mädchen versprühte nichts als Wut und Schrecken im Raum.
Nex und Raven erwiderten ihren Blick.
"Du sagtest du hast sie vorher beruhigt indem du ihren Kopf streicheltest nicht wahr," fing Raven an.
"Das war noch im Tempel," setzte Nex fort," seit wir hier sind habe ich sie nur mehr mit einem speziellen Pulver in den Schlaf schicken können. Doch mit jedem Nutzen wurde die Dauer des Pulvers schwächer und ihr Schlaf kürzer.
Ich weiß nicht ob es dieses mal überhaupt eine Wirkung zeigt."
Nex stand ca Zwei Meter vor dem Mädchen. Hinter ihm war ein Tisch und direkt dahinter stand Raven. Beide überlegten wie sie der Kleinen helfen konnten.
Noch bevor einer von ihnen einen Vorschlag machen konnte, sprang das Mädchen Nex an. Wie eine Katze die nach ihrer Beute schnappt, sprang sie ihm an den Hals und versuchte ihn zu beißen. Nex hielt ihr mit einer Hand den Kopf zurück während er mit der anderen einen ihrer Arme festhielt. Nex schnaufte sehr, denn dieses Mädchen barg eine immense Kraft in sich. Schweres schnaufen kam von Nex. Raven kam um den Tisch gelaufen und packte das Mädchen an den Armen. Mit einem Ruck lößte er sie von Nex. Raven hielt sie an den Ellbögen fest. Sie griff mit ihren Händen nach hinten und kriegte Raven an seinen Oberschenkeln zu fassen. Mit ihren Fingernägeln die fast schon eher als Krallen durchgingen, dringte sie in seine Beine ein. Sie sprang hoch und warf Raven über Kopf einmal quer durch den Raum. Raven landete auf der Bank auf welche er sie vorhin noch hinlegte. Sie zerbrach.
Raven lag mit dem Rücken zur Wand, den Beinen in der Luft und dem Kopf am Boden. Ganz so einfach wie er sich das vorstellte wurde es nicht. Das Mädchen ging ein paar Schritte auf Raven zu. Doch bevor sie ihn erreichte sprang Nex dazwischen, hielt einen Beutel an ihren Mund und ihre Nase und ließ sie was auch immer in dem Beutel war inhalieren. Das Mädchen atmete tief ein, griff zum Beutel und zeriss ihn. Sie packte den Alten an seiner Hand und erneut bohrten sich ihren Krallen in sein Handgelenk. Unter schmerzen blickte er dem Mädchen ins Gesicht. Diese sah zu ihm auf. Zuerst noch Wütend und voller Hass. Dann zog sie die Augenbrauen hoch, ihr Blick wurde ruhiger, ihr Griff lockerte sich und erneut zogen sich ihre pochenden Adern zurück. Ihre langen Fingernägel waren wieder auf normal Große geschrumpft. Ihre Hand lang nur mehr auf der von Nex. Dieser nahm ihre Hand und drückte sie fest. Die schwarzen Augen des Mädchens verschwanden und erneut kamen ihre braunen Augen hervor. Erneut ging sie auf die Knie und viel in Ohnmacht.
Nex wollte keine Risiko mehr eingehen. Er schnappte sich einen Strick und band ihn fest um das Mädchen. Mehrere Knoten und Schlingen sollte die Kleine in Schach halten. Er hob sie auf und lag sie auf den Tisch. Raven war mittlerweile wieder aufgestanden hatte seine Verletzungen grob versorgt und ging zu Nex an den Tisch.
Sie betrachteten das Mädchen.
Raven war ruhig bis Nex die Ruhe unterbrach.
"Siehst du was ich mein", fing er an,"Ich will sie so nicht fortschicken. Und das Pulver ist jz auch alle. Wir müssen handeln. Und da kommst du ins Spiel."
Raven sah zu Nex. Dieser blickte zu ihm zurück.
"Es war kein Zufall dass du im Norden auf einen Dämon stießt,"fing Nex an," denn um genau zu sein, tut sich weiter nördlich noch einiges mehr."
Neben dem Mädchen lag eine Karte der Welt. Nex zog sie hervor und hielt sie unters Licht.
Mit dem Zeigefinger fuhr er mit dem Finger auf eine Stadt.
Raven blickte auf den Ort den Nex ihm zeigte.
Ein verwirrter Blick bildete sich auf Ravens Gesicht.
"Die Hauptstadt", fragte er Nex.
"Ich vermute," fing Nex an," nein, ich bin mir sicher dass der Ursprung dieser Dämonen dort sein Übel nahm. Es gab bereits mehrere Ungereimtheiten von dort. Doch das Gesamtbild passt einfach zusammen. Es is mehr als offensichtlich das mit allen Meldungen im Umkreis die Haupstadt die Wurzel allen Übels ist."
Raven mochte die Haupstadt nicht und das wusste Nex. Aber die Situation war heikel und Nex würde Raven nicht ohne Grund dort hin schicken.
"Was genau soll ich dort," fragte Raven.
Nex legte die Karte hin.
"Es gibt dort eine Kirche," startete Nex," welche im Untergrund ein riesen Katakomben system angelegt hat. Der Pfarrer der Kriche, Bruder Fels, berichtet seit geraumer Zeit von ungewöhnlichen Aktivitäten in der Stadt sowie im Untergrund. Er ist ein alter Freund von mir und ich wollte ihm helfen, indem ich ihm mit einigen Schriftrollen vom Tempel Kalzrek im Osten unter die Arme greif, die ihm etwas mehr zu seinen Problemen halfen. Ich vermutete das es etwas mit der Unterwelt zu tun hatte war mir aber dessen nicht sicher. Als ich dann jedoch das Mädchen im Tempel vorfand, gekreuzt mit dem Blut eines Dämonen und den Bericht von dir und Hilde aus Valtek, fügte sich alles zusammen."
Nex griff unter seinen Tisch, zog eine Schriftrolle hervor und gab sie Raven.
"Dies muss zu Bruder Fels," fuhr er fort," er ist bereits sehr versiert mit Dämonischen Ritualen aber selbst hier könnte er an seine Grenzen stoßen. Er könnte mit dieser Schriftrolle in der Lage sein dem Mädchen zu helfen."
Nex sah wieder zu der Kleinen. Sein Blick wurde trüber.
"Allerdings," fing er mit etwas gebrochener Stimme an,"weiß ich nicht was für Folgen das für sie hat. Deshalb will ich, dass du mitgehst. Ich vertraue dir, dass du im Fall der Fälle die richtige Entscheidung triffst ob dies nun der Weg ist den dieses Mädchen bestreiten soll oder nicht."
Raven sah wieder zu dem Kind.
"Und was hat das alles mit dem Blutmond zu tun," fragte Raven recht prompt.
"Die Katakomben," antwortete Nex," und der Tempel im Ewigwintergebiet. Im Tempel sind seit Ewigkeiten alle möglichen Aufzeichnungen über die Geschehnisse über den Blutmond. Doch als ich dort war waren genau diese entwendet. Lange rede kurz: Der Blutmond braucht eine enorme Anzahl an Menschen und die Möglichkeit Dämonen in großer Zahl unbemerkt durch eben diese zu schicken. Die letzte Brieftaube von Fels bestätigte das alles nur. Denn kaum war der letzte Blutmond vorbei, fingen die Arbeiten für die Katakomben an. Was für mich bedeutet das selbst Menschen in diesen Plan mit eingebunden sind. Und erst vor einem Monat wurden sie vollendet. Seitdem bekomme ich von nördlichen Siedlungen Meldungen über Sichtungen einzelner herumstreunender Dämonen und komischer weise alle im Umkreis von 10Meilen um die Hauptstadt. Ihr müsst rausfinden von wo diese Dämonen hervorkommen und deren Zugang schließen. Solange die Dämonen Blut vergießen und die Erde damit tränken, steht einer Wiederauferstehung des Blutmondes nichts im Weg."
"Ihr," fragte Raven.
Nex blickte ihn schmunzelnd an.
"Du glaubst doch nicht dass ich dich allein dorthin schicke. Ich habe dir ein Team zusammen gestellt. Sie warten bereits alle im Besprechungsraum."
Raven war kein Fan von Teamarbeit. Deshalb war er auch seit Jahren allein unterwegs, außer wenn der Alte ihm wieder wen aufgebrumt hat so wie Hilde.
"Ich verlange hier viel von euch," fing Nex an,"doch steht diesmal mehr auf dem Spiel als nur ein einfacher Meuchelmord. Du wirst mehr brauchen als nur deine Heimlichfertigkeiten."
Raven ahnte übles.
Nichts desto trotz packte er die Schriftrolle, warf sich seinen Umhang um, legte seine Maske an und ging Richtung Tür.
"Raven," fing Nex an.
Raven hatte die Tür bereits einen Spalt geöffnet blieb aber stehen.
"Bring mir alle wieder lebend zurück, auch sie," sprach Nex und blickte dabei zu der Kleinen.
Raven drehte sich ein letztes Mal um:
"Dieses Mal wird es anders, versprochen."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 11 ⏰

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