Kapitel 13

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Katsuki pov







Meine alte Uni-Kollegin verteilt das Ultraschallgel auf dem Bauch von Deku. Dieser zuckt dabei leicht zusammen, da dieses Gel einfach immer kalt ist, egal was man da auch macht.

Sie fährt mit dem Kopf über seinen Bauch, den man nicht mehr wirklich leugnen kann.
Zwar ist er noch nicht riesig aber auch nicht mehr winzig. Leugnen kann er es also nicht mehr, was er eh nie tun würde mal ganz davon abgesehen.
Meinen Blick richte ich ebenfalls auf den Bildschirm und sehe dieses kleine Würmchen das dort abgebildet ist.

Auch wenn ich nicht gerade der beste Ultraschallbild-Erkenner bin, weiß ich was was ist.
Diese Bilder sind nicht immer super und daher muss man sich dementsprechend konzentrieren.
In meinem Bereich muss ich selten Ultraschallbilder machen und wenn doch, dann vom Herzen und nicht von einem Bauch!

,,Ah da sehe ich es!", meint Momo plötzlich und gespannt schauen Deku und ich sie an, ehe sie weiter sagt: ,,Es ist ein Junge."

Dekus Augen funkeln und er fragt: ,,Wirklich?"
,,Ja! Da sieht man es.", antwortet sie ihm und zeigt mit dem Finger auf den Bildschirm, wo man tatsächlich zwischen den Beinen etwas sehen kann.

,,Katchan! Hast du das gehört?"
,,Bin nicht taub Deku.", antworte ich meinem Ehemann und versuche dabei nicht zu euphorisch zu klingen.
Ich freue mich auf jeden Fall das wir einen kleinen Jungen bekommen, aber es muss dieses Weib ja nicht unbedingt mitbekommen, wie sehr ich mich freue.
Darauf kann ich nämlich gut und gerne verzichten.

Momo macht noch einige Bilder die sie dann auch ausdruckt und mir in die Hand drückt, da Deku sich sauber macht von den Resten.
Anschließend verabschiedet sie sich noch und verlässt Dekus Zimmer wieder.

Erst jetzt spüre ich wie glücklich ich bin und lehne mich zu Deku runter. Diesen nehme ich fest in meine Arme und drücke ihn an mich.
,,Ein Junge.", flüster ich ihm ins Ohr und muss einfach lächeln dabei.
,,Ich freue mich so.", antwortet er mir und ich spüre anhand seiner Stimme das er weint.
Allerdings Freudentränen was ich aber nur allzu gut verstehen kann.

Nach einiger Zeit löse ich mich wieder von meinem Mann und schaue in sein wunderschönes Gesicht mit den leicht roten Augen.
,,Oi, Deku! Ist doch alles gut."
,,Ich freue mich einfach so Katchan! Bald sind wir zu viert. Ich hoffe Misa freut sich auch über einem kleinen Bruder obwohl sie ja eine Schwester wollte."

Traurig schaut Deku nachdem er das sagte zur Seite wieder zum Fenster.
Er hat nicht vergessen was ich ihm vor seinem Zusammenbruch gesagt habe.

'Misa würde niemals von alleine auf sowas kommen! Sie würde niemals von sich selber aus sagen, das du dieses Kind nicht bekommen solltest! Das sie will, dass das Baby nicht auf die Welt kommt!'

Das hatte ihn natürlich hart getroffen, was ich ihm auch nicht verübeln kann tatsächlich.

Ein Seufzen ertönt von dem Grünhaarigen ehe er die Stille unterbricht: ,,Ich denke es ist nur eine Phase von Misa. Sie wird wahrscheinlich nur den Stress im Kindergarten haben und danach ist wieder alles gut!"
,,Das du immer so positiv an alles ran gehst..."
,,Was denn sonst? Soll ich etwa Trübsal blasen?"
,,So meine ich das nicht Deku!", jetzt bin ich es der etwas schwerer ausatmet.
,,Ich rede mit Misa wenn ich sie gleich abhole. Aber das es ein kleiner Bruder wird, erzählen wir ihr zusammen wenn du Montag wieder zu Hause bist!"









Mittlerweile hat Ochako angerufen und gefragt was jetzt mit Misa ist, ob ich sie abhole oder ob sie über Nacht bei ihr bleiben soll.
Ich habe ihr gesagt das ich sie holen komme und habe mich daraufhin auch von Deku verabschiedet.
Ich habe ihm gesagt, dass ich morgen wieder zu ihm ins Krankenhaus komme und je nachdem was Misa sagt, sie auch mitkommen wird.

Wenig später bin ich auch schon bei Ochako angekommen und fahre wieder mit diesem alten, ranzigen Aufzug zu ihr nach oben auf die Etage wo sie mit Hina wohnt.

Die Tür geht auf und sie begrüßt mich.
,,Na wie geht es ihm?", fragt sie mich, während ich mich direkt auf den Weg in ihre Küche mache um mich zu setzen.
,,Er ist wach.", antworte ich nur kurz und knapp.
,,Und?"
,,Was?"
,,Was ist jetzt genau mit ihm?"

Ich lehne mich zurück und sage: ,,Wie schon gesagt: Er ist wach. Dem Baby geht es gut aber er muss zur Beobachtung noch drin bleiben und kann Montag erst entlassen werden, wenn alles stimmt."

,,Zum Glück geht es ihm den Umständen entsprechend gut.", antwortet Ochako erleichtert und setzt sich nun auch endlich mal hin, da sie die ganze Zeit noch stehen geblieben ist.

,,Hey Ochako."
,,Ja?"
,,Ab Montag bringe ich Misa wieder zu euch in den Kindergarten."
,,Hast du ihren alten Platz wieder bekommen?", fragt sie interessiert und hebt eine Augenbraue dabei hoch.
,,Nein. Ich kläre das Montag mit denen persönlich!"
,,Verstehe."

Weiter kommen wir aber mit dem Gespräch nicht, da von hinter uns ein Geräusch ertönt.
Sofort drehen wir uns dahin und im Türrahmen steht ein kleines blondes Mädchen mit Tränen in den Augen.

,,Misa?", frage ich vorsichtig und sie kommt direkt auf mich zu gerannt.
Sie wirft sich an mich und kuschelt sich an meinem Bein fest.
Unter Tränen fragt sie: ,,Wie... wie geht... es Papa?"

Ich greife unter ihre Arme und hebe sie hoch auf meinen Schoß.
,,Ihm geht es soweit gut. Er soll nur zur Kontrolle im Krankenhaus bleiben."
Verstehend nickt sie ehe sie weiter fragt: ,,Ist... ist es.. Meine Schuld?"
,,Was?"
,,Ist es meine Schuld, das es Papa schlecht ging?"

Ich schaue zu Ochako, die plötzlich einfach aufgesprungen ist und die Küche verlassen hat, damit ich mit Misa alleine bin.

Ich seufze einmal aus, sage dann aber mit ruhiger Stimme: ,,Nein. Es war generell einfach zu viel gerade gewesen. Ich habe Papa angeschrien und das war wahrscheinlich der Auslöser."
Nicht einmal wirklich gelogen.
Wenn ich Deku direkt eingeweiht hätte und das auch vernünftig, wäre es nicht dazu gekommen.
Außerdem kann ich Misaki ja nicht sagen, das sie Schuld daran trägt, dass ihr Papa ins Krankenhaus gebracht werden musste, was ja nicht einmal der Wahrheit entsprechen würde.

Sie richtet ihren Blick auf und schaut mich mit ihren großen, grünen, verweinten Augen an.
,,Wieso hast du Papa angeschrien?"
,,Nun...Nicht so wichtig.", versuche ich dieses Thema abzuwimmeln, bevor sie wirklich noch denkt, das sie Schuld war.
,,Gehen wir Papa morgen besuchen?", fragt Misa nun mit einer Flüsterstimme und ich nicke ihr bestätigend zu.
,,Wenn du mich begleiten möchtest, gerne."
,,NATÜRLICH!", ruft sie plötzlich und schaut mich mit ernster Miene an. ,,Ich... ich muss mich bei Papa entschuldigen."

Erneut nicke ich nur und stehe zusammen mit Misaki auf dem Arm auf.
,,Sind dann weg!", rufe ich in das Wohnzimmer wo Ochako zusammen mit ihrer Tochter Hina sitzt.
,,Alles klar. Wenn was sein sollte sag bescheid!"
,,Ja."

Und somit verschwinden Misa und ich wieder nach Hause.
Während der Autofahrt ist sie auf dem Rücksitz eingeschlafen und ich musste sie ins Haus und auch ins Bett tragen.
Anschließend mache ich mich soweit fertig und lege mich in das Ehebett von Deku und mir.
Es fühlt sich so unbeschreiblich leer an, wenn er nicht hier ist.

Ich hoffe nur für Momo, das er wirklich spätestens Montag nach Hause darf, sonst werde ich schon dafür sorgen!

Wenn man vom Teufel spricht, vibriert mein Handy und Deku hat mir geschrieben.
《Kannst du mir morgen Gewürzgurken, Nutella und Erdnüsse mitbringen?》

Alleine bei dem Gedanken daran, wie er diese drei Sachen gleichzeitig verputzt, durchfährt mich eine Gänsehaut des Ekels.
Trotzdem antworte ich ihm: 《Solange du diese Kombination isst, wenn ich nicht dabei bin, ja.》

Also muss ich morgen bevor wir ihn besuchen noch einkaufen gehen.
Abgesehen von dem Zuckerzeug haben wir die anderen Sachen nämlich nicht zu Hause.

Während ich so darüber nachdenke werden meine Augenlider immer schwerer und ich schlafe kurz darauf ein.

Für immer?-Das Leben danach    /BakudekuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt